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Die Kontroverse um die Kreuzzüge
ОглавлениеDie Kreuzzüge, die in der abendländischen Kultur bald als heroische Expeditionen, bald als ein krimineller Wahnsinn angesehen wurden, versammelten Christen aus Frankreich, Flandern, Italien, dem Heiligen Römischen Reich und England zur Eroberung Jerusalems und eines weitläufigen Gebiets im Mittleren Orient. Sie sind immer noch die Quelle stark divergierender Gedächtnisse zwischen den Bewohnern des heutigen Europas.
Kaiser Franz Joseph als Schirmherr der Kreuzritter: Mosaik in der Kapelle des Österreichischen Pilger-Hospizes zur Heiligen Familie in Jerusalem.
Am 18. März 2011 hat der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte die Beschwerde der italienischen Staatsbürgerin finnischer Herkunft Soile Lautsi, die die Entfernung des Kruzifixes aus den Klassenräumen ihrer Kinder verlangte, zurückgewiesen. Die Affäre hat Aufsehen erregt, weil der Gerichtshof zwei Jahre zuvor ihren Antrag in erster Instanz für zulässig erklärt und Italien zur Begleichung einer Geldstrafe verurteilt hatte. Derartige Fälle sind in manchen europäischen Ländern wie Italien, Spanien und der Schweiz häufig und verursachen in der Öffentlichkeit leidenschaftliche Stellungnahmen zugunsten des Kruzifixes in den Schulen. Über den Appell an die nationale Identität hinaus lautet das am häufigsten wiederkehrende Argument, das Kreuz sei ein universelles Symbol der Toleranz und Liebe und könne folglich niemanden kränken.