Читать книгу Am liebsten barfuß - Chris Livina - Страница 36
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Den ganzen Vormittag scheuchte Teresa ihren Sohn durch das Haus. „Bring den Müll raus!“, schimpf-te sie. „Ich kann hier nicht alles alleine machen! Und kümme-re dich um das schmutzige Geschirr, Joel, sonst setzt es was.“ Er schlurfte unwillig zum Mülleimer. Wie er diesen Ton an Teresa hasste. „Und heb um Himmels Willen deine Füße hoch. Hast du Gewichte daran? Bist du schon wieder barfuß? Herrgott, Joel, zieh wenigstens Socken an!“
Schweigend ließ er die kleine Tirade an sich vorüberziehen. Er wusste, wenn er nichts erwiderte, würde sich seine Mutter schon wie-der beruhigen. Er brachte den Müll nach draußen, erledigte den Spül, fegte den kleinen Hof und reparierte zum x-ten Mal Teresas Schaukel-stuhl, dessen Kopfteil immer wieder verrutschte.
Seine Mutter wirbelte derweil um ihn herum, wischte hier, putzte da und nahm sich schließlich die Bügelwäsche vor.
Als Joel seine Arbeit verrichtet hatte, wollte er gerade durch die Haustür entwischen, als Teresa ihn am Kragen zu fassen bekam. Sie drängte ihm Schuhe und Strümpfe auf und entließ ihn unter Ermah-nungen.
Joel rannte um das Haus, fand eine kleine Nische unter einer Holz-planke und schob seine Schuhe und Strümpfe hinein. Barfuß betrat er das Haus und huschte lautlos wie ein kleiner Geist das Treppenhaus hinauf. Er suchte sich das Buch mit den außerirdischen Phänomenen aus der kleinen Bibliothek seines Vaters und öffnete die unscheinba-re Tür, die einen winzigen Treppenverschlag verschloss. Teresa hatte hier überschüssige Federbetten gelagert, was ihm sehr entgegen kam. Angestrengt lauschte er, doch seine Mom klapperte auf ihren Pumps durch die Küche und bald darauf erschollen rhythmische Schritte zur „Fledermaus“. Teresa tanzte während ihrer Arbeit.
Erleichtert schaltete Joel die Taschenlampe ein und versank für einige Stunden in seiner Lektüre.
Als das Licht seiner Taschenlampe langsam verglomm, schloss er