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5. Schlussfolgerung

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Die Gestalttherapie bietet einen reichen Hintergrund und wertvolle Werkzeuge zum Verständnis menschlichen Leidens: Wir denken, dass es auf dieser Basis möglich ist, eine gestalttherapeutische Psychopathologie zu begründen, die mit unserer Epistemologie übereinstimmt und in der klinischen Praxis nützlich ist. Man kann menschliches Leiden als sich herausbildende Figur betrachten, die vom Individuum ausgedrückt und vom Beziehungsfeld fortgesetzt wird.

Unser Leben und unsere Beziehungen bescheren jedem von uns eine ganz individuelle Hinterlassenschaft voller Schmerz und Freude, Begrenzungen und Ressourcen. Wir haben die Chance, sie in Schönheit und volle Präsenz zu verwandeln. Dies kann als das künstlerische oeuvre eines jeden Lebens betrachtet werden. Als TherapeutInnen setzen wir uns tagtäglich für diesen Transformationsprozess ein: Wir unterstützen Menschen in ihren Anstrengungen, Schmerz in Schönheit zu verwandeln, »Freude aus dem Leid zu destillieren«, wie ein Patient zu einem der Autoren sagte. Von diesem Standpunkt aus betrachtet wird die tiefe und große Bedeutung unserer Arbeit deutlich. Um diese Unterstützung bieten zu können, müssen wir jedoch mitfühlend sein und verstehen, welchen Kontakt und welche Beziehung der leidende Mensch braucht. Und wir müssen bereit sein, diese Aufgabe mit unserem Leben anzugehen.

Wie Alda Merini, eine Schriftstellerin, die an psychotischem Erleben litt, einst sagte: »Schmerz ist nichts als die Überraschung, einander nicht zu kennen.« (2003)

Gestalttherapie in der klinischen Praxis

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