Читать книгу Love@work - Collection 1 - 4 - Dani Merati - Страница 17

***

Оглавление

Es war einfach unfassbar. Wenn jemand Marcel vorher erzählt hätte, was auf seiner Geburtstagsfete abgehen würde ... Er hätte es nicht geglaubt. Christopher Thalberg hatte seine Brüder mit Leichtigkeit innerhalb von ein paar Minuten um den kleinen Finger gewickelt.

Ungläubig und wütend beobachtete er, wie dieser arrogante Bastard mit seiner - SEINER - Familie schäkerte, als seien sie seit Jahren die besten Kumpels. Selbst Markus, der am ehesten wusste, wie sehr er unter seinem Chef gelitten hatte, schien von dem Kerl beeindruckt zu sein. Unfassbar! Wie machte der Mann das nur?

Der Abend war mittlerweile hereingebrochen und nach und nach trudelten die anderen Gäste ein, um seinen Geburtstag zu feiern. Nur, dass es sich nicht so anfühlte. Es herrschte nur ein Gesprächsthema: seine Heirat mit dem begehrtesten Junggesellen der westlichen Hemisphäre. Man gratulierte ihm überschwänglich, zerrte ihn postwendend zu seinem Ehemann, um vorgestellt zu werden, und dann - wurde er einfach vergessen. Christopher Thalberg war der strahlende Mittelpunkt der Feier! Seiner Geburtstagsfeier!

Mit einem angeekelten Grollen verschwand Marcel aus dem Garten, wo das große Buffet aufgebaut war. Nachdem er in seinem alten Kinderzimmer in Jeans und T-Shirt geschlüpft war, schlüpfte er aus der Hintertür. Vor Wut kochend wanderte er über den Hof.

Warum es ihn so störte, dass der Mann in den er seit drei Jahren heimlich verliebt war, seine Familie mit seinem Charme so bezirzte, entzog sich seinem Verständnis. Eigentlich sollte er sich doch freuen, dass das erwartete Donnerwetter ausgeblieben war. Aber die Tränen, die hinter seinen Augenlidern brannten, waren sehr real und er wusste, er hatte keine Chance sie zu unterdrücken.

Marcel beschleunigte seine Schritte, bis er in der Dunkelheit den vertrauten Pfad fand, den er als Junge unzählige Male entlanggerannt war. Mit und ohne seine Brüder. Daran wollte er jetzt jedoch nicht denken. Tief atmete er die klare Landluft ein, die für ihn untrennbar mit Zuhause verbunden war.

Sein Chef/Ehemann stand da hinten in seinem Elternhaus und stahl ihm seine Familie. Er infizierte sie mit seinem sarkastischen Humor und seinem überwältigenden Charisma. Sie waren nicht länger seine beschützenden Ritter in der glänzenden Rüstung, seine Helden.

Nein, jetzt gehörten sie zu den sabbernden Anhängern des arroganten Selfmade-Millionärs! Markus, der solche Typen abgrundtief verabscheute, hing an Christophers Worten, als sei es das Evangelium. Gott verdammt, dieser Bastard hatte es geschafft, dass er sich auf seiner eigenen Geburtstagsparty, in seinem Elternhaus, wie ein Außenseiter, ein Störenfried fühlte.

Nach einer Weile merkte Marcel, dass er dem Pfad so weit gefolgt war, dass er die alten, seit langem ungenutzten Wirtschaftsgebäude erreicht hatte. Eine heruntergekommene Scheune ragte vor ihm auf und er erinnerte sich daran, dass er hierher immer geflüchtet war, wenn er allein sein wollte.

Frustriert über sein Unvermögen, seinem Chef/Ehemann gegenüber gleichgültig zu bleiben und erfüllt von Ärger auf seine Brüder, die zum Feind übergewechselt waren, lenkte er die Schritte zum Schuppen hinüber.

Marcel schlüpfte in die modrige Dunkelheit des verrottenden Gebäudes, schloss die Lider und dachte an seine Kindheit. Das hier war beim Versteckenspielen sein liebstes Versteck gewesen. Genüsslich inhalierte er den vertrauten Geruch von Holz und Stroh.

Er sank auf die alte Tonne, die immer noch dastand wie vor Jahren - damals sein Unterschlupf vor den wilden Indianerhorden - jetzt nur ein verrostetes Stück Metall mit Löchern. Er seufzte unter dem Gewicht seiner eigenen Verwirrung. Wie sollte er seinen Brüdern erklären, dass sie gerade an der Nase herumgeführt wurden? Dass sie in das Netz eines Meistermanipulators geraten waren, ebenso wie er. Was geschah, sobald sie herausfanden, dass ihr neuer Held nur ein Geschäft abgeschlossen hatte, um ihn - Marcel - an seiner Seite zu behalten. Dass er gar nicht wahnsinnig in ihn verliebt war, wie er sie jetzt im Moment glauben machen wollte.

Seine Brüder würden ausrasten. Und Marcel Bender wäre komplett zerstört, wenn sein Chef/Ehemann beschloss, ihn aus seinem ‚Vertrag‘ zu entlassen, sobald er das Interesse an seinem Spielzeug verlor.

Love@work - Collection 1 - 4

Подняться наверх