Читать книгу Am liebsten barfuß - Chris Livina - Страница 58
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Packung. Aber ich kann mal im Lager nachsehen, dort stand noch Kleister.“ Mit diesen Worten drehte sich Marjam um und hinkte ins Lagerräumchen. „Dieser Hexenschuss bringt mich noch um“, dachte sie, als sie sich bückte, um ein altes, geöffnetes Päckchen von der nied-rigen Fensterbank zu nehmen.
Zurück im Laden drückte sie es dem Jungen in die Hände.
„Hier ist ein geöffnetes Päckchen, das hat meine Freundin Lin mal hier stehen lassen. Ich schenke es dir. Lin hat es seit zwei Jahren nicht mehr angefasst, ich denke nicht, dass sie es noch braucht.“
Joel drückte seine Finger in das Päckchen, so dass feiner Kleister-staub auf den Boden rieselte, als er ihren Namen hörte. Seine Kehle war wie ausgedörrt, als er sich fragen hörte: „Kommt sie oft hierher? Lin, meine ich.“
Marjam sah überrascht auf. „Kennt ihr euch?“
„Ja“, gab Joel zögernd zu und schob das Päckchen zu dem Spül-mittel. Ein dünner Streifen Kleisterpulver zog sich über den Tresen. „Ich hab sie auf dem Campingplatz kennen gelernt, ein Mädchen mit langen, blonden Haaren.“ Er deutete auf eine Stelle unterhalb seines Brustkorbs, um zu veranschaulichen, wo Lins helle Flechten endeten. Dieses fein gesponnene Goldgespinst, das ihn in seinen Träumen um-wob und von dem er vermutete, dass es unter seiner Berührung knis-tern würde.
Die Ladenbesitzerin nickte. „Ja, das ist auch meine Lin. Lin Stro-ker. Eigentlich ist sie um diese Uhrzeit häufig hier und geht mir ein wenig zur Hand. Aber sie ist nicht mehr gekommen, seit zwei Tagen schon, wer weiß, was wieder …“ Marjam brach ab und runzelte sor-genvoll die Stirn. Fast hatte sie zu viel gesagt. Vielleicht sollte sie heute den Laden eher schließen, um unten auf dem Campingplatz nach dem Rechten zu sehen.
Joel war die Veränderung in ihrem Gesicht nicht entgangen. Er zahlte schnell und lud seine Schätze in den Blecheimer. Nachdenklich kickte er auf dem Nachhauseweg einen Kiesel vor sich her und brütete