Читать книгу Am liebsten barfuß - Chris Livina - Страница 38

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Am Wochenende schlief Teresa länger und Joel schlich auf Zehenspitzen die Treppe des Kapitänshauses he-rab und pirschte in die Küche, wo ihre Handtasche über einer Stuhl-lehne hing. So leise er konnte, schmuggelte er seiner Mutter das Ta-schengeld zurück ins Portemonnaie. Heute fünf Doller und morgen auch nochmal fünf Dollar, damit sie nicht misstrauisch wurde. Er brauchte es nicht, auch wenn er sich echt gern mal ein Eis gegönnt hätte. Er wusste aber, wie schwer es Teresa oft hatte, ihm jeden Tag ein Mittagessen aufzutischen. Ihre Küche war nicht besonders phantasievoll, aber Joel verstand, dass der chronische Geldmangel die Auswahl an Zutaten für ein schmackhaftes Menü eingrenzte. Als er seine Mission beendet hatte, saß er noch eine Weile am Küchenfenster und stützte sein Kinn in die Hand. Wie es hier wohl sein würde, in die Schule zu gehen? Ob er die Kraft aufbrachte, neue Freundschaften zu knüpfen? Sein Herz tat ganz weh bei der Erinnerung an seine Freunde, die er in der letzten Stadt hatte zurücklassen müssen. Und in der davor. Und in der davor. Teresa hatte ihm gesagt: „Hier ist Endstation, Joel. Ich verspreche es. Wir werden nie wieder wegmüssen. Claas hat das Haus bezahlt und es gibt keine Hypothek. Ich suche mir eine Arbeit, von der wir beide leben können.“

Er konnte das noch gar nicht glauben. Zu oft hatte er Freund-schaften geschlossen, Hoffnung gehabt und alles wieder verloren. Er seufzte und schaute sich um. Er mochte das Kapitänshaus mit seinen vielen kleinen Eigenheiten. Es war komplett aus Holz gebaut und der Fußboden war Schiffsplanken nachempfunden und mit hellem Boots-lack lackiert. Die Einrichtung bestand größtenteils aus hellen Holz-möbeln. Claas hatte eine Vorliebe für Holz gehabt, es verbreitete eine herrlich gemütliche Atmosphäre.

Joel unterbrach seine Träumerei, holte sich einen Orangensaft aus dem Kühlschrank und trank aus der Flasche. Dann beschloss er, noch einmal nach Wrestlington zu gehen.

Er war schon eine Weile unterwegs, als er auf der anderen Straßen-

Am liebsten barfuß

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