Читать книгу Am liebsten barfuß - Chris Livina - Страница 46

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einer Anstrengung. Blitzende Augen. Ein Racheengel.

Auf Lins rot verweinten Zügen spiegelte sich zuerst Erstaunen, dann Misstrauen und schließlich Empörung. Als sie ihr Gegenüber für einen kurzen Moment ansah, wurde ihr Blick plötzlich weich. Joel fing ihn auf und wie in Zeitlupe nahm er einen zarten Wind-hauch an Zuneigung wahr, die aus ihren Augen sprach. Seine aufge-platzte Wange schmerzte und er fühlte sich ziemlich zerschlagen. Der Bengel hatte ihn ganz schön zugerichtet.

Die Frau hatte schon losgezetert und beide, Lin wie auch Joel, verpassten den Anfang ihres Ausbruchs, versunken in ihrem gemein-samen Augenblick, der nicht länger dauerte als ein Wimpernschlag.

Mit einem Mal kehrten beide in die Realität zurück, als die Frau Joel grob nach vorne stieß und Patrick zu sprechen forderte.

Der war schon hinter dem Vorhang hervorgekommen und hörte sich die Klagen der sich echauffierenden Mutter an, angestachelt von ihrer keifenden Meute. Johann setzte absichtlich eine Leidensmiene auf, sobald ein Blick der Erwachsenen ihn streifte.

„Wissen Sie eigentlich, dass solche Streuner hier über Ihren Cam-pingplatz turnen und Unruhe stiften?“, krakeelte die erregte Frau und fuchtelte dramatisch in Joels Richtung.

„Was hat der junge Mann denn verbrochen?“, fragte Pat mit schleppender Stimme, deutlich geneigt, die Angelegenheit so schnell wie möglich hinter sich zu bringen.

„Ich hab …“, wollte Joel ansetzen, wurde aber von Johann abge-lenkt, der ihm an den Haaren den Kopf in den Nacken riss und ihm zuraunte: „Wolltest du etwas sagen?“

Joels Argumentation wäre ohnehin untergegangen, denn schon ging das fünfstimmige Geschrei wieder los.

Patrick wirkte sichtlich überfordert mit der Situation, als Lin ein-griff: „Wir werden uns um ihn kümmern. Er wird keinen Ärger mehr machen. Das versichere ich Ihnen. Bitte gehen Sie jetzt. Wir müssen

Am liebsten barfuß

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