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5. Weitere Entwicklung

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Der Begleitband zum GeR enthält eine Reihe von Neuerungen, die den Grundgedanken, nämlich die Förderung von Mehrsprachigkeit (Plurilingualtät) und PlurikulturalitätPlurikulturalität, betreffen. So wird dem neu konzipierten Begriff von „MediationMediation“ (im GeR 2001 noch „SprachmittlungSprachmittlung“) eine Vielzahl von Funktionen zugeordnet (↗ Art. 6), die teils kognitiv zugeschnitten sind (wie z.B. „Spezifische Informationen mündlich / schriftlich weitergeben“), teils aber auch auf einer Beziehungsebene angesiedelt sind („Einen plurikulturellen Raum schaffen“, „KommunikationKommunikationkonfliktive interkulturelle in heiklen Situationen und bei Meinungsverschiedenheiten erleichtern“ u.a.).

Während herkömmlich eher auf eine angemessene Wiedergabe des Inhalts oder des Sinns einer Äußerung abgezielt wurde, bei der Sprachmittelnde sichSprachmittlung mit eigenen Meinungen zurückhalten mussten, kommen jetzt andere Dimensionen hinzu: zum einen eine interkulturelle und zum anderen sogar eine sozialpsychologische. Mit der Forderung, dass bei Mediationsprozessen gleichsam ein „dritter Ort“ geschaffen wird (creating pluricultural space), rückt diese Kompetenz in die Nähe der interkulturellen kommunikativen Kompetenz Kompetenzinterkulturelle kommunikative (↗ Art. 43). Der Begriff des „dritten Orts“ als BegegnungsraumBegegnungsraum gewinnt im Zusammenhang mit der Mediation an Gewicht: sprachlich und kulturell verschiedene Gesprächspartner können dort ihr Anderssein verstehen und thematisieren, um Gemeinsamkeiten und Unterschiede zu erkennen und bei ihrer Kommunikation zu berücksichtigen. Das ist etwas ganz anderes als traditionelles Dolmetschen und ÜbersetzenÜbersetzen, weil es bei dieser Art von Mediation auch darum geht, Vertrauen zu erwecken, um ein tieferes Verstehen zwischen den Partnern zu schaffen und ihnen dabei zu helfen, Schwierigkeiten zu umgehen, die aus unterschiedlichen kulturellen Blickwinkeln entstehen könnten. Diese theoretische Erweiterung des Bereichs ist bemerkenswert und richtungsweisend. Da der Begleitband 15 Jahre nach dem GeR erschienen ist, stellt er auch den aktuellsten Stand der perspektivischen Dimension dar.

Handbuch Mehrsprachigkeits- und Mehrkulturalitätsdidaktik

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