Читать книгу Love@work - Collection 1 - 4 - Dani Merati - Страница 20
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ОглавлениеChristopher schaffte es, das Ende des unebenen Pfads zu erreichen, ohne sich den Hals zu brechen. Er hielt inne, um sich umzusehen. Die alte Scheune, die Markus erwähnt hatte, ragte in einigen Metern Entfernung vor ihm auf. Stirnrunzelnd sah er hoch in den Nachthimmel, wo sich bedrohliche Sturmwolken rasch zusammenzogen. Mit einem Fluchen beschleunigte er seine Schritte, als bereits im nächsten Augenblick der Himmel seine Schleusen öffnete.
Als er den Schuppen endlich erreichte, tropfte er von Kopf bis Fuß. Es war zwar lauwarm draußen, aber die frische Brise ließ ihn zittern, als das Regenwasser über Haare und Nacken in den Kragen seines Hemdes und den Rücken hinunterlief. Seine Sorge um Marcel, die Angst, dass er Kummer litt oder ihm etwas passiert war, wandelte sich allmählich zu Ärger, dass sein Ehemann ihn zwang, durch dieses Mistwetter zu waten, um ihn zurückzuholen.
Christopher erreichte schimpfend das Tor der heruntergekommenen Scheune und ruckelte daran, aber es schien von innen blockiert zu sein. Fluchend tastete er sich an der Scheunenwand entlang, dankbar für das überhängende Dach, das ein wenig Schutz vor den jetzt tosenden Naturgewalten bot. Ein paar Schritte weiter entdeckte er am Ende eine kleinere Tür und die hing nur noch an einer Angel. Zum Glück!
Er schlüpfte in den muffig riechenden Schuppen und sah sich im leeren Innern um. Scheiße. Marcel war nicht hier. Genervt wischte er sich die kalten Wassertropfen aus den Augen und zitterte trotz der behaglichen Wärme, die hier im Innenraum herrschte. Christopher richtete den Strahl der Taschenlampe über den gesamten Raum und schüttelte seinen Kopf. Was für ein elender Narr er gewesen war, hier rauszukommen. Er hatte gedacht, den Mann hier allein zu erwischen, ihn ein bisschen zu umgarnen, ehe sie zur Tagesordnung übergehen und erneut ficken konnten.
Wie idiotisch von ihm! Sein Ehemann war wahrscheinlich längst wieder im Haus und lachte sich schlapp darüber, dass er ihn reingelegt hatte. Christopher seufzte und sank auf eine alte verrostete Tonne, die in der Mitte stand. Mit klammen Fingern klaubte er sein T-Shirt über den Kopf, wrang es aus und benutzte es als Lappen für Gesicht und Brust. Der Sturm draußen wütete immer schlimmer und war das nicht großartig?! Marcel dachte vermutlich, dass das die gerechte Strafe für ihn war, hier in dieser heruntergekommenen Scheune festzusitzen.
Dann erstarrte er plötzlich und legte den Kopf zur Seite. Was zur Hölle war das? Das Geräusch ließ ihm die Haare zu Berge stehen - klagend und unheimlich - ein Weinen, als sei jemand gestorben. Du meine Güte. Christopher stand auf und versuchte, die Herkunft des Schluchzens zu bestimmen, und realisierte, dass es direkt von über ihm kam.