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Anmerkungen
ОглавлениеDas Prinzip einer Verfassungsgerichtsbarkeit ist in der Verfassung von 1980 festgeschrieben (früherer Art. 107ter); deren Organisation, Zuständigkeit und Arbeitsweise wurden drei Jahre später durch das ordentliche Gesetz vom 28.6.1983 über die Organisation, Zuständigkeit und Arbeitsweise des Schiedshofes festgelegt (nunmehr abgeändert).
Diesbezüglich siehe André Alen/Koen Muylle, Handboek van het Belgisch Staatsrecht, 22011, S. 603ff., insb. S. 605.
Alen/Muylle (Fn. 2), S. 603ff., insb. S. 605.
Da es sich beim Kassationshof nicht um eine dritte Tatsacheninstanz handelt, muss er im Falle der Aufhebung einer Entscheidung die Rechtssache an einen anderen Tatsachenrichter weiterverweisen, der dann die Rechtsvorschriften unmittelbar auf den Sachverhalt anwendet.
Philippe Gérard/Michèle Grégoire, Introduction à la méthode de la Cour de cassation, Revue de droit de l’Université Libre de Bruxelles 20 (1999), S. 101, 103–107.
Marc Uyttendaele, Trente leçons de Droit constitutionnel, 2011, S. 131.
Vgl. Jan Theunis, De exceptie van onwettigheid: onderzoek naar de rol en de grenzen van artikel 159 van de Grondwet in de Belgische rechtsstaat, 2011; François-Xavier Barcena, Le champ d’application normatif du contrôle de légalité, in: Nihoul (Hg.), L’article 159 de la Constitution – Le contrôle de légalité incident, 2010, S. 103ff.
Der Wortlaut von Art. 159 der Verfassung ist irreführend: Dem Anschein nach betrifft er nur generell-abstrakte Verwaltungsverordnungen, was jedoch nicht der Fall ist. Denn der Kassationshof hat wiederholt betont, dass Art. 159 auf jeden Verwaltungsakt Anwendung findet, selbst wenn er nur konkret-individueller Natur ist (so beispielsweise Kass., 21.4.1988, Pasicrisie belge [hiernach: Pas.] 1988, I, S. 983–995).
Dies umfasst die föderalen Gesetze sowie die Dekrete der Gemeinschaften und Regionen und die Ordonnanzen der Brüsseler Regional- und Gemeinschaftsinstitutionen. Barcena (Fn. 7), S. 130.
Siehe beispielsweise Kass., 8.4.2003, Pas. 2003, I, S. 761–764.
Barcena (Fn. 7), S. 131.
Alen/Muylle (Fn. 2), S. 35–36.
Anmerkung der Redaktion: Ein Entscheid ist in Belgien ein Urteil eines übergeordneten Gerichtes, d.h. des Appellationshofes oder des Kassationshofes. Der Verfassungsgerichtshof bezeichnet seine Entscheidungen als „Urteile“, obwohl der Gesetzestext ebenfalls von Entscheiden spricht.
Kass., 23.7.1849, Pas. 1849, I, S. 443–448. Von 1849 bis 1974 blieb die Haltung des Kassationshofes zu diesem Punkt unverändert (siehe insb. Kass., 13.5.1935, Pas. 1935, I, S. 247; Kass., 10.1.1939, Pas. 1939, I, S. 4).
Siehe allgemein dazu Jaques Salmon/Jaques Jaumotte/Eric Thibaut, Le Conseil d’État de Belgique, 2 Bde., 2012.
Art. 160 lautet: „Es gibt für ganz Belgien einen Staatsrat.“
Siehe die koordinierten Gesetze über den Staatsrat, koordiniert am 12.1.1973 (Art. 1 bis 18).
Siehe allgemein dazu Jan Velaers, De wetgevingsadvisering door de Raad van State in België, 2000.
Hierbei handelt es sich um einen Mechanismus der verwaltungsrechtlichen Kassation (Art. 14 § 2 der koordinierten Gesetze über den Staatsrat).
Es handelt sich generell um eine Frist von sechzig Tagen ab Veröffentlichung, Notifizierung oder der Kenntniserlangung durch den Kläger (Art. 4 des Erlasses des Regenten vom 23.8.1948 zur Festlegung des Verfahrens vor der Verwaltungsstreitsachenabteilung des Staatsrates).
Obwohl der Staatsrat ein rechtsprechendes Organ (juridiction) ist, gehört er nicht zur rechtsprechenden Gewalt (pouvoir judiciaire). Er untersteht dem Innenministerium und nicht dem Justizministerium.
Koordinierte Gesetze sind eine konsolidierte Fassung der Gesetze.
Hier sei kurz angemerkt, dass der Staatsrat auch auf den in Art. 159 der Verfassung vorgesehenen Mechanismus zurückgreifen kann. Die Bedingungen zur Anwendung dieses Artikels durch das höchste Verwaltungsgericht unterscheiden sich allerdings von denen, die beim Kassationshof gelten, insbesondere in Bezug auf die Frist. Siehe diesbezüglich Werner Weymeersch, Artikel 159 van de Grondwet in de rechtspraak van de Raad van State, in: Cooreman (Hg.), De wettigheidstoets van artikel 159 van de Grondwet, 2010, S. 325–359.
Kass, 20.4.1950, Pas. 1950, I, S. 560.
Diesbezüglich siehe beispielsweise Alen/Muylle (Fn. 2), S. 60–61.
Kass., 3.5.1974, Pas. 1974, I, S. 560.
Henri Simonart, La Cour d’arbitrage, 1988, S. 56–59. Demgegenüber André Mast, Le contrôle juridictionnel de la constitutionnalité des lois, Anm. zu Kass., 3.5.1974, Revue critique de jurisprudence belge 29 (1975), S. 217–219; Karel Rimanque, Overwegingen naar aanleiding van het cassatie-arrest van 3 mei1974 inzake Lecompte tegen de Belgische Orde der Geneesheren, Tijdschrift voor Bestuurswetenschappen en Publiekrecht 29 (1974), S. 266–269. Diesen Autoren zufolge hat sich die vom Kassationshof vorgenommene Verfassungskontrolle auf den in Ausführung eines ermächtigenden Gesetzes von 1967 verabschiedeten Königlichen Erlass über Sondervollmachten beschränkt, ohne dass sich diese Prüfung auf das ermächtigende Gesetz erstreckt hätte.
Parl. Hand., Senat, 1974–1975, 26.6.1975, Nr. 113, S. 2708, 2712.
Francis Delpérée/François Tulkens, La création de la Cour d’arbitrage, in: Andersen (Hg.), La Cour d’arbitrage, Actualités et perspectives, 1988, S. 15, 24.
Delpérée/Tulkens (Fn. 29), S. 15, 23–30.
Die Bezeichnung wurde im Rahmen der Revision der Verfassung vom 7.5.2007 abgeändert.
Siehe auch Paul De Visscher/Francis Delpérée, Pour une juridiction constitutionnelle en Belgique, in: Actualité du contrôle juridictionnel des lois, 1973, S. 256ff.
Anmerkung der Redaktion: Die belgische Verfassung spricht von der Bundesebene in Belgien als „Föderalbehörde“, welche alle drei Gewalten umfasst, ähnlich wie der US-amerikanische Begriff des „federal government“.
Belgien ist ein Föderalstaat mit einer ungewöhnlichen Struktur. Durch diese als doppelköpfig bezeichnete Struktur werden zwei Körperschaften (Regionen und Gemeinschaften) auf gleicher Ebene wie die Organe des Bundes eingesetzt. Es gibt drei Regionen (die Wallonische Region, die Flämische Region und die Region Brüssel-Hauptstadt). Es gibt ebenfalls drei Gemeinschaften (die Französische Gemeinschaft, die Flämische Gemeinschaft und die Deutschsprachige Gemeinschaft).
Jean-Claude Scholsem, La Cour d’arbitrage, Revue de droit de l’Université Libre de Bruxelles 20 (1999), S. 205, 211.
Belgisches Staatsblatt, 8.7.1983, S. 8911.
Belgisches Staatsblatt, 7.1.1989, S. 354.
Siehe unten, Rn. 22f.
Siehe unten, Rn. 34.
Scholsem (Fn. 35), S. 205, 207 spricht von „monnaie d’échange“.
Simonart (Fn. 27), S. 275.
Robert Andersen/Paul Nihoul, La Cour d’arbitrage et la section d’administration du Conseil d’État, in: Delpérée (Hg.), Regards croisés sur la Cour d’arbitrage, 1995, S. 157.
Siehe unten, Rn. 51ff., 102ff.
Durch diesen Artikel werden die Grundsätze der Gleichheit und Nichtdiskriminierung sowie der Rechte und Freiheiten im Bereich des Unterrichtswesens gewährleistet.
Mit Art. 170 wird das Gleichheitsprinzip in Steuersachen, mit Art. 172 das Prinzip der Rechtmäßigkeit der Steuern verankert, und mit Art. 191 der verfassungsmäßige Schutz auf die Ausländer ausgedehnt, die sich auf dem Staatsgebiet Belgiens befinden, dies vorbehaltlich der durch Gesetz festgelegten Ausnahmen.
Alle Urteile des Verfassungsgerichtshofes können auf dessen Internetseite unter der Adresse: www.const-court.be in den drei Landessprachen (Niederländisch, Französisch und Deutsch) eingesehen werden.
Marc Verdussen, Les douze juges – La légitimité de la Cour constitutionnelle, 2004, S. 28.
Anmerkung der Redaktion: Referenten (référendaires) unterstützen die Richter als wissenschaftliche Mitarbeiter und sind somit nicht mit den Referendaren in Deutschland gleichzusetzen.
Art. 32 SGVerfGH. Im Grundsatz wählt der König den erstgenannten Kandidaten auf der Liste. Eine Ausnahme dazu bildete lediglich die Entscheidung des Königs für den zweitgenannten Kandidaten anlässlich der erstmaligen Wahl der Richter des Gerichtshofes.
Art. 51 SGVerfGH.
Art. 31 SGVerfGH.
Sie müssen nicht notwendigerweise Inhaber eines Diploms der Rechtswissenschaften sein.
Art. 4 des ordentlichen Gesetzes vom 6.1.1989 über die Gehälter und Pensionen der Richter, Referenten und Greffiers des Verfassungsgerichtshofes.
Art. 60bis SGVerfGH.
Art. 33 SGVerfGH.
Vom 1. September bis zum 31. August (Art. 54 SGVerfGH).
Art. 55 Abs. 3 SGVerfGH.
Schiedshof, Nr. 32/1987, 29.1.1987.
Uyttendaele (Fn. 6), S. 501–505.
Zum jetzigen Zeitpunkt sind es 18 (Stand 1.11.2014).
Art. 35 SGVerfGH.
Sogenannte „Prüfung im Wettbewerbsverfahren“. Der Prüfungsausschuss setzt sich zur Hälfte aus Richtern des Gerichtshofes und zur Hälfte aus Personen, die der Einrichtung nicht angehören (unter anderem Universitätsprofessoren) zusammen.
Art. 35 SGVerfGH.
Art. 35 SGVerfGH.
Art. 38 SGVerfGH.
Siehe Art. 44–47 SGVerfGH.
Art. 40 SGVerfGH.
Art. 41 Abs. 1 SGVerfGH.
Art. 41 Abs. 2 SGVerfGH.
Marie-Françoise Rigaux/Bernadette Renauld, La Cour constitutionnelle, 2009, S. 311.
Siehe unten, Rn. 146f.
Abgesehen von diesen „klassischen“ Zuständigkeiten zielen neuere Vorschläge zur Verfassungsänderung und zur Abänderung des SGVerfGH (vom 24. und 25.7.2013) darauf ab, dem Verfassungsgerichtshof im Rahmen der Umsetzung der sechsten Staatsreform drei weitere spezifische Zuständigkeiten zuzuweisen. So soll der Gerichtshof, wenn diese Vorschläge angenommen werden, mit der Vorabkontrolle der Volksbefragungen, die die Regionen zukünftig über eine Verfassungsänderung in regionalen Angelegenheiten durchführen können, beauftragt werden (siehe Vorschlag zur Einfügung eines Art. 39bis in die Verfassung, Parl. Dok., Kammer, 2012–13, 2966/001, S. 3; Vorschlag eines Sondergesetzes zur Abänderung des Sondergesetzes vom 6.1.1989 über den Verfassungsgerichtshof und des Sondergesetzes vom 12.1.1989 über die Brüsseler Institutionen im Hinblick auf die Ermöglichung der Durchführung von regionalen Volksbefragungen, Parl. Dok., Kammer, 2012–13, 2968/001, S. 3). Der Verfassungsgerichtshof wird ebenfalls die Kontrollzuständigkeit im Hinblick auf Entscheidungen der gesetzgebenden Versammlungen und Organe erhalten, die die Kontrolle der für die Wahlen zur Abgeordnetenkammer getätigten Ausgaben betreffen (siehe Vorschlag zur Abänderung von Art. 142 der Verfassung, Parl. Dok., Kammer, 2012–13, 2969/001, S. 3 und Vorschlag eines Sondergesetzes zur Abänderung des Sondergesetzes vom 6.1.1989 über den Verfassungsgerichtshof, Parl. Dok., Kammer, 2012–13, 2970/001). Schließlich wird der Gerichtshof mit der Kontrolle der Beachtung von Art. 143 § 1 der Verfassung durch die verschiedenen Gesetzgeber des Landes betraut. Diese Bestimmung sieht vor, dass die Föderalbehörde und die föderierten Gebietskörperschaften bei der Ausübung ihrer jeweiligen Befugnisse die Bundestreue respektieren, um Interessenkonflikte zu vermeiden (Vorschlag eines Sondergesetzes bezüglich der sechsten Staatsreform, Parl. Dok., Senat, 2012–13, 5–2232/1, S. 224).
Schiedshof, Nr. 62/2004, 31.3.2004.
Roger Moerenhout, Rechtspraakoverzicht Grondwettelijk Hof 2011 – Bevoegdheid en rechtspleging, Tijdschrift voor Bestuurswetenschappen en Publiekrecht 67 (2012), S. 523, 524–525; Marc Verdussen, Justice constitutionnelle, 2012, S. 102ff.; Christian Behrendt, Le juge constitutionnel, un législateur-cadre positif, 2006, S. 34–44. Siehe auch unten, Rn. 59ff.
Bei Vorabentscheidungsverfahren siehe insbesondere VerfGH Nr. 48/2011, 30.3.2011, Erwägungsgrund B.2 bis 4; Nr. 126/2011, 7.7.2011, Erwägungsgrund B.8. Bezüglich der Nichtigkeitsklagen, siehe beispielsweise VerfGH Nr. 31/2011, 24.2.2011, Erwägungsgrund B.2.2. Der Gerichtshof ist also nicht zuständig für die Beurteilung der Gesetzlichkeit oder Verfassungsmäßigkeit der Königlichen Erlasse, der Erlasse der Regional- und Gemeinschaftsregierungen, der Verordnungen, der Ministeriellen Erlasse, der Kollektiven Arbeitsabkommen, der Gemeindeverordnungen und generell sämtlicher Maßnahmen, die in Ausführung von Gesetzesnormen getroffen wurden (siehe Vincent Thiry, La Cour d’arbitrage – compétence et procédure, 1997, S. 9). Diese Kontrollbefugnis obliegt weiterhin den ordentlichen Gerichten (Art. 159 der Verfassung) sowie der Verwaltungsstreitsachenabteilung des Staatsrates.
VerfGH, Nr. 142/2011, 27.7.2011, Erwägungsgrund B.6.
Hierfür ist der Kassationshof zuständig.
Anzumerken ist, dass in Belgien weder eine Vorabkontrolle noch eine nachträgliche Kontrolle von Verfassungsänderungen besteht (siehe Schiedshof, Nr. 16/1994, 9.2.1994, zitiert nach François Tulkens, La Cour d’arbitrage et le Pouvoir constituant, in: Delpérée/Rasson-Roland/Verdussen [Hg.], Regards croisés sur la Cour d’arbitrage, 1995, S. 32).
Diesbezüglich ist darauf hinzuweisen, dass die Abgeordnetenkammer und der Senat in den gesetzgebenden Prozess entweder gemeinsam und gleichberechtigt einbezogen werden können (in Art. 77 der Verfassung als sogenanntes „vollständiges Zweikammersystem“ bezeichnetes Verfahren) oder Kammer und Senat zwar gemeinsam, aber mit vorrangiger Rolle der Abgeordnetenkammer handeln (in Art. 78 der Verfassung als sogenanntes „unvollständiges Zweikammersystem“ bezeichnetes Verfahren), oder dass die Abgeordnetenkammer allein tätig wird (in Art. 74 der Verfassung als sogenanntes „Einkammersystem“ bezeichnetes Verfahren).
Bekanntlich hat die Region Brüssel-Hauptstadt nicht das Recht, Dekrete zu erlassen, sondern nur Ordonnanzen (ordonnances/ordonnanties) mit einem geringfügig anderen Status.
Art. 138 der Verfassung, die sogenannte „St-Quentin-Klausel“, eröffnet der Französischen Gemeinschaft die Möglichkeit, der Wallonischen Region und der Französischen Gemeinschaftskommission bestimmte ihrer Befugnisse zu übertragen. In diesem besonderen Fall verabschiedet dann dieses letztere Organ die Dekrete, worauf die Zuständigkeit des Verfassungsgerichtshofes zu gründen scheint (siehe ebenfalls Schiedshof, Nr. 72/1995, 9.11.1995 und Schiedshof, Nr. 31/1995, 4.4.1995, in denen der Gerichtshof anerkennt, dass die französische Sprachgruppe im Parlament der Region Brüssel-Hauptstadt und das Kollegium des COCOF einer gesetzgebenden Versammlung sowie einer Regierung entsprechen).
Scheinbar handelt es sich dabei ganz einfach um ein Versäumnis des Verfassunggebers (in diesem Sinne siehe Uyttendaele [Fn. 6], S. 508, 511).
Siehe Schiedshof, Nr. 190/2005, 14.12.2005; VerfGH, Nr. 10/2012, 25.1.2012.
Bei der sogenannten „besonderen“ Mehrheit handelt es sich um die in Art. 4 Abs. 3 der Verfassung erwähnte. Diese Mehrheit setzt innerhalb einer jeden Versammlung des Föderalparlaments eine Mehrheit in jeder der ihr angehörenden Sprachgruppen voraus, wobei die Verabschiedung ebenfalls – wiederum innerhalb jeder Versammlung des Föderalparlaments – mindestens mit einer Zweidrittelmehrheit der abgegebenen Stimmen erfolgen muss.
Was die mit besonderer Mehrheit verabschiedeten Gesetze betrifft, so werden diese nur anhand der Verfassung und nicht anhand von anderen mit besonderer Mehrheit verabschiedeten Gesetzen kontrolliert (in diesem Sinne siehe André Alen/Frank Meersschaut, Procederen voor het Belgisch Arbitragehof: knelpunten in de bevoegdheid van het Arbitragehof, in: Storme/Beirlaen [Hg.], Procederen in nieuw België en komend Europa, 1991, S. 154, 163).
Schiedshof, Nr. 51/1993, 1.7.1993; Nr. 7/1996, 18.1.1996.
Schiedshof, Nr. 61/1996, 7.11.1996; Nr. 75/1998, 24.5.1998. Der Verfassungsgerichtshof vertritt jedoch die Ansicht, dass es sich bei einer Einbürgerung um eine eigenständige Entscheidung des Gesetzgebers handelt, die keine Begründung enthalten muss. Darum sind die Einbürgerungsgesetze nicht anfechtbar (in diesem Sinne, siehe Patricia Popelier, Procederen voor het Grondwettelijk Hof, 2008, S. 43).
Schiedshof, Nr. 54/1996, 3.10.1996; VerfGH, Nr. 184/2011, 8.12.2011; Nr. 67/2012, 24.5.2012.
Schiedshof, Nr. 17/1994, 3.3.1994.
Schiedshof, Nr. 37/1993, 19.5.1993, Erwägungsgrund B.3.2; VerfGH, Nr. 188/2011, 15.12.2011, Erwägungsgrund B.4.
Rigaux/Renauld (Fn. 70), S. 38.
Ist dies nicht der Fall, so ist die sogenannte auslegende Bestimmung als reine rückwirkende Bestimmung zu betrachten. Folglich ist die Rückwirkung nur gerechtfertigt, wenn sie unerlässlich ist zur Verwirklichung der Zielsetzung des Gemeinwohls, wie das ordnungsgemäße Funktionieren oder die Kontinuität des öffentlichen Dienstes (VerfGH, Nr. 189/2002, 19.12.2002, Erwägungsgründe B.12.1 bis B.12.4) (siehe Gutachten des Staatsrates Nr. 46.403/1 vom 10.4.2009 über das Vorprojekt des Programmgesetzes, Parl. Dok., Kammer, 2008–09, 1967/001, S. 46ff., ebenfalls verfügbar in Jan Smets/Greet Verberckmoes, Afdeling Wetgeving Raad van State, Tijdschrift voor Bestuurswetenschappen en Publiekrecht 66 [2011], S. 297–298).
Schiedshof, Nr. 102/2006, 21.6.2006.
Rigaux/Renauld (Fn. 70), S. 39, 47.
Schiedshof, Nr. 70/1988, 14.12.1988.
Schiedshof, Nr. 124/2005, 13.7.2005; Nr. 126/2005, 13.7.2005; Nr. 126/2005, 13.7.2005, Erwägungsgrund B.13 und VerfGH, Nr. 128/2007, 10.10.2007.
Christian Behrendt/Frédéric Bouhon, Introduction à la Théorie générale de l’État, 32014, S. 419f.
Dies bis zur Gesetzesänderung vom 9.3.2003, auf die später einzugehen ist.
Schiedshof, Nr. 26/1991, 16.10.1991, Erwägungsgrund B.3.
Schiedshof, Nr. 12/1994, sogenanntes Urteil der „Europäischen Schulen“, 3.2.1994; Schiedshof, Nr. 33/1994, 26.4.1994; Schiedshof, Nr. 76/1994, 18.10.1994. Als Beispiel für eine diese Rechtsprechung befürwortende Richtung der Lehre siehe insbesondere Jean Sébastien Jamart, Observations sur l’argumentation: la primauté du droit international, Revue belge de droit constitutionnel 1999, S. 109.
Schiedshof, Nr. 20/2004, 4.2.2004.
In diesem Zusammenhang ist anzumerken, dass in Ermangelung einer Verfassungsbestimmung deutliche Meinungsverschiedenheiten zwischen dem Verfassungsgerichtshof und dem Kassationshof bestehen. Denn letzterer bestätigt die Vorrangstellung des unmittelbar anwendbaren internationalen Rechts gegenüber dem gesamten belgischen Recht, einschließlich seiner Verfassungsbestimmungen (Kass., 27.5.1971, Le Ski, Pas. 1971, I, S. 887 und 16.11.2004, Pas. 2004, I, S. 1795). Der Verfassungsgerichtshof hingegen vertritt den Standpunkt, dass diese Vorrangstellung des internationalen Rechts sich auf Normen mit Gesetzesrang beschränkt und nicht gegenüber Normen mit Verfassungsrang gilt (Schiedshof, Nr. 12/1994, 3.2.1994). Siehe diesbezüglich Behrendt/Bouhon (Fn. 97), S. 483ff.
Sondergesetz vom 9.3.2003, Belgisches Staatsblatt, 11.4.2003.
Uyttendaele (Fn. 6), S. 105–107.
Art. 26 § 1bis SGVerfGH betrifft nicht alle internationalen Abkommen, die mehr oder weniger eng mit der Europäischen Union oder der EMRK in Zusammenhang stehen. Es muss sich unbedingt um „Gründungsverträge“ handeln, zumindest was die Europäische Union betrifft (Popelier [Fn. 87], S. 55). Der belgischen Regierung zufolge ist ein Vertrag dann ein Gründungsvertrag, wenn er gemäß Art. 34 der Verfassung darauf abzielt, die Ausübung gewisser Zuständigkeiten internationalen Einrichtungen zu übertragen, die dann Entscheidungen mit Normcharakter treffen können, ohne dass hierzu die Zustimmung des belgischen Staates erforderlich wäre (siehe den Entwurf des Sondergesetzes vom 17.10.2002 zur Abänderung des Sondergesetzes vom 6.1.1989 über den Schiedshof, Bericht, Parl. Dok., Senat, 2002–03, 2–897/6, S. 224).
Zudem gibt es Erlassgesetze über außerordentliche Vollmachten. In der Praxis ist die Bedeutung derartiger Erlasse sehr umstritten, insbesondere seit dem Urteil Nr. 136/2003 des Verfassungsgerichtshofes vom 22.10.2003. Die Rechtslehre vertritt mehrheitlich die Ansicht, dass der Gerichtshof nicht zuständig ist, um über derartige Erlasse zu befinden, da es sich um Verordnungsnormen handelt. Erst wenn ein solcher Erlass nachträglich durch eine Gesetzesnorm bestätigt oder verlängert wird, dann wird auch er zu einer Norm mit Gesetzesrang, so dass der Gerichtshof für die Prüfung der Verfassungsmäßigkeit zuständig ist. Demgegenüber hat der Gerichtshof im Urteil Nr. 136/2003 eine Kontrolle der Verfassungsmäßigkeit eines Erlassgesetzes über außerordentliche Vollmachten vorgenommen, allerdings ohne dies zu begründen. Insofern bleibt das Urteil unklar: Hält der Gerichtshof sich künftig für die Prüfung der Verfassungsmäßigkeit gewisser Verordnungsnormen für zuständig oder vertritt er die Ansicht, dass ein Erlassgesetz über außerordentliche Vollmachten derart außergewöhnlich ist, dass es letztendlich einer Gesetzesnorm gleichzusetzen ist? (Für eine detailliertere Untersuchung dieser Thematik: Christian Behrendt, Excursion à l’orée de la chasse gardée du juge constitutionnel: La Cour constitutionnelle et le contrôle de la constitutionnalité des arrêtés-lois de temps de guerre, des arrêtés-lois de pouvoirs extraordinaires et des décrets du Congrès national, Revue de la Faculté de droit de l’Université de Liège 2007, S. 529, 545).
Diese Praxis beruht auf Art. 105 der Verfassung.
Der Vollständigkeit halber sei klargestellt, dass diese nicht bestätigten KSVE dennoch ganz ausnahmsweise durch den Verfassungsgerichtshof kontrolliert werden können, wenn sie im Nachhinein durch Gesetz geändert werden und diese Änderung nicht rein formaler Art ist, sondern den Gesetzgeber dazu veranlasst, sich den früheren normativen Gehalt des KSVE anzueignen (Schiedshof, Nr. 22/2005, 26.1.2005).
Siehe insbesondere Schiedshof, Nr. 102/2003, 2.7.2003.
Schiedshof, Nr. 176/2004, 3.11.2004.
Schiedshof, Nr. 58/1988, 8.6.1988; Nr. 176/2004, 3.11.2004.
Rigaux/Renauld (Fn. 70), S. 56. Zu diesem Begriff siehe Géraldine Rosoux, Le contrôle juridictionnel des ‘validations législatives’ en France et en Belgique : un conflit de légitimités, Revue de la Faculté de droit de l’Université de Liège 2005, S. 137.
Behrendt (Fn. 106), S. 533.
Schiedshof, Nr. 115/1999, 10.11.1999.
Das Urteil Nr. 115/1999 wurde durch das Urteil Nr. 101/2000 vom 11.10.2000 bestätigt. Bevor der Verfassungsgerichtshof diese Urteile erließ, hatte er bereits 1999 die Gelegenheit gehabt zu betonen, dass er für die Bestimmungen von Erlassgesetzen, die nach ihrer Verabschiedung auf dem üblichen gesetzgeberischen Wege abgeändert wurden, zuständig ist (Schiedshof, Nr. 89/1999, 15.7.999, Erwägungsgrund B.2.2).
Schiedshof, Nr. 17/1994, 3.3.1994. Siehe diesbezüglich Jeroen Van Nieuwenhove, Over internationale verdragen, samenwerkingsakkoorden en „etablissement“. Enkele kanttekeningen bij de arresten 12/94, 17/94 en 33/94 van het Arbitragehof, Rechtskundig Weekblad 58 (1994–1995), S. 449; Philippe Coenraets, Réflexions sur le contrôle de constitutionnalité des accords de coopération, Administration publique, édition trimestrielle (APT) 19 (1995), S. 216, 219–227.
Popelier (Fn. 87), S. 57.
Jean Claude Scholsem, La Cour d’arbitrage et les lacunes législatives, in: Arts/Verougstraete/Andersen/Suetens-Bourgeois/Rigaux/Ryckeboer/De Wolf (Hg.), Les rapports entre la Cour d’arbitrage, le Pouvoir judiciaire et le Conseil d’État, 2006, S. 216.
Ein derartiges positives Eingreifen des Richters ist nur möglich im Falle einer sogenannten „intrinsischen“ Lücke, die also unmittelbar die vom Gerichtshof zu prüfende Norm betrifft. Wenn die Verfassungswidrigkeit nicht auf die kontrollierte Norm selbst, sondern auf das – dem Gesetzgeber anzulastende – Fehlen einer Norm zurückzuführen ist, wird die Lücke als „durch äußere Einwirkungen verursacht“ bezeichnet (für genauere Einzelheiten diesbezüglich siehe Michel Melchior/Claude Courtoy, L’omission législative ou la lacune dans la jurisprudence constitutionnelle, Journal des Tribunaux 127 [2008], S. 669, sowie Christian Behrendt/Martin Vrancken, Qui a peur des lacunes législatives ? Le juge tiraillé entre le respect des prérogatives du législateur et la défense de l’égalité des citoyens, in: Lecocq/Dambre [Hg.], Chronique de droit à l’usage des juges de paix et de police – Rechtskroniek voor de Vrede- en Politierechters, 2013, S. 305–324).
Schiedshof, Nr. 31/1996, 15.5.1996, Journal des Tribunaux 116 (1997), S. 2, Anm. Henri Simonart.
Es ist jedoch anzumerken, dass der Gerichtshof nicht abgewartet hat, dass diese Möglichkeit ihm offiziell eröffnet wurde. Er hat seinem Zuständigkeitsbereich sämtliche Rechte und Freiheiten im Wege einer weiten Auslegung von Art. 10 und 11 der Verfassung zugeführt. In der Lehre wird entsprechend die Meinung vertreten, das Gesetz aus dem Jahre 2003 habe die Zuständigkeiten des Gerichtshofes nicht wirklich erweitert, sondern die bestehende Rechtsprechung lediglich gesetzlich verankert (siehe Rigaux/Renauld [Fn. 70], S. 65).
Mit diesem Gesetz wurden unter anderem die Art. 1 und 26 des Sondergesetzes vom 6.1.1989 über den Verfassungsgerichtshof abgeändert.
Wie bereits oben angemerkt, zielt ein Vorschlag zur Abänderung des SGVerfGH darauf ab, den Prüfungsmaßstab des Gerichtshofes um den Art. 143 Abs. 1 der Verfassung zu ergänzen. Durch diese Bestimmung wird der Föderalbehörde und den Gebietskörperschaften zur Vermeidung von Interessenkonflikten auferlegt, unter Beachtung der Bundestreue zu handeln (siehe Vorschlag eines Sondergesetzes „zur sechsten Staatsreform“ vom 25.7.2013, Parl. Dok., Senat, 2012–13, 5–2232/1, S. 224).
Hinsichtlich der Unterscheidung zwischen den Normen föderaler Kompetenzverteilung und den Regeln, mit denen lediglich die Ausübung dieser Kompetenzen verändert wird, siehe Velaers (Fn. 18), S. 123. Siehe ebenfalls Art. 130bis SGVerfGH, mit dem die Normen föderaler Kompetenzverteilung festgelegt werden: „die Konzertierung, die Einbeziehung, die Auskunftserteilung, Stellungnahmen, gleich lautende Stellungnahmen, Vereinbarungen, gemeinsame Vereinbarungen und Vorschläge, die im Sondergesetz vom 8. August 1980 zur Reform der Institutionen, mit Ausnahme der in Artikel 92bis des besagten Gesetzes vorgesehenen Zusammenarbeitsabkommen, sowie im Sondergesetz (vom 16. Januar 1989) über die Finanzierung der Gemeinschaften und Regionen oder auch in jeglichem anderen in Ausführung der Artikel 39, 127 § 1, 128 § 1, 129 § 1, 130 § 1, 135, 136, 137, 140, 166, 175, 176 und 177 der Verfassung ergangenen Gesetz“.
Popelier (Fn. 87), S. 83, 87–88; Der Verfassungsgerichtshof hat bestätigt, dass Bestimmungen, mit denen ergänzende Zuständigkeiten gewährt werden, zuständigkeitsverteilend sind und daher zu seinen Maßstabsnormen gehören (Schiedshof, Nr. 24/1986, 26.6.1986; Nr. 27/1986, 22.10.1986).
Anmerkung der Redaktion: „Zentrifugal“ ist die Entwicklung des belgischen Föderalismus insofern, als dieser durch die Dezentralisierung eines vormals bestehenden Einheitsstaates gekennzeichnet ist.
Popelier (Fn. 87), S. 83, 87–88.
Siehe Schiedshof, Nr. 8/1990, 7.2.1990; Nr. 92/2003, 24.6.2003.
So kommt der Verfassungsgerichtshof beispielsweise im Urteil Nr. 39/1997 vom 14.7.1997 zu dem Schluss, dass ein Königlicher Erlass über das Statut der Staatsbediensteten zu den Normen der Zuständigkeitsverteilung gehört, da er Art. 87 Abs. 4 des Sondergesetzes vom 8.8.1980 zur Reform der Institutionen umsetzt (siehe Popelier [Fn. 87], S. 85).
Christian Behrendt, Quelques réflexions relatives aux effets, en droit, des arrêts de la Cour constitutionnelle, in: De Leval/Balot (Hg.), L’effet des décisions de justice: contentieux européens, constitutionnel, civil et pénal, 2008, S. 133. Siehe beispielsweise Schiedshof, Nr. 144/2005, 21.9.2005, wo der Gerichtshof urteilte, dass eine vom flämischen Dekretgeber verabschiedete Bestimmung zur Regelung der Zuständigkeit der Gerichtshöfe und Gerichte in Steuersachen im Widerspruch zu den Regeln der Zuständigkeitsverteilung und insbesondere Art. 146 der Verfassung steht, der diese Zuständigkeit der Föderalbehörde vorbehält. Der Gerichtshof ist außerdem der Ansicht, dass der Dekretgeber sich in diesem Fall nicht auf Art. 10 des Sondergesetzes vom 8.8.1980 zur Reform der Institutionen stützen konnte, der besagt, dass „[d]ie Dekrete Rechtsbestimmungen enthalten können, die sich auf Angelegenheiten beziehen, die nicht in die Zuständigkeit der [Parlamente] fallen, sofern diese Bestimmungen für die Ausübung ihrer Befugnis erforderlich sind“ (Hervorhebung durch den Autor). Dieser Artikel ist die gesetzliche Grundlage für die Theorie der sogenannten impliziten Zuständigkeiten (zu diesem Thema, siehe Johan Vande Lanotte, De impliciete bevoegdheden op een Belgisch spoor, in: Alen [Hg.], Zeven knelpunten na zeven jaar staatshervorming, 1988, S. 81–143; Geneviève Cerexhe, Les compétences implicites et leur application en droit belge, 1989 und jetzt kürzlich erschienen, Margo Merckaert, Het concept ‘impliciete bevoegdheden’ in het Europees en het national constitutioneel recht, in: Alen/Theunis [Hg.], Leuvense staatsrechtelijke standpunten, Bd. III, 2012, S. 289, insb. S. 305ff.).
In Belgien ist die Umwandlung des Einheitsstaates in einen Föderalstaat in mehreren Phasen erfolgt (von 1970 bis heute). Gewisse Änderungen wurden in der Verfassung festgeschrieben, die meisten dieser Reformen aber erfolgten über die Verabschiedung von Sondergesetzen.
Rigaux/Renauld (Fn. 70), S. 68.
Schiedshof, Nr. 65/1988, 15.6.1988. Siehe diesbezüglich André Alen/Frank Meersschaut, Procederen voor het Belgische Grondwettelijk Hof: knelpunten in de bevoegdheid van het Arbitragehof, in: Storme/Beirlaen (Hg.), Procederen in nieuw België en komend Europa, 1991, S. 154; Popelier (Fn. 87), S. 82.
Popelier (Fn. 87), S. 82.
Siehe oben, Rn. 76ff.
Schiedshof, Nr. 29/1986, 18.11.1986; Nr. 38/1987, 30.6.1987.
In Art. 10 der Verfassung ist das Gleichheitsprinzip, in Art. 11 das Prinzip der Nichtdiskriminierung verankert und Art. 24 betrifft die Rechte im Zusammenhang mit dem Unterrichtswesen.
Einige Autoren vertreten den Standpunkt, der Gesetzgeber hätte hier eigentlich die Art. 10, 11 und 24 der Verfassung, die zu Titel II gehören, vom Anwendungsbereich des Gesetzes ausnehmen müssen, da der Gerichtshof aufgrund von Art. 142 Abs. 2 Satz 2 der Verfassung für diese sowieso zuständig ist (siehe Behrendt [Fn. 130], S. 133).
Velaers (Fn. 18), S. 166ff.
Siehe beispielsweise kürzlich VerfGH, Nr. 29/2010, 18.3.2010.
Schiedshof, Nr. 23/1989, 13.10.1989, sogenanntes Biorim-Urteil.
Schiedshof, Nr. 18/1990, 23.5.1990, sogenanntes Befriedungsurteil (arrêt de pacification/pacificatie-arrest), Erwägungsgrund B.11.3. Siehe Popelier (Fn. 87), S. 118ff. Die Autorin merkt an, dass der Verfassungsgerichtshof im Gegensatz zu seiner ursprünglichen Behauptung im Befriedungsurteil seine Kontrolle nicht mehr auf die Rechte und Freiheiten beschränkt, die sich aus Bestimmungen mit direkter Wirkung ergeben. Die Erklärung hierfür liegt im objektiven Charakter der Streitsachen, mit denen der Gerichtshof befasst wird (S. 138). Siehe ebenfalls Rigaux/Renauld (Fn. 70), S. 81.
André Alen/Koen Muylle/Willem Verrijdt, De verhouding tussen het Grondwettelijk Hof en het Europees Hof voor de rechten van de mens, in: Alen/Theunis (Hg.) (Fn. 130), S. 3, 17ff.
Popelier (Fn. 87), S. 78.
Siehe beispielsweise kürzlich VerfGH, Nr. 24/2013, 28.2.2013, Erwägungsgrund B.3.2.
Rigaux/Renauld (Fn. 70), S. 80.
Schiedshof, Nr. 136/2004, 22.7.2004, Erwägungsgrund B.5.3. Auf diese Theorie hat der Verfassungsgerichtshof häufig zurückgegriffen, insbesondere in folgenden Urteilen: VerfGH, 2/2011, 13.1.2011; Nr. 22/2011, 3.2.2011; Nr. 23/2011, 10.2.2011; Nr. 30/2011, 24.2.2011; Nr. 102/2011, 31.5.2011; Nr. 116/2011, 30.6.2011; Nr. 201/2011, 22.12.2011; Nr. 2/2012, 11.1.2012 oder aber Nr. 71/2012, 31.5.2012. Siehe Alen/Muylle (Fn. 2), S. 523–528.
Es muss deutlich darauf hingewiesen werden, dass der Gerichtshof nicht zuständig ist, um unmittelbar eine Verletzung des internationalen Rechts durch den belgischen Gesetzgeber festzustellen. Er kann in seine Kontrolle lediglich die Bestimmungen des in Belgien anwendbaren internationalen Vertragsrechts einbeziehen, die denselben Gegenstand haben wie die verfassungsrechtlichen Bestimmungen, für die er unmittelbar zuständig ist. Bezüglich des Begriffs der „entsprechenden Rechte“ siehe den Vorschlag eines Sondergesetzes vom 12.7.2007 zur Änderung von Art. 26 des Sondergesetzes vom 6.1.1989 über den Schiedshof, Parl. Dok., Senat, außerord. Sitzung 2007, 4–12/1.
Schiedshof, Nr. 50/2003, 30.4.2003, Erwägungsgrund B.8.4.
Siehe Jean Thierry Debry, Saisir la Cour constitutionnelle d’un recours en annulation, in: Martens (Hg.), Saisir la Cour constitutionnelle et la Cour de Justice de l’Union européenne, 2012, S. 9–54.
Uyttendaele (Fn. 6), S. 520.
Art. 2 Nr. 2 SGVerfGH.
Für eine detaillierte Untersuchung des Klageinteresses, siehe Rigaux/Renauld (Fn. 70), S. 106–141.
Siehe insbesondere Schiedshof, Nr. 63/1997, 28.10.1997; Nr. 125/2000, 29.10.2000.
Schiedshof, Nr. 104/2006, 21.6.2006, wo der Gerichtshof entschied, dass „[d]er Umstand, dass die angefochtene Bestimmung sich direkt und nachteilig auf die Lage des Klägers auswirken kann, [ausreicht], um das durch das [SGVerfGH] vorgeschriebene Interesse zu beweisen. Der Gerichtshof braucht sich im Übrigen nicht die Frage nach den Aussichten des Klägers, dass im Falle der Nichtigerklärung [das Urteil des Kassationshofes] zurückgezogen wird, zu stellen, da nicht behauptet werden kann, das Interesse an der Nichtigerklärung einer beschwerdegegenständlichen Norm würde sich auf die Möglichkeit der späteren Anwendung des Zurückziehungsverfahrens beschränken“ (Erwägungsgrund B.2.6). Zur Restitutionsklage als Instrument einer solchen „Zurückziehung“ siehe unten, Rn. 169.
Schiedshof, Nr. 35/1996, 6.6.1996; Nr. 28/2002, 30.1.2002.
Dies ist beispielsweise der Fall bei Eltern, deren Kind im fünften Jahr der Sekundarstufe ist und die gegen ein Dekret klagen, das den Hochschulzugang regelt. Hier handelt es sich nicht um ein sofort durchzusetzendes Interesse, aber das Kind kann nach Beendigung der Sekundarstufe ein Hochschulstudium aufnehmen (Schiedshof, Nr. 48/1998, 22.4.1998).
Behrendt (Fn. 130), S. 123.
Schiedshof, Nr. 13/1991, 28.5.1991.
Schiedshof, Nr. 19/1990, 31.5.1990.
Schiedshof, Nr. 30/1998, 18.3.1998.
Rigaux/Renauld (Fn. 70), S. 107.
Die Abgeordnetenkammer und der Senat.
Schiedshof, Nr. 72/1995, 9.11.1995.
Uyttendaele (Fn. 6), S. 520, Anm. 57.
„Das Stabilitätserfordernis ist im Bereich des öffentlichen Rechts besonders ausgeprägt, was die Verhältnisse zwischen der öffentlichen Hand und den Bürgern sowie zwischen den verschiedenen Behörden selbst anbelangt“ (Entwurf des Sondergesetzes über den Schiedshof vom 16.11.1988, Begründung, Parl. Dok., Senat, 1988–89, 483/1, S. 6).
Schiedshof, Nr. 27/1986, 22.10.1986.
Art. 3 § 2 SGVerfGH.
Art. 4 Abs. 1 Nr. 1, 2 SGVerfGH.
Art. 4 Abs. 2 SGVerfGH.
Siehe beispielsweise Schiedshof, Nr. 49/1997, 14.7.1997.
Popelier (Fn. 87), S. 291.
Verdussen (Fn. 47), S. 62.
Siehe Joëlle Sautois, Saisir la Cour constitutionnelle d’une demande de suspension, in: Martens (Hg.) (Fn. 150), S. 55–84.
Art. 21 SGVerfGH.
Ein Klagegrund ist dann ernsthaft, wenn er die Nichtigerklärung der streitgegenständlichen Norm bewirken kann und er auch prima facie begründet erscheint, also nach einer ersten Prüfung durch den Gerichtshof (Popelier [Fn. 87], S. 218). Siehe beispielsweise Schiedshof, Nr. 17/2007, 17.1.2007; VerfGH, Nr. 106/2007, 19.7.2007.
Roger Moerenhout, De vordering tot schorsing voor het Arbitragehof, Tijdschrift voor Bestuurswetenschappen en Publiekrecht 60 (2005), S. 146.
Zu diesem Begriff siehe Patricia Popelier und insbesondere die von ihr angeführte Liste der Urteile des Verfassungsgerichtshofes (Fn. 87, S. 219ff.). Dem Verfassungsgerichtshof zufolge kann mangelnde Eile der Antragsteller bei der Beantragung der Aussetzung das Fehlen eines zwingenden Grundes für die Aufschiebung der sofortigen Ausführung des Gesetzes beweisen (Schiedshof, Nr. 22/1989 [Fn. 176], Erwägungsgrund B.3).
VerfGH, Nr. 107/2012, 9.8.2012, Erwägungsgrund B.4. Siehe Uyttendaele (Fn. 6), S. 523.
Schiedshof, Nr. 1/1985, 5.4.1985.
Schiedshof, Nr. 60/1992, 8.10.1992.
Siehe Bernadette Renauld, Saisir la Cour constitutionnelle d’une question préjudicielle, in: Martens (Hg.) (Fn. 150), S. 86–142.
Im Urteil Nr. 29/1990 vom 9.10.1990 sowie im Urteil Nr. 168/2006 vom 8.11.2006 hat der Schiedshof über die jeweilige Verfassungsmäßigkeit eines 1809 verabschiedeten Dekrets unter napoleonischer Herrschaft und des Dekrets vom 20.7.1831 über die Presse erkennen müssen.
Rigaux/Renauld (Fn. 70), S. 174, zitiert nach Simonart (Fn. 27), S. 252ff. Insbesondere aus diesem Grunde hat der Gerichtshof die Technik der sogenannten Urteile „mit doppeltem Tenor“ entwickelt. Unter Berücksichtigung des Vorrechts des vorlegenden Richters hinsichtlich der Auslegung der angefochtenen Norm erklärt der Gerichtshof die Norm für verfassungswidrig. Um es jedoch zu ermöglichen, die Norm trotz allem zu bewahren, schlägt der Gerichtshof zudem eine andere, verfassungsgemäße Auslegung vor. Zur Bindungswirkung dieser Urteile siehe Popelier (Fn. 87), S. 267–268; Scholsem (Fn. 35), S. 219 und, mit gegenteiliger Meinung, Bruno Lombaert, Les techniques d’arrêt de la Cour d’arbitrage, Revue belge de droit constitutionnel 1996, S. 317, 352.
Allerdings wurde im Laufe der vorbereitenden Arbeiten zum Grundlagengesetz über den Gerichtshof beschlossen, dass die Schiedsgerichtsbarkeiten vom Begriff der Rechtsprechungsorgane ausgeschlossen werden sollten (Entwurf des Gesetzes vom 9.7.1981 über die Organisation, Zuständigkeit und Arbeitsweise des Schiedshofes, Begründung, Parl. Dok., Senat, 1980–81, 704/1, S. 6, 45).
Schiedshof, Nr. 65/1996, 13.11.1996, Erwägungsgrund B.2.
Schiedshof, Nr. 14/2006, 25.1.2006.
Schiedshof, Nr. 65/1996 (Fn. 186); Nr. 14/1997, 18.3.1997.
Uyttendaele (Fn. 6), S. 527.
Popelier (Fn. 87), S. 231ff.
Schiedshof, Nr. 11/1995, 7.2.1995, Erwägungsgrund B.2.2.
Schiedshof, Nr. 117/2008, 31.7.2008, Erwägungsgründe B.3 und B.4, wo der Gerichtshof sich auf die vorbereitenden Arbeiten zum SGVerfGH stützt, um zu dem Schluss zu kommen, dass der niederländischsprachige Berufungsdisziplinarrat der Rechtsanwälte ein Rechtsprechungsorgan im Sinne dieses Gesetzes ist.
Parl. Dok., Kammer, 1988–89, 633/4, S. 29. Siehe ebenfalls Schiedshof, Nr. 31/2002, 30.1.2002, Erwägungsgrund B.1, wo der Gerichtshof eine vom Bürgermeister- und Schöffenkollegium der Gemeinde Honelles eingereichte präjudizielle Frage für zulässig erklärt, da dieses als Organ mit rechtsprechender Kompetenz auftritt.
Hervorhebung durch den Autor. Es sei daran erinnert, dass diese Verpflichtung nur für Fragen im Hinblick auf die Übereinstimmung mit Regeln gilt, die zum Prüfungsmaßstab des Gerichtshofes gehören, nämlich: Titel II der Verfassung, die Art. 170, 172 und 191 der Verfassung und schließlich die Regeln, mit denen die jeweiligen Kompetenzen des Föderalstaates und der Gebietskörperschaften festgelegt werden. Zu dieser Bestimmung, siehe Karel Rimanque, Art. 26 Bijz. Wet Arbitragehof, in: Allemeersch/Depuydt/Lindemans/Raes (Hg.), Gerechtelijk recht. Artikelsgewijze commentaar met overzicht van rechtspraak en rechtsleer, 2006, S. 51–77.
Siehe beispielsweise Rigaux/Renauld (Fn. 70), S. 179; Christine Horevoets/Pascal Boucquey, Les questions préjudicielles à la Cour d’arbitrage: aspects théoriques et pratiques, 2001, S. 34–36; Popelier (Fn. 87), S. 79.
Demgegenüber: Horevoets/Boucquey (Fn. 195), S. 37–38, die die Ansicht vertreten, dass durch einen derartigen Standpunkt eine unangebrachte Hierarchie zwischen verschiedenen Bestimmungen der Verfassung eingeführt würde.
Popelier (Fn. 87), S. 80.
Schiedshof, Nr. 44/1987, 23.12.1987. Der Verfassungsgerichtshof kann jedoch die Feststellung treffen, dass die Antwort auf die präjudizielle Frage offensichtlich nicht zur Lösung des Streitfalles beiträgt (siehe beispielsweise Schiedshof, Nr. 111/2000, 8.11.2000; Nr. 34/2007, 7.3.2007; Nr. 37/2007, 7.3.2007).
Art. 26 § 2 Abs. 1 Nr. 1 SGVerfGH. Siehe beispielsweise Staatsrat, 11.12.2008, Nr. 188.715.
Art. 26 § 2 Abs. 1 Nr. 2 SGVerfGH. An dieser Stelle sei auf den Widerspruch zu Art. 9 § 2 desselben Gesetzes verwiesen. Denn in dieser Bestimmung wird der Grundsatz festgeschrieben, dass die in Nichtigkeitsklagen erlassenen Ablehnungsentscheide hinsichtlich der vom Gerichtshof entschiedenen Rechtsfragen für die Gerichte verbindlich sind. Die Logik dieses Systems hätte erfordert, es den Gerichten zu untersagen, den Gerichtshof mit diesen Rechtsfragen zu befassen, und nicht nur ihnen die Möglichkeit zu geben, sich der Vorlagepflicht zu entziehen. Für einen Beispielsfall siehe Kass., 5.3.2012, S.11.0057.F, verfügbar unter www.cass.be.
Art. 26 § 3 SGVerfGH. Damit diese Ausnahme zur Anwendung kommt, muss der Kläger, wie auch bei einem Aussetzungsantrag, ernsthafte Zweifel an der Vereinbarkeit der angegriffenen Norm mit einer Maßstabsnorm geltend machen und außerdem darlegen, dass die sofortige Anwendung der angegriffenen Norm einer der Streitparteien einen schwer wiedergutzumachenden und ernsthaften Nachteil verursacht (Rimanque [Fn. 194], S. 77). Für einen Beispielsfall siehe Kass., 6.3.2013, P.12.1779.F.
Art. 26 § 3 SGVerfGH. Diese Ausnahme beruht auf Art. 5 Abs. 3 der EMRK (Rimanque [Fn. 194], S. 77).
Siehe diesbezüglich die Rechtsprechung des Kassationshofes und des Staatsrates, angegeben bei Luc Huybrechts/Michael Traest, De weigering van het Hof van Cassatie om aan het Arbitragehof een prejudiciële vraag te stellen, in: Arts/Verougstraete/Andersen/Suetens-Bourgeois/Rigaux/Ryckeboer/De Wolf (Hg.), De verhouding tussen het Arbitragehof, de Rechterlijke Macht et de Raad van State, 2006, S. 195–202 und Pascal Boucquey, La jurisprudence du Conseil d’État en matière de questions préjudicielles à la Cour d’arbitrage, 2001, S. 206–210. Es sei darauf hingewiesen, dass diese Beiträge vor der im Juli 2009 erfolgten Abänderung des SGVerfGH verfasst wurden und daher der Einführung eines neuen § 4 in Art. 26 SGVerfGH nicht Rechnung tragen.
Zu den Begleitumständen der Verabschiedung dieses Gesetzes siehe Jan Velaers, Art. 26, § 4 van de bijzondere wet op het Grondwettelijk Hof: naar een nieuw evenwicht tussen de rechtscolleges bij samenloop van grondrechten, Tijdschrift voor Bestuurswetenschappen en Publiekrecht 65 (2010), S. 387; Marie-Françoise Rigaux, Le contentieux préjudiciel et la protection des droits fondamentaux: vers un renforcement du monopole du contrôle de constitutionnalité de la Cour constitutionnelle, Journal des Tribunaux 128 (2009), S. 649–651.
Art. 26 § 4 Abs. 2 Nr. 2 SGVerfGH.
Art. 26 § 4 Abs. 2 Nr. 3 SGVerfGH.
Art. 26 § 4 Abs. 2 Nr. 4 SGVerfGH.
Hierbei handelt es sich um eine Anwendung der sogenannten „Acte-clair-Doktrin“, um zu vermeiden, dass der Verfassungsgerichtshof mit präjudiziellen Fragen überhäuft wird, die lediglich eine Verzögerung des Verfahrens bezwecken (Parl. Dok., Senat, 1988–89, 483/1, S. 11).
Siehe beispielsweise Staatsrat, Nr. 99.489, 4.10.2001: Ein Verwaltungsgericht hatte eine Entscheidung erlassen, in der es sich weigerte, dem Verfassungsgerichtshof eine präjudizielle Frage zu stellen. Als Begründung führte es an, das Gesetz verstoße offensichtlich nicht gegen die Verfassung. Der Staatsrat hingegen, der in der Rechtsmittelinstanz mit dieser Entscheidung des Verwaltungsgerichts befasst war, konnte sich selbst nicht auf diese Ausnahme der offensichtlichen Verfassungskonformität berufen, da gegen Entscheidungen des Staatsrates in der Regel keine Rechtsmittel eingelegt werden können. Entsprechend hat er dem Verfassungsgerichtshof die Frage vorgelegt (Punkt 2.2.2.5). Siehe Popelier (Fn. 87), S. 249; Marc Verdussen, Les lois manifestement inconstitutionnelles, in: Liber Amicorum Robert Andersen, 2009, S. 909, 926ff.
Art. 26 § 2 Abs. 2 SGVerfGH. Für eine Anwendung siehe beispielsweise VerfGH, Nr. 121/2012, 18.10.2012, Erwägungsgrund B.3.2.; Kass., 2.10.2009, D.08.0020.F; 18.11.2011, C.11.0676.F; 20.6.2012, P.12.0417.F, www.cass.be.
In einem Abänderungsantrag hatte der Senator Philippe Mahoux vorgeschlagen, den ordentlichen Richter von dieser Möglichkeit auszuschließen. Dieser hätte sich nur auf die Ausnahme zur Vorlagepflicht berufen können, „wenn aus einem Urteil eines internationalen Gerichtes oder des Verfassungsgerichtshofes hervorgeht, dass gegen die Bestimmung des Abkommens oder der Verfassung offensichtlich verstoßen oder nicht verstoßen wird“ (Entwurf des Sondergesetzes vom 29.5.2008 zur Abänderung von Art. 26 des Sondergesetzes vom 6.1.1989 über den Schiedshof, Abänderungsantrag, Parl. Dok., Senat, 2007–08, 4–12/3).
Es sei daran erinnert, dass der Kassationshof in der Entscheidung Le Compte vom 3.5.1974, die in der Politik eine unglaubliche Polemik ausgelöst hatte, genau dasselbe getan hatte. Siehe oben, Rn. 16.
Horevoets/Boucquey (Fn. 195), S. 47.
Art. 29 § 2 SGVerfGH.
Siehe oben, Rn. 69.
Robert Andersen/Jaques Van Compernolle, La procédure devant la Cour d’arbitrage, in: Andersen (Hg.) (Fn. 29), S. 83–119.
Die Nichtigkeitsklage ist in Form eines an den Gerichtshof gerichteten Einschreibens zu erheben. Dieses Dokument muss einen datierten und unterzeichneten Antrag enthalten. Zudem muss es den Gegenstand der Klage angeben und eine Darlegung des Sachverhalts und der geltend gemachten Gründe für die Nichtigkeit der angegriffenen Norm enthalten. Schließlich ist dem Antrag als Anlage eine Abschrift des Gesetzes, des Dekrets oder der Ordonnanz, die Gegenstand der Klage ist, beizufügen.
Die Frist für das Einreichen einer Nichtigkeitsklage beträgt grundsätzlich sechs Monate ab der Veröffentlichung der Norm im Belgischen Staatsblatt. Im Einzelnen siehe oben, Rn. 113ff.
Wird das Rechtsmittel von einer natürlichen oder juristischen Person eingelegt, die kein institutioneller Kläger im Sinne des Art. 2 Satz 1 und 3 SGVerfGH ist, muss diese Person ein Interesse nachweisen. Im Einzelnen siehe oben, Rn. 109ff.
Art. 27 SGVerfGH.
Siehe oben, Rn. 68.
Rigaux/Renauld (Fn. 70), S. 269.
Art. 55 Abs. 3 SGVerfGH.
Art. 55 SGVerfGH.
Art. 56 Abs. 2 SGVerfGH.
Bei den für ein Verfahren bezeichneten Berichterstattern handelt es sich um die Richter, die auf jeder Sprachrolle, dem Verzeichnis, in das Beamte und Bedienstete je nach ihrer sprachlichen Zuordnung aufgenommen werden, als erste angegeben sind (Art. 68 SGVerfGH).
Aufgrund der Art der Rechtssache oder der relativen Einfachheit der aufgeworfenen Probleme werden diese Rechtssachen im Anschluss an ein schriftliches Verfahren, an dem grundsätzlich nur die Antragsteller (im Rahmen einer Nichtigkeitsklage) oder die Verfahrensparteien im Ausgangsverfahren (im Rahmen einer präjudiziellen Frage) beteiligt sind, von einem normalen Spruchkörper (mit sieben Richtern) entschieden. Siehe beispielsweise Schiedshof, Nr. 50/1992, 18.6.1992; Nr. 48/1993, 17.6.1993.
Diese Bekanntmachung ist in Niederländisch, Französisch und Deutsch abgefasst (Art. 74 SGVerfGH).
45 Tage in den Fällen, in denen der Greffier die Nichtigkeitsklage oder den Verweisungsbeschluss notifiziert hat (Art. 85 SGVerfGH) und dreißig Tage in den anderen Fällen (Art. 87 SGVerfGH).
Art. 89 SGVerfGH.
Art. 91–94 SGVerfGH.
Art. 90 SGVerfGH.
Mit Ausnahme der Fälle, in denen das A-limine-Verfahren zur Anwendung kommt, auf das in den Art. 71 und 72 SGVerfGH Bezug genommen wird.
Art. 64 SGVerfGH.
Art. 55 Abs. 4 SGVerfGH.
Art. 56 Abs. 4 SGVerfGH.
Uyttendaele (Fn. 6), S. 507. Für den Einfluss der abweichenden oder zustimmenden Minderheitsvoten des US Supreme Courts auf Deutschland siehe Peter E. Quint, in diesem Band, § 109, Rn. 62.
Das Datum der Befassung entspricht dem Datum der Aufgabe der Nichtigkeitsklage zur Post oder dem des Eingangs des Verweisungsbeschlusses zur Einleitung eines Vorabentscheidungsverfahrens beim Gerichtshof.
www.const-court.be.
Art. 116 SGVerfGH.
Diese Möglichkeit wird durch Art. 72 SGVerfGH eröffnet. Siehe oben, Rn. 147.
Hierbei handelt es sich um die sogenannten Urteile „mit doppeltem Tenor“. Siehe beispielsweise VerfGH, Nr. 101/2008, 10.7.2008; Nr. 40/2009, 11.3.2009; Nr. 117/2013, 7.8.2013. Siehe unten, Rn. 180.
Rigaux/Renauld (Fn. 70), S. 230.
Art. 8 Abs. 1 SGVerfGH.
Siehe oben, Rn. 162f.
Diese rückwirkende Aufhebung entfaltet also auch gegenüber Privatpersonen und Hoheitsträgern Geltung. So können Gerichte diese als inexistent angesehenen Bestimmungen nicht mehr anwenden. Auch die ausführende Gewalt ist insofern gebunden, als es ihr generell untersagt ist, Durchführungsbestimmungen zu einem zuvor vom Gerichtshof für nichtig erklärten Gesetz zu verabschieden. Ebenso kann der Gesetzgeber die für nichtig erklärte Norm nicht mehr als fortbestehend betrachten, indem er beispielsweise Änderungen zu Normen verabschiedet, die als von Anfang an inexistent zu betrachten sind (Henri Simonart, Le contrôle exercé par la Cour d’arbitrage, in: Andersen [Hg.] [Fn. 29], S. 121, 174).
Minister Jean Gol hat dies mit dem Argument begründet, dass das für nichtig erklärte Gesetz nur in Kraft tritt, wenn es veröffentlicht wird (Parl. Dok., Senat, 1981–82, 28.4.1983, S. 1840). Allerdings ist man dieser Schlussfolgerung nicht für Entscheidungen gefolgt, mit denen der Staatsrat Königliche Erlasse für nichtig erklärt, vgl. Popelier [Fn. 87], S. 368.
Im Gegensatz dazu entfalten die Ablehnungsentscheide ab ihrer Verkündung materielle Rechtskraft (in diesem Sinne, siehe Géraldine Rosoux/François Tulkens, Considérations théoriques et pratiques sur la portée des arrêts de la Cour d’arbitrage, in: La Cour d’arbitrage : un juge comme les autres ?, Actes du colloque organisé par le Jeune Barreau de Liège le 28 mai 2004, 2004, S. 138 und Popelier [Fn. 87], S. 368).
Rosoux/Tulkens (Fn. 248), S. 111.
Rigaux/Renauld (Fn. 70), S. 231.
Zu unterscheiden ist dies von der Außerkraftsetzung durch den Normsetzer selbst, die ex nunc wirksam wird, also ausschließlich mit Wirkung für die Zukunft (Rigaux/Renauld [Fn. 70], S. 233).
Siehe beispielsweise Schiedshof, Nr. 33/1992, 7.5.1992; VerfGH, Nr. 81/2008, 27.5.2008; Nr. 140/2008, 30.10.2008. In diesem letzten Urteil begründet der Gerichtshof die Aufrechterhaltung der Wirksamkeit der für nichtig erklärten Norm – außer gegenüber dem Antragsteller und im Rahmen aller anhängigen Verfahren – mit den Schwierigkeiten im Hinblick auf Haushalt und Verwaltung, die sich aus der Nichtigerklärung ergeben könnten (Erwägungsgrund B.11). Diesbezüglich, siehe Géraldine Rosoux, Le maintien des ‘effets’ des dispositions annulées par la Cour d’arbitrage: théorie et pratique, in: Liber Amicorum Paul Martens. L’humanisme dans la résolution des conflits. Utopie ou réalité ?, 2007, S. 439–456; Koen Muylle, Les conséquences du maintien des effets de la norme annulée par la Cour d’arbitrage, in: Boucquey/Dumont (Hg.), La protection juridictionnelle du citoyen face à l’administration, 2007, S. 525–558.
Zu dem Begriff Wirkung, siehe Velaers (Fn. 18), S. 297–298; Roger Moerenhout, Commentaar bij art. 8 Bijz. Wet 6 januari 1989 [op het Grondwettelijk Hof], in: Lemmens/Velaers/Walleyn/Verrijdt (Hg.), Publiek procesrecht. Artikelsgewijze commentaar met overzicht van rechtspraak en rechtsleer, 1999, S. 33.
Siehe ebenfalls Marie-Françoise Rigaux, L’effet rétroactif des arrêts d’annulation rendus par la Cour d’arbitrage et les effets de la norme annulée – Observations sur les principes de la loi du 10 mai 1985 relative aux effets des arrêts d’annulation rendus par la Cour d’arbitrage, Journal des Tribunaux 105 (1986), S. 589–594; Simonart (Fn. 246), S. 121, 190–210.
Schiedshof Nr. 140/2008 (Fn. 252).
Schiedshof Nr. 81/2008 (Fn. 252).
Schiedshof Nr. 81/2008 (Fn. 252), Erwägungsgrund B.46.
Popelier (Fn. 87), S. 371.
Moerenhout (Fn. 253), S. 34.
Im Urteil Nr. 104/2006 vom 21.6.2006 hat der Schiedshof entschieden, dass das Klageinteresse nicht von den Aussichten, dass im Falle der Nichtigerklärung der angefochtenen Norm das Urteil des Kassationshofes aufgehoben wird, abhängt. Es genügt der Nachweis durch den Kläger, dass die angefochtene Bestimmung sich direkt und nachteilig auf seine Lage auswirken kann (Erwägungsgrund B.2.6). Siehe allgemeiner bezüglich der Art. 10–18 SGVerfGH, Lien De Geyter, Commentaar bij art. 10–18 Bijz. Wet 6 januari 1989, in: Lemmens/Velaers/Walleyn/Verrijdt (Hg.) (Fn. 253).
Diese Artikel geben den Inhalt des Gesetzes vom 10.5.1985 über die Wirkung der durch den Schiedshof erlassenen Nichtigkeitsentscheide wieder.
Gesetzentwurf über die Auswirkungen der vom Schiedshof erlassenen Nichtigkeitsentscheide, Zusatzbericht im Namen der Kommission vom 13.2.1985, Parl. Dok., Senat, 1983–84, Nr. 579/3, S. 31–32, 35.
Art. 20 Nr. 2 SGVerfGH.
Art. 4 Abs. 1 SGVerfGH.
Schiedshof, Nr. 47/2003, 10.4.2003.
Schiedshof, Nr. 30/2003, 26.2.2003, Erwägungsgrund B.24.
Schiedshof, Nr. 30/2003 (Fn. 266).
Schiedshof, Nr. 47/2003 (Fn. 265), Erwägungsgrund B.8; Nr. 48/2003, 10.4.2003, Erwägungsgrund B.8.
Behrendt (Fn. 74), S. 410–412 m.w.N.
Art. 28 SGVerfGH.
Unter einer gleichen Rechtssache versteht man eine Rechtssache, die dieselben Parteien betrifft und denselben Gegenstand hat (beispielsweise in der Berufungsinstanz).
Kass., 22.2.2005, A.L. P.04.1345.N, Pas. 2005, Nr. 108, Hervorhebung durch den Autor. Siehe ebenfalls die Schlussanträge des Generalprokurators De Swaef, die dieser Entscheidung vorausgehen (und in Arresten Cassatie veröffentlicht wurden). Siehe ebenfalls Kass., 14.1.2013, C.12.0059.N.
So vertreten einige Autoren den Standpunkt, dass „es in Erwartung des Eingreifens des Gesetzgebers jedoch der Verwaltungsbehörde obliegt, die Anwendung des für verfassungswidrig erklärten Gesetzes aus Vorsichtsgründen abzulehnen, das heißt, um zu vermeiden, dass im Nachhinein eine zivilrechtliche Haftungsklage oder eine Klage wegen Verletzung des Prinzips der Gesetzmäßigkeit der Verwaltung, demzufolge eine Verwaltungsbehörde einer offensichtlich ungesetzlichen hierarchischen Anordnung nicht Folge leisten darf, eingereicht wird“ (Paul Nihoul, Les questions préjudicielles’ – Rapport, Europäische Kommission für Demokratie durch Recht [Venedig-Kommission], Seminaire sur ‚l‘exception d’inconstitutionnalité’, S. 18, www.venice.coe.int/webforms/documents/CDL-JU(2012)027-f.aspx).
Diese neue Frist zum Einreichen einer Nichtigkeitsklage steht Privatpersonen, den Regierungen und den Präsidenten der gesetzgebenden Versammlungen offen.
Siehe oben, Rn. 167.
Allerdings darf eine Nichtigkeitsklage, die innerhalb von sechs Monaten nach Verkündung eines Urteils in einem Vorabentscheidungsverfahren eingereicht werden könnte, nicht über den vom Gerichtshof in diesem Urteil bestimmten Zeitpunkt des Fristablaufs erstreckt werden (Rigaux/Renauld [Fn. 70], S. 209).
Verdussen (Fn. 47), S. 73.
Für Beispiele von Urteilen mit doppeltem Tenor, siehe insbesondere Schiedshof, Nr. 64/1993, 15.7.1993; VerfGH, Nr. 105/2012, 9.8.2012; Nr. 4/2013, 17.1.2013; Nr. 101/2013, 9.7.2013.
Jedoch hält auch der Gesetzgeber das Fortbestehen einer verfassungswidrigen Norm nicht für wünschenswert. Denn er sieht für den Fall, dass eine Norm auf eine präjudizielle Frage hin für verfassungswidrig erklärt wurde, die Eröffnung einer neuen Frist für die Erhebung einer Nichtigkeitsklage vor (Art. 4 Abs. 2 SGVerfGH).
Behrendt (Fn. 74), S. 408–413, und ders. (Fn. 130), S. 137–148.
Siehe ebenfalls zur Untermauerung dieser These das Urteil Nr. 125/2011, 7.7.2011, in dem der Gerichtshof dem föderalen Gesetzgeber eine Frist setzte, indem er ihn aufforderte, spätestens bis zum 8.7.2013 eine im Arbeitsrecht festgestellte Diskriminierung zu beheben.
Scholsem (Fn. 35), S. 221.
Patricia Popelier, De toepassing van de Grondwet in de rechtsprekende functie van de gewone en administratieve rechters, in: Arts/Verougstraete/Andersen/Suetens-Bourgeois/Rigaux/Ryckeboer/De Wolf (Hg.) (Fn. 203), S. 83.
Siehe beispielsweise die strenge Auslegung von Art. 25 der Verfassung über die Pressefreiheit durch den Kassationshof: Dieser gesteht ausschließlich der geschriebenen Presse und seit kurzem auch den im Internet verbreiteten Schriften den Schutz durch diesen Artikel zu. Er schließt also die audiovisuellen Medien von der Verfassungsbestimmung bezüglich der Presse aus. Siehe Kass., 2.6.2006, Pas. 2006, S. 1302, Schlussantrag des Generalanwalts De Koster, Jurisprudence de Liège, de Mons et de Bruxelles (JLMB) 2006, S. 1402, 1412, mit Anm. François Jongen, L’intervention du juge des référés dans le domaine de la liberté d’expression, suite et fin ?, Jurisprudence de Liège, de Mons et de Bruxelles (JLMB) 2006, S. 1414, 1416. Siehe ebenfalls Kass., 6.3.2012 (2. nl. Kam.), Nieuw juridisch Weekblad (NjW) 2012, S. 342, ebenfalls abgedruckt in Auteurs et Médias (A&M) 2012, S. 253, mit Anm. Dirk Voorhoof, Journal des Tribunaux 131 (2012), S. 505, mit Anm. Quentin Van Enis, La Cour de cassation admet que l’on puisse se rendre coupable d’un délit de presse sur l’internet – Le temps du «délit de presse 2.0» est-il (enfin) arrivé?.
Popelier (Fn. 284), S. 84.
Paul Martens, L’interprétation et la qualification de la norme de contrôle et de la norme contrôlée, in: Arts/Verougstraete/Andersen/Suetens-Bourgeois/Rigaux/Ryckeboer/De Wolf (Hg.) (Fn. 203), S. 20.
Hier sei klargestellt, dass die Gerichte befugt sind, die Übereinstimmung der Ordonnanzen mit den Bestimmungen der Verfassung, die nicht dem Verfassungsgerichtshof zur Wahrung anvertraut sind (also außerhalb des sogenannten bloc de constitutionnalité), unmittelbar zu überprüfen (Art. 9 des Sondergesetzes vom 12.1.1989 über die Brüsseler Institutionen).
Allerdings kommt es vor, dass der Kassationshof in diese Zuständigkeit eingreift (Popelier [Fn. 284], S. 74). Siehe auch Kass., 27.5.2003, P.03.0139.N.
Popelier [Fn. 284], S. 74.
Siehe oben, Rn. 134. Dieses Problem besteht jedoch nicht im Rahmen der Kontrolle der Übereinstimmung der Gesetze, Dekrete und Ordonnanzen mit den Normen föderaler Kompetenzverteilung. Hier ist die Monopolstellung des Verfassungsgerichtshofes unangetastet.
Der Verfassungsgerichtshof untersucht im Übrigen die Gültigkeit der Gesetzesnorm nicht nur in Bezug auf die Verfassung, sondern ebenfalls in Bezug auf die anwendbaren internationalen Abkommen. Denn seiner Ansicht nach bilden die Verfassungsnormen und die entsprechenden internationalen Normen ein „unteilbares Ganzes“. Siehe Schiedshof, Nr. 136/2004, 2.7.2004.
Art. 26 § 2 Abs. 3 SGVerfGH.
Popelier (Fn. 284), S. 74.
Siehe oben, Rn. 185. Siehe ebenfalls den Bericht von Martens (Fn. 287), S. 31.
Demgegenüber gibt es im Rahmen von Nichtigkeitsklagen keine vorherige Auslegung der kontrollierten Norm. A priori stellt sich die Frage nach einem Auslegungskonflikt zwischen dem Verfassungsrichter und dem ordentlichen Richter also nicht (Martens [Fn. 287], S. 23).
Es kommt vor, dass der Verfassungsgerichtshof seine eigene Auslegung aufzwingt. Siehe Marc Verdussen, La substitution de qualification par la Cour d’arbitrage, in: Arts/Verougstraete/Andersen/Suetens-Bourgeois/Rigaux/Ryckeboer/De Wolf (Hg.) (Fn. 203), S. 87–100.
Insbesondere Martens (Fn. 287), S. 1–51 und Georges De Leval, La pertinence de la question préjudicielle et l’usage de la réponse par le juge a quo, in: Arts/Verougstraete/Andersen/Suetens-Bourgeois/Rigaux/Ryckeboer/De Wolf (Hg.) (Fn. 203), S. 239–283.
Verdussen (Fn. 47), S. 84.
Siehe beispielsweise Schiedshof, Nr. 126/2005, 13.7.2005 und EuGH, Rs. C-305/05, Slg. 2007, I-05305 – Ordre des barreaux francophone et germanophone e.a.; Schiedshof, Nr. 11/2009, 21.1.2009 und EuGH, Rs. C-212/06, Slg. 2008, I-01683 – Gouvernement de la Communauté française et Gouvernement wallon.