Читать книгу Michael Korn & Liz Croll Trilogie - Matthias Boden - Страница 50
Frankreich, Lyon
ОглавлениеAm Pool des kleinen Hotels war es ruhig geworden an diesem Tag. Die anderen Gäste waren bereits auf ihren Zimmern verschwunden, oder auf dem Weg zum Abendessen. Nur zwei Liegen waren noch besetzt. Die beiden jungen Frauen zogen vergnügt ihre Bahnen. Sie fühlten sich wohl hier. Das Hotel lag nicht zentral, sondern ein bisschen außerhalb von Lyon, aber die Verbindung in die Stadt dauerte gerade einmal fünf Minuten mit der Straßenbahn. Immer wieder fuhren sie am frühen Abend in die Innenstadt, besuchten Bars und Clubs und aßen in den unterschiedlichsten Restaurants. Bargeld hatten sie noch genug in der Tasche. Am Rand des Pools standen die beiden Frauen im hüfthohen Wasser zusammen. Es war nicht zu übersehen, dass sie keine gewöhnlichen Freundinnen waren. Die beiden konnten ihre Finger nicht voneinander lassen.
»Wollen wir uns heute Abend diese Show ansehen?«, fragte Marie ihre Freundin.
»Ich denke, wir werden keine Karten mehr dafür bekommen Liebste. Lass uns Karten für eine Vorstellung am Wochenende kaufen.«
»Großartige Idee. Erst die Show und danach weiß ich schon, wo wir hingehen.«
»Würdest du es mir verraten?«, fragte Martina Damgaard.
»Nein, das bleibt mein kleines Geheimnis, aber es wird dir gefallen, versprochen!«
»Gibst du mir einen kleinen Hinweis?«, konterte Martina, »Oder muss ich es aus dir herausholen?«, und legte ihre Arme um die junge Marie.
»Das würde dir gefallen!«, flüsterte Marie und küsste ihre Freundin.
Beide standen eng umschlungen im Pool und küssten sich. Die Sonne versank bereits hinter dem Horizont, als Martina nachgab und Marie ins Ohr flüsterte »Ich gebe auf! Nicht weil ich es nicht aus der herausbekomme. Mir wird langsam kalt.«
»Dann lass uns besser auf das Zimmer gehen. Ich habe große Lust, dich aus dem Bikini zu befreien, wenn du verstehst …«, neckte sie Marie und knabberte an ihrem Ohr.
Ohne ein weiteres Wort verließen die beiden den Pool, packten ihre Handtücher und die kleine Tasche zusammen und bewegten sich zu der Tür des Badebereichs. Während sie durch den Korridor liefen, der zu ihrem Zimmer führte wurden sie immer schneller. Bereits auf halben Wege verlor Martina ihr Bikinioberteil. Sie musste stehen bleiben, um es aufzuheben. Marie zog sie immer weiter bis zu ihrem Zimmer. Vor der Tür suchte Martina verzweifelt nach der Zimmerkarte in der Tasche. Sie konnte sie nicht ertasten und Marie ließ ihr keine Zeit, danach zu suchen. Immer fordernder wurden ihre Küsse und ihre Hände wanderten auf Martinas Körper umher. Endlich fand Martina die Karte in einem Außenfach der Tasche und führte sie mühsam zu dem Terminal. Die Tür sprang auf und beide fielen eng umschlungen in den Raum. Die Tür stand immer noch weit offen, als Martina nur noch mit Haut bekleidet mitten im Zimmer stand. Marie gab der Tür nur einen kleinen Tritt bevor sie auf dem Bett landeten.
Beide bemerkten nicht, dass man sie schon die ganze Zeit beobachtet hatte. Ihre Zimmertür war nicht geschlossen. Der kleine Tritt, den Marie ihr versetzt hatte, reichte nicht aus, um sie in das Schloss fallen zu lassen. Ein schwarz gekleideter Mann schlüpfte in den Raum und schloss die Tür leise hinter sich. Die beiden Frauen auf dem Bett bemerkten nicht, das sie nicht länger alleine waren. Langsam pirschte sich die Gestalt von der Tür am Badezimmer vorbei und blieb verdeckt hinter der Wand stehen. Vorsichtig hielt er eine kleine Videokamera um die Ecke und stellte das Bild scharf. Unbeweglich blieb er dort stehen. Als Martina und Marie völlig erschöpft in die Kissen sanken, schlich der fremde Mann wieder zur Tür. Ohne Hast und geräuschlos drückte er die Klinke nach unten und verließ das Zimmer. Er ließ sie nicht zufallen, sondern lehnte sie nur an. Dann entfernte er sich ungesehen.
Marie und Martina hatten nichts bemerkt. Sie lagen nebeneinander in den Kissen. Erst als Martina zur Toilette musste und aufstand bemerkte sie die noch offene Tür. Sie drehte sich um, linste zu Marie auf dem Bett und grinste »Nächstes mal sollten wir die Tür vielleicht besser zu machen. Oder stehst du auf Zuschauer Schatz?«
Marie blickte zu ihr und meinte nur »Ups!«
Beide lachten. Knapp eine Stunde später verließen sie das Hotel und fuhren mit der Straßenbahn in die Innenstadt. Sie nahmen ein Abendessen in einem griechischen Restaurant zu sich und zogen weiter in eine Bar. Die Nacht war noch jung. Sie tanzten noch die halbe Nacht bevor sie wieder in das Hotel zurückkehrten.