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19. Plurilinguale und plurikulturelle Kompetenz im CEFR Companion Volume (2018) 1. Begrifflichkeit

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Um den Wandel der Begriffe PlurikulturalitätPlurikulturalitätim GeR und PlurilingualitätPlurilingualitätim GeR vom Gemeinsamen europäischen Referenzrahmen für Sprachen (GeR, Europarat 2001) (↗ Art. 18) zum CEFR Companion VolumeCompanion Volume with New Descriptors (Council of Europe 2018) zu verstehen, ist ein kurzer Blick in das erste Dokument wichtig, denn beide Konzepte sind bereits im GeR angelegt. Plurilingualität wird im GeRGeR deutlich von VielsprachigkeitVielsprachigkeit (Multilingualität) unterschieden, u.a. um europäischen Minderheiten-, Nachbar- und den HerkunftssprachenHerkunftssprachen Rechnung zu tragen (Europarat 2001: 17). Im CEFR Companion Volume with New Descriptors spielt der Begriff der Vielsprachigkeit keine Rolle mehr. Stattdessen wird Plurilingualität in Verbindung mit pragmalinguistischen Kompetenzen genauer ausgearbeitet. Plurikulturalität ist im GeR nicht ausdifferenziert. Sie wird kaum von der interkulturellen Kompetenz (↗ Art. 43) unterschieden, was in vielen bildungspolitischen Dokumenten in Deutschland und anderen Ländern eine große Rolle spielt. Auch Plurikulturalität basiert vor allem auf interkultureller kommunikativer Kompetenz (vgl. Byram 1997; Burwitz-Melzer 2003: 66-72).

Im CEFR Companion VolumeCompanion Volume nehmen plurilinguale und plurikulturelle KompetenzKompetenzplurilinguale und plurikulturelle eine insgesamt wichtigere Rolle ein. Sie sind nun zentrale Konzepte, stärker ausdifferenziert als im GeRGeR (Europarat 2001) und zum ersten Mal durch insgesamt sechs Skalen operationalisiert:

The focus in that project was to update the CEFR illustrative descriptors by: highlighting certain innovative areas of the CEFR for which no descriptor scales had been provided in the 2001 set of descriptors, but which have become increasingly relevant over the past twenty years, especially mediation and plurilingual/pluricultural competence;… (Council of Europe 2018: 23).

Es werden zwei wichtige Gründe für die Ausdifferenzierung der beiden Konzepte genannt: Dies sei erstens ein neues, dynamisches Verständnis der sprachlich Handelnden in ihren Kommunikations- und Lernprozessen (vgl. ebd.: 26). Zweitens liege ein weiterer Grund im innovativen Charakter der beiden Konzepte: Seit Erscheinen des GeRGeR 2001 seien diese durch psychologische und neurologische Forschung ausdifferenziert und untermauert worden (ebd.: 28), so dass erst heute der Zugewinn an Plurikulturalität und Plurilingualität durch das Erlernen zusätzlicher SprachenPlurikulturalität und Plurilingualität durch das Erlernen zusätzlicher Sprachen für junge und ältere Fremdsprachenlerner tatsächlich nachgewiesen werden könne. Tatsächlich erhalten die plurilinguale und die plurikulturelle Kompetenz sogar ein eigenes Kapitel. Beide Kompetenzen werden oft – außer in den Skalen – in einem Atemzug genannt, doch wird die plurikulturelle Kompetenz als die stärkere bezeichnet (ebd.: 28).

Handbuch Mehrsprachigkeits- und Mehrkulturalitätsdidaktik

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