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Kapitel 44: Apropos Strangulation

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Hatte ich da eben was von Strangulation gesagt? Hatte ich doch, und erwähne ich dieses magische Selbstmörderwort Strangulation, dann, um Himmels willen, kann es natürlich nicht bei dieser einmaligen Erwähnung bleiben, dann ist das etwas, das auch nicht allein dem Genossen Pascin vorbehalten bleiben darf, mit dem schönen Wort von der Strangulation assoziiert zu bleiben – es gibt da für mich einen anderen Kandidaten noch, für den dies etwas Wichtiges, Lebenswichtiges und Lebensnotwendiges darstellt, und dieser jene welche, das bin ich selber, meine Wenigkeit Schlechter. Das Spiel wenigstens mit dem Tod, die Fast-Strangulation, die getürkte Strangulation eine Passion, eine Passion von mir, und zum Glück habe ich dafür ein paarmal wenigstens einen Mitspieler gefunden – eine Mitspielerin, um genau zu sein, Speedy, um ihr einen Namen zu geben. Ich hatte einige Strangulierte schon gemalt, gezeichnet, aquarelliert, bevor ich Speedy kennenlernte, und sie, sie lernte dann diese Bilder von mir kennen, als sie mich kennenlernte, näher kennenlernte, meine Frau wurde, und eines schönen und glücklichen Tages fragte sie mich aus ganz heiterem Himmel und in einem ganz heiteren Tonfall auch, ob ich nicht vielleicht Lust hätte, noch einmal eine Strangulierte zu malen, und diesmal aber nicht aus der bloßen Phantasie nur, sondern mit einem Modell, und dieses Modell, das könne ja sie sein, und natürlich hatte ich Lust – so ein Angebot bekommt man schließlich nicht alle Tage, und von der Frau, mit der man verheiratet ist, bekommt man es sicher noch sehr viel seltener, und dies dürfte einer jener seltenen Momente gewesen sein, wo ich mir sicher war, daß ich von vielen meiner Kollegen um diese Frau, dieses Modell beneidet werden würde, und das auch dann, wenn sie mit der Strangulation selbst nicht soviel am Hut haben. Es hätte ja auch etwas anderes, aber ebenso ins Extreme Gehendes sein können, und also hieß es zugreifen, und also hieß es erst mal genau überlegen, wie denn eine Strangulation einigermaßen realistisch zu bewerkstelligen, zu türken und imitieren sei, bei der sich meine geliebte Speedy aber nicht wirklich und in echt dann stranguliert, denn schließlich wollte ich sie ja nicht tot von meinem Seil abschneiden, schließlich sollte sie leben, denn schließlich brauchte ich sie doch noch für ein paar andere Dinge mehr in meinem bißchen Leben. Zum Malen ihrer Knöpfschuhe, um hier nur ein Beispiel zu nennen.

Speedy – Skizzen

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