Читать книгу Am liebsten barfuß - Chris Livina - Страница 45

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„Er hat mich getreten und meine Hose ist hin!“, schluchzte Jo-hann beim Anblick seiner Mutter.

„Er wollte mich bestehlen“, verteidigte sich Joel, wurde daraufhin aber nur noch heftiger durchgeschüttelt. „Dumm gelaufen, dass ich kein Geld dabei hatte!“

„Das ist ja wohl eine Unverschämtheit! Meinem Johann so was zu unterstellen! Wo kommst du überhaupt her, du Flegel? Ich werde dich jetzt mal dem Besitzer hier vorstellen, mal sehen, was dieser zu solchen Streunern wie dir sagt! Johann, steh auf!“

Mit den restlichen Kindern und einem blutenden, aber frohlo-ckenden Johann im Schlepptau legte Joel den Weg zur Rezeption er-neut zurück – die Finger der Frau drückten ihm spitz in den Rücken und duldeten keine Flucht.

Fieberhaft dachte er darüber nach, was Lin wohl sagen würde, wenn sie ihn heute Abend schon wieder – und dazu in diesem Aufzug – sehen würde. Bei dem Gedanken an sie zog es bei jedem Atemzug in seiner Brust. Er stolperte, ohne auf den Weg zu achten, vor der Frau her, die weiter und in den höchsten Tönen zeterte. Nur noch ein paar Schritte. Wie durch Watte vernahm er die Stimme der Frau, die sich mit Lins vermischte, die in seinem Inneren erklang: „Geh. Bitte.“

Joel taumelte, als die Frau die Holztür zum Eingangsbereich des Campingplatzes aufstieß und ihn samt ihrer Kinderschar hineinbug-sierte.

Lin sah ihn nicht sofort, da sie gerade noch einen Kunden ab-fertigte. Als dieser mit einem Gruß auf den Lippen und ei-nem verwunderten Blick auf die dreckigen Jungs, die Kinder-parade und die Mutter geworfen hatte, trafen sich ihre Blicke. Er sah faszinierend aus. Mit seiner aufgeplatzten Wange und dem Blut, das einen starken Kontrast zu seiner gebräunten Haut bildete. Die weichen Locken klebten verschwitzt an seinen Schläfen und stan-den wild in alle Richtungen, seine Wangen waren gerötet wie nach

Am liebsten barfuß

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