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2. Makrostruktur der Skalen zu Plurikulturalität und Plurilingualität

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Insgesamt bietet das CEFR Companion VolumeCompanion Volume sechs Skalen zu den beiden Kompetenzen Plurilingualität und Plurikulturalität an, wobei drei dieser Skalen im Kapitel Mediation im Unterkapitel Mediating Communication stehen, während drei weitere ein unabhängiges eigenes Kapitel am Ende des Dokuments ausmachen (↗ Art. 6). Das Unterkapitel MediatingMediation Communication umfasst die drei Skalen

  Facilitating pluricultural space

 Acting as intermediary in informal situationsActing as intermediary in informal situations (with friends and colleagues)

 Facilitating communication in delicate situations and disagreement (Council of Europe 2018: 122-125).

Das innerhalb der kommunikativen Kompetenzen unter Pragmatik ausgeführte Kapitel Plurilingual and Pluricultural Competenceplurilinguale u. plurikulturelle Kompetenz umfasst die Skalen

  Building on pluricultural repertoire

  Plurilingual comprehension

 Building on plurilingual repertoire (ebd.: 157-161).

Die Kapitel Facilitating pluricultural space und Building on pluricultural space werden jeweils unterschiedlich als erste Skala aufgeführt und gehören inhaltlich eng zusammen. Die nur schwer nachvollziehbare Begründung für diese Trennung lautet, dass die erste Skala eine aktivere Rolle des Sprechers als kulturellem Mediator behandele (ebd.: 158). Tatsächlich aber kann dieser Grund weder Curriculumsplaner und Lehrwerkersteller noch Wissenschaftler überzeugen: Indem die plurikulturelle Basisskala in das Kapitel der mündlichen SprachmittlungSprachmittlung integriert wird, suggerieren die Autoren, dass besonders bei dieser fremdsprachlichen Interaktion ein plurikultureller Raum geschaffen werden müsste. Tatsächlich muss aber auch bei schriftlicher Mediation ein plurikultureller Raumplurikultureller Raum genau und differenziert beachtet werden – ebenso wie bei allen anderen kommunikativen Handlungen, betreffen sie nun das HörverstehenHörverstehen, das Schreiben oder das Lesen. Die Nutzenden einer Fremdsprache kommen bei keiner der kommunikativen Kompetenzen umhin, sich im plurikulturellen Raum zu orientieren, ihn zu beachten, Perspektiven zu wechseln und rücksichtsvoll zu agieren bzw. detailliert und auf interkulturellem Hintergrund Botschaften von anderen kulturellen Gemeinschaften zu denotieren. Die Platzierung der zwei Skalen zur plurikulturellen Kompetenz zeigt also bereits eine konzeptionelle Schieflage des Konstrukts PlurikulturalitätPlurikulturalität, das nicht in allen kommunikativen Kompetenzen gleichermaßen verortet, sondern auseinandergerissen und nur an zwei verschiedenen Orten der Kompetenzskalen angesiedelt wird. Die im Pragmatik-Kapitel eingestellten drei Skalen wirken durch die Trennung der beiden Plurikulturalitätsskalen ebenfalls inkonsistent. Neben der zweiten Skala finden sich zwei aufeinander aufbauende Skalen zur PlurilingualitätPlurilingualität, Plurilingual comprehensionplurilingual comprehension und Building on plurilingual repertoire. Es drängt sich der Eindruck auf, dass durch die große Bedeutung, die der CEFR Companion der Sprachmittlung zuerkennt, die Systematik in anderen Bereichen, vor allem aber in der Darstellung des zentralen Bereichs der Plurikulturalität, gelitten hat.

Handbuch Mehrsprachigkeits- und Mehrkulturalitätsdidaktik

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