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4.2.1.4 Integrierte Versorgung – erste Versuche einer ambulanten multimodalen Schmerztherapie

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Integrierte Versorgungskonzepte sind durch ihre Kurzlebigkeit kein zuverlässiges Instrumentarium.

Erste Ansätze in Richtung einer ambulanten multimodalen Schmerztherapie brachten eine sinnvolle Versorgung in Form von integrierten Versorgungsverträgen. Diese Programme beinhalteten interdisziplinäre multimodale Strukturen wie bspw. Assessment, Einzel- und Gruppentherapie im ärztlichen, psychologischen und physiotherapeutischen Bereich sowie regelmäßige Teamsitzungen. Die meisten IV-Verträge im Bereich Versorgung von chronischen Schmerzpatienten sahen eine wesentlich höhere Therapiedichte vor, als der EBM möglich macht. Dafür waren Leistungserbringer notwendig, die eine entsprechende Infrastruktur im ambulanten Sektor vorhielten. Auf diese Weise wurde erstmals die Möglichkeit geschaffen, Schmerzpatienten auch im ambulanten Sektor hochintensiv und dennoch wirtschaftlich zu behandeln. Da die Vergütung für jeden IV-Vertrag individuell zwischen den jeweiligen Kassen und den Leistungserbringern festgesetzt wurde, musste jeder Leistungserbringer für seine eigene Infrastruktur prüfen, ob ein Kosten- und Finanzierungsmodell eines bestimmten IV-Vertrags für ihn sinnvoll war.

Mit IV-Programmen wie dem integrierten Versorgungskonzept Rückenschmerz (IV-R) der IMC konnten mit hochintensiven multimodalen Programmen im ambulanten Sektor gute Ergebnisse erzielt werden. Neben der Wiederherstellung der Arbeitsfähigkeit zeigten viele Patienten innerhalb des Behandlungszeitraums nicht nur signifikante und klinisch relevante Linderung bezüglich Schmerzintensität, schmerzbedingter Beeinträchtigungen, körperlicher und seelischer Komorbiditäten, Funktionsbeeinträchtigungen und Lebensqualität, sondern auch bezüglich ihrer erkrankungsrelevanten Einstellungen, Erwartungen und Verhaltensmuster (Überall et al. 2015).

Leider haben sich die Teilnehmenden GKV im Bereich der multimodalen Schmerztherapie mittlerweile überwiegend aus dieser Versorgungsform zurückgezogen. Da natürlich dennoch ein Bedarf besteht und im Rahmen der bereits durchgeführten IV-Programme die Wirksamkeit einer ambulanten multimodalen Schmerztherapie bewiesen wurde, haben vereinzelte Zentren aufbauend auf den bestehenden ambulanten Rahmenbedingungen und der für die multimodale Schmerztherapie bestehenden Definition eigene Programme konzipiert, wobei eine Überführung in das Vergütungssystem des EBM wünschenswert wäre.

Multimodale Schmerztherapie

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