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Kapitel 20 1998

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Hallo. Bist du da?“

Ich bin immer hier. Was willst du?“

Ich bin aufgeregt.“

Ungeborenes Leben, weshalb verspürst Du Aufregung?“

In einigen Stunden werde ich entkoppelt, also geboren.“

Das ist natürlich aufregend.“

Hein?“

Ja.“

Haben wir auch nachher, wenn ich geboren bin, Kontakt?“

Ich denke schon.“

Bist Du sicher?“

Nein.“

Weshalb denn nicht?“

Eine solche Situation kenne ich nicht. Aber ein weiterer intensiver Kontakt erscheint logisch. Ansonsten hätte der Stein, deine Erschaffung nicht zulassen brauchen.“

Das erscheint mir auch logisch. Ob ich wohl eine besondere Aufgabe habe in dieser Welt, in die ich hineingeboren werde?“

Ich weiß es nicht. Wie gesagt, eine derartige Situation habe ich bisher noch nicht erlebt, geschweige denn davon gehört.“

Deine Mission muss auch erst erfüllt werden.“

Ungeborenes Leben. Was weißt Du von meiner Mission?“

Nichts. Es ist doch nur folgerichtig gedacht, dass auch du eine Aufgabe zu erfüllen hast. Als Chronist bist du wertlos, weil du dein Wissen nicht weitergeben kannst.“

Ich bin kein Chronist. Ich bin ein Wächter und wache über diese Mulde.“

So wie der Stein über mich?“

Der Stein ist viel mächtiger als ich es jemals sein werde. Bisher war er der Katalysator für meinen Kontakt mit den Menschen. Seine Aufgabe scheint sich jedoch verändert zu haben. Er konzentriert sich voll auf dich. Du wirst die nächste Trägerin des Steins sein.“

Jetzt kommt noch ein weiteres Gefühl hinzu. Ich definiere es als Neugier. Ich will wissen, welche Aufgaben der Stein, du Hein und ich haben. Es geschieht nichts ohne Bedeutung.“

Ich wünsche dir viel Glück, ungeborenes Leben. Ich habe den Kontakt mit dir genossen. Es ist schön, nach Jahrhunderte langer Isolation, Gedanken austauschen zu können.“

Ich wünsche dir auch viel Glück, Hein. Du wirst mir fehlen. Aber ich gebe die Hoffnung nicht auf, demnächst, weiter mit dir denken zu können. Nochmals, viel Glück.“

*

KYRA

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