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Beispiel 2.4: VZÄ bzw. FTE in der VORBILD GmbH

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Frau Musterfrau aus der Buchhaltung arbeitet mit 40 Stunden Vollzeit. Sie ist daher mit einem VZÄ bzw. 1,0 FTE zu bewerten. Herr Mustermann hingegen arbeitet klassisch halbtags und hat einen Vertrag über 50 Prozent einer Vollzeitstelle und damit 20 Stunden. Deshalb fließt seine Kapazität mit einem halben VZÄ bzw. 0,5 FTE in die Berechnungen ein. Obwohl es sich um zwei »Mitarbeiterköpfe« (Headcounts) handelt, beträgt die verfügbare (Vollzeit-)Kapazität nur 1,5 VZÄ bzw. FTE.

Neben dieser üblichen Ermittlung des künftigen Bestands anhand von mengenbezogenen Projektionen kann mit einzelfallbezogenen Projektionen oder mit modellgestützten Projektionen gearbeitet werden. Im ersten Fall wird Mitarbeitern eine Fluktuationswahrscheinlichkeit zugeordnet. Zu finden war dies in der Praxis meist nur für Schlüsselstellen wie Führungspositionen. Im Zuge der Digitalisierung, insbesondere durch Big Data und KI (Künstliche Intelligenz), erfahren diese Ansätze zunehmend Verbreitung und werden im Kapitel 10 bei Personalcontrolling und People Analytics aufgegriffen. Zudem macht es Sinn, intern potenzielle Nachfolger zu ermitteln und ggf. frühzeitig weiterzuentwickeln. Auf das Talentmanagement wird im Rahmen des Kapitel 7 zur Personal- und Organisationsentwicklung eingegangen.

Modellgestützte Projektion, z. B. mithilfe von Markov-Ketten1, werden in Großunternehmen schon seit Jahrzehnten genutzt. Hier werden aus vorliegenden Daten Wahrscheinlichkeiten für das Eintreten zukünftiger Ereignisse berechnet. Nach Scholz (2016) kann das als eines der ersten Big Data-Projekte in den Personalbereichen gelten.

Der errechnete Nettopersonalbedarf fällt negativ (Überdeckung) oder positiv (Unterdeckung) aus, im Ausnahmefall kann er deckungsgleich sein. Hieraus resultieren meist Notwendigkeiten zum Personalabbau oder zur Rekrutierung. Unterschieden werden kann zudem in Ersatzbedarf, d. h. existierende Stellen werden frei und sind nachzubesetzen, und Neubedarf, d. h. Positionen werden neu geschaffen und erstmalig besetzt. Dabei kann es sich um im Unternehmen bislang nicht vorhandene Stellen handeln (wie im E-Commerce) oder um eine Aufstockung von bereits vorhandenen Stellen durch eine Erweiterung (z. B. Call-Center mit neuen Kunden/Aufträgen).

Praxisorientierte Personalwirtschaftslehre

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