Читать книгу Am liebsten barfuß - Chris Livina - Страница 60

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Joel musste sich zusammenreißen, um nicht seinen Kopf tiefer zu senken und ihren Mund zu suchen. Plötzlich gewahrte er Marjams Gegenwart und machte sich von Lin los.

„Ihr macht mir ja schöne Geschichten!“, schimpfte die alte Frau in gespieltem Ernst. „Und wer soll jetzt hier saubermachen?“

„Wir“, erwiderten Lin und Joel wie aus einem Mund und sahen sich erstaunt an. „Komm, wir klopfen uns erstmal draußen ab“, mein-te Lin und schob ihn am Arm ins Freie.

Draußen begann Joel erneut zu lachen. „Du siehst aus wie ein Nachtgespenst, das sein Laken verloren hat!“

„Lach du nur, Mühlknappe“, gab Lin zurück und klopfte ihre Ho-senbeine aus. „Hier, nimm den Besen!“

Joel fegte den Laden pikobello rein, während sie auf dem Boden herumrutschte und alles mit Handbesen und Schaufel aufkehrte.

Er hätte am liebsten den ganzen Tag weitergefegt, nur um in ihrer Nähe zu sein. Oder noch besser: eine neue Mehlschlacht angefangen. Es fühlte sich gut an, sie so nahe bei sich zu haben. Er kam sich ganz vor. Als wäre Lin genau das Puzzlestück seines Herzens, das ihm im-mer gefehlt hatte.

Um noch ein wenig länger in ihrer Nähe zu sein, ließ sich Joel von Marjam einen Lappen geben und putzte den kompletten Fußboden feucht, obwohl sie protestierte.

Lin wischte alle Regale ab, so waren sie noch eine Weile schwei-gend beschäftigt. Kurz darauf verabschiedete sich Lin, denn sie musste nach Hause, die Abendschicht wartete.

Joel begleitete sie nach draußen, nachdem er sich bei Marjam nochmals für die Unannehmlichkeiten entschuldigte, die sie verur-sacht hatten. Ein paar Sekunden standen sie unschlüssig voreinander.

„Kommst du morgen mal zum Kapitänshaus?“

„Vielleicht.“ Lin legte den Kopf schief und grinste.

„Dann warte ich auf dich.“ Er sah sie von der Seite an. Ihre Augen waren rot gerändert. Hatte sie wieder geweint? Sein Herz zog sich zu-

Am liebsten barfuß

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