Читать книгу Praxisorientierte Personalwirtschaftslehre - Daniela Eisele-Wijnbergen - Страница 37
2.4 Langfristige Personalplanung und Altersstrukturszenarien
ОглавлениеIn der qualitativen Personalplanung, also bei der Entwicklung von Kompetenzmodellen und Anforderungsprofilen, wird (über die vergangene und aktuelle Situation hinaus) die Zukunft mitgedacht. Der Zeithorizont ist dabei meist nicht scharf abgegrenzt. Anders ist dies dagegen bei der quantitativen Planung, insbesondere wenn die Unternehmensplanung als Ausgangspunkt genutzt wird.
Die reine Ableitung der Personalplanung aus der Unternehmensplanung ist jedoch zunehmend kritisch. Insbesondere der demografische Wandel hat eine Alterung der Belegschaften und enger werdende Arbeitsmärkte zur Folge. Fachkräftemangel und eine Häufung von verrentungsbedingten Austritten können dazu führen, dass die Personalplanung nicht umsetzbar ist und zum Engpass für die gesamte Planung wird. Dies ist insbesondere der Fall, wenn die Planungszeiträume lediglich ein Jahr oder gar noch kürzer sind. Die Betrachtung der Anzahl an Personen, ergänzt um strukturelle und qualitative Aspekte, sollte um eine längerfristige Sichtweise ergänzt werden. Die Bildung von Jobfamilien liefert hierfür eine gute Basis (vgl. Rump et al., 2017, S. 240 f.). Weitere Schritte umfassen die Ermittlung des heutigen Bestands unter Integration demografischer Daten sowie die strategische Festlegung des Personalbedarfs. In der Gegenüberstellung sind Abweichungen zu analysieren und frühzeitig Handlungsfelder und Maßnahmen abzuleiten (vgl. im Folgenden Kettler, 2017, S. 28 f. und Rump et al., S. 95 ff.) wie in Abbildung 2.4 dargestellt wird.
Abb. 2.4: Wesentliche Schritte der strategischen Personalplanung (in Anlehnung an de la Roi & Krabat, 2020, S. 187)
Die Jobfamilien werden anhand ähnlicher Kompetenzkataloge gebildet. Durch die Bündelung von Tätigkeiten wird der Fokus dabei von der Mitarbeiter- auf die Tätigkeitsebene gelenkt und die Komplexität reduziert. Auf der anderen Seite sind damit qualitative Elemente abgebildet, die mit Blick auf Teilarbeitsmärkte unverzichtbarer Bestandteil sind.