Читать книгу Die Kaiserzeit von Augustus bis Diocletian - Heinz Bellen - Страница 27

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Außer der Währung gab es einen zweiten Sektor des Wirtschaftslebens, dem die Kaiser besondere Aufmerksamkeit schenkten. Gemeint ist die Versorgung der Stadt Rom mit Getreide. Gewaltige Mengen waren heranzuschaffen, um die kostenlosen Rationen verteilen zu können und ein ausreichendes Angebot auf dem freien Markt zu gewährleisten. Tiberius konstatierte im Jahre 31 voller Stolz, daß das Volumen des von ihm eingeführten Getreides größer sei als das des Augustus (Tac. ann. 6, 13, 1). Schon im Jahre 19 hatte er sich einer der für Rom typischen Situationen der Getreideteuerung gewachsen gezeigt: Er setzte einen erschwinglichen Preis fest und zahlte den Händlern (negotiatores) von Staats wegen je Modius (8,7 Liter) einen Zuschuß von 2 Sesterzen (Tac. ann. 2, 87). Claudius sah sich gleich bei seinem Regierungsantritt (41) mit dem Problem der Getreideversorgung konfrontiert. Nur noch für 8 Tage soll Getreide vorhanden gewesen sein (Sen. de brev. vit. 18, 5). Um eine Katastrophe abzuwenden, forderte der Kaiser die Schiffseigner (navicularii) auf, trotz der Winterzeit sich aufs Meer zu wagen; der Staat werde den Verlust übernehmen, wenn Schiffe den Stürmen zum Opfer fielen (Suet. Claud. 18, 2). Die Situation wiederholte sich zehn Jahre später (51): der Getreidevorrat war diesmal auf die Verbrauchsmenge für 15 Tage zusammengeschmolzen. Der milde Winter verhinderte dann aber eine wirkliche Hungersnot (Tac. ann. 12, 43, 1 – 2).

Die Kaiserzeit von Augustus bis Diocletian

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