Читать книгу Essen und Ernährungsbildung in der KiTa - Kariane Höhn - Страница 29
Zähne und Kauen
ОглавлениеDas Interesse der Kleinkinder am Wechsel zur Beikostphase und am Probieren der Speisen der Eltern bzw. der Gemeinschaftsmahlzeit in der KiTa ( Kap. 5) ist unterschiedlich früh ausgeprägt. Mit dem Interesse ist allerdings nicht automatisch gegeben, dass das Kind diese Nahrung bzw. Speise dann auch bereits zerkleinern sowie verdauen und verstoffwechseln kann.
Die Durchbruchzeiten für die Milchzähne variieren erheblich. Die Reihenfolge, wann welche Zähne durchbrechen, bleibt aber weitestgehend interindividuell vergleichbar ( Tab. 2.2). Im Alter von fünf bis acht Monaten sind die zwei unteren mittleren Schneidezähne meist die ersten Zähne des Milchgebisses. Später folgen die Schneidezähne im Oberkiefer. Mit ihnen kann das Kind abbeißen. Mit dem kräftiger werdenden Gaumen bzw. der »Kauleiste« und der Zunge kann es zudem weiche Nahrung zerdrücken. Für ein effektives Kauen der Nahrung sind die ersten Zähne aber nicht geeignet. Diese Aufgabe kommt den Backenzähnen (Molaren) zu, die erst im zweiten Lebensjahr durchbrechen. Die ersten Backenzähne, die zum Kauen benötigt werden, treten mit 12–16 Monaten auf. Und mit ca. 18 Monaten kann das Kind gezielt von harten Lebensmitteln abbeißen bzw. diese kauen.
Tab. 2.2: Zeitlicher Ablauf des Milchzahndurchbruchs. Die Zeiträume für den Milchzahndurchbruch sind Durchschnittswerte, die individuell erheblich variieren können (nach Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung BZgA, 2019a)
MilchzähneAlter in Monaten
Erst ab einem Alter von einem bis eineinhalb Jahren ist das Kleinkind in der Lage, grob gehackte Nahrung mit rotierenden Mundbewegungen zu kauen. Da Schlucken und Atmen noch nicht ausreichend koordiniert sind, muss darauf geachtet werden, dass kleine feste Stücke bzw. kleine Lebensmittel (wie Nüsse oder Beeren) nicht in die Luftröhre gelangen (Gutknecht & Höhn, 2017; von Harnack & Heimann, 1994). Mit dem dritten Lebensjahr kann das Kind zunehmend besser beißen, kauen und (fast) alles essen. Voraussetzung dafür ist auch, dass die Muskeln ausreichend aufgebaut werden.