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Vom Umgang mit Zutaten

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Wenn man die Zutaten für ein geplantes Essen einkauft – nehmen wir zum Beispiel das Gemüse –, bekommt man von dem Einen oder Anderen mal etwas mehr, mal etwas weniger, so wie auch die Beschaffenheit immer wieder unterschiedlich ausfallen wird – es bleibt schließlich ein Produkt der Natur. Geringfügige Mengenabweichungen, zum Beispiel etwa 10 - 15 Prozent mehr oder weniger, kann man getrost vernachlässigen, da das Nachkochen der Rezepte dennoch gut gelingen wird.

Mit möglichen Qualitätsunterschieden sieht die Sache etwas anders aus, unbeschadet dessen, dass man nur eingeschränkt Einfluss darauf nehmen kann. Erkennt man einen Mangel rechtzeitig – und nicht immer gelingt das –, besteht vielleicht noch die Möglichkeit, andernorts bessere Produkte einkaufen zu können. Hat man jedoch ein Gemüse schlechterer Beschaffenheit erst einmal im Haus, muss man – wohl oder übel – damit zurechtkommen. Das ist ärgerlich, aber es kommt immer einmal vor, und man muss lernen damit umzugehen. So hilft dann nur noch großzügiges Wegschneiden schlechter oder gar verdorbener Stellen, und wenn es nicht anders geht, muss das eine oder andere Stück Gemüse sogar vollständig beseitigt werden. Selbst wenn dann eine Zutat gänzlich fehlen sollte, weil sie insgesamt entsorgt werden muss, ist das allemal besser als ein Essen, das am Ende nicht einwandfrei ist!

Jede Abweichung vom Rezept, sei es, weil Mengenverhältnisse verändert oder einzelne Zutaten weggelassen, ergänzt oder ausgetauscht wurden, ergibt im Prinzip ein neues Rezept. Änderungen entstehen manchmal eher ungewollt und „durch die Hintertür“. Nehmen wir einmal an, wir haben die Absicht, ein halbes Pfund Karotten einzukaufen, bekommen aber nur ein Pfund großes Gebinde. Da wir sie jedoch für unser Rezept benötigen, nehmen wir – notgedrungen – das gesamte Pfund. Jetzt haben wir die doppelte Menge, als unser Rezept es erfordert, und wir müssen entscheiden, was damit geschehen soll: Verbrauchen wir nur die Hälfte, bleibt die andere Hälfte liegen, wird schnell welk und taugt nicht mehr viel. Das wäre schade um die Karotten. Dann ist es schon besser, wir verbrauchen sie sofort und vollständig, obwohl es nun mehr sind als ursprünglich vorgesehen. Vielleicht können wir ja noch an anderer Stelle etwas einsparen – zum Beispiel beim Einkauf von weiterem Gemüse –, damit die zu verbrauchende Gesamtmenge nicht allzu groß wird. Im schlimmsten Fall bleibt nach dem Essen etwas übrig, das wir aber später noch einmal aufgewärmt gut auf den Tisch bringen können.

Kocht man mit veränderten Mengen, hat man im Ergebnis eine Variante geschaffen, die eine etwas andere Geschmacksausprägung annehmen wird. Mit etwas Glück führt das manchmal sogar zu einer Verbesserung des Ursprungsrezepts, so dass man es zukünftig nur noch in dieser Abwandlung kochen wird.

Die vorangegangene Beschreibung soll verdeutlichen, dass die vom Rezept abweichenden Mengen – ganz gleich, aus welchen Gründen entstanden – die Köchin oder den Koch keinesfalls beunruhigen sollten. Man kann ohne Bedenken von dem Einen oder Anderen etwas mehr verwenden, an anderer Stelle dafür etwas weniger – eben gerade so, wie es kommt. Und aus der „Not“ kann auch eine Tugend werden: Betrachten Sie es als eine günstige Gelegenheit, um Ihrer Kreativität mehr Freiraum zu verschaffen. Mit etwas Geschick kann man trotz allem die Gesamtmenge Gemüse (Gesamtmenge in Gramm- oder Kilogramm) in etwa beibehalten. Das Gelingen des Gekochten wird dadurch kaum in Frage gestellt, es wird nur etwas anders schmecken – vielleicht sogar noch besser …

Mit Olivenöl gesund und lecker kochen

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