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Frankreich, Lyon

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Am Pool des klei­nen Ho­tels war es ru­hig ge­wor­den an die­sem Tag. Die an­de­ren Gäs­te wa­ren be­reits auf ih­ren Zim­mern ver­schwun­den, oder auf dem Weg zum Abendes­sen. Nur zwei Lie­gen wa­ren noch be­setzt. Die bei­den jun­gen Frau­en zo­gen ver­gnügt ih­re Bah­nen. Sie fühl­ten sich wohl hier. Das Ho­tel lag nicht zen­tral, son­dern ein biss­chen au­ßer­halb von Ly­on, aber die Ver­bin­dung in die Stadt dau­er­te ge­ra­de ein­mal fünf Mi­nu­ten mit der Stra­ßen­bahn. Im­mer wie­der fuh­ren sie am frü­hen Abend in die In­nen­stadt, be­such­ten Bars und Clubs und aßen in den un­ter­schied­lichs­ten Re­stau­rants. Bar­geld hat­ten sie noch ge­nug in der Ta­sche. Am Rand des Pools stan­den die bei­den Frau­en im hüft­ho­hen Was­ser zu­sam­men. Es war nicht zu über­se­hen, dass sie kei­ne ge­wöhn­li­chen Freun­din­nen wa­ren. Die bei­den konn­ten ih­re Fin­ger nicht von­ein­an­der las­sen.

»Wol­len wir uns heu­te Abend die­se Show an­se­hen?«, frag­te Ma­rie ih­re Freun­din.

»Ich den­ke, wir wer­den kei­ne Kar­ten mehr da­für be­kom­men Liebs­te. Lass uns Kar­ten für ei­ne Vor­stel­lung am Wo­che­n­en­de kau­fen.«

»Groß­ar­ti­ge Idee. Erst die Show und da­nach weiß ich schon, wo wir hin­ge­hen.«

»Wür­dest du es mir ver­ra­ten?«, frag­te Mar­ti­na Dam­gaard.

»Nein, das bleibt mein klei­nes Ge­heim­nis, aber es wird dir ge­fal­len, ver­spro­chen!«

»Gibst du mir einen klei­nen Hin­weis?«, kon­ter­te Mar­ti­na, »Oder muss ich es aus dir her­aus­ho­len?«, und leg­te ih­re Ar­me um die jun­ge Ma­rie.

»Das wür­de dir ge­fal­len!«, flüs­ter­te Ma­rie und küss­te ih­re Freun­din.

Bei­de stan­den eng um­schlun­gen im Pool und küss­ten sich. Die Son­ne ver­sank be­reits hin­ter dem Ho­ri­zont, als Mar­ti­na nach­gab und Ma­rie ins Ohr flüs­ter­te »Ich ge­be auf! Nicht weil ich es nicht aus der her­aus­be­kom­me. Mir wird lang­sam kalt.«

»Dann lass uns bes­ser auf das Zim­mer ge­hen. Ich ha­be große Lust, dich aus dem Bi­ki­ni zu be­frei­en, wenn du ver­stehst …«, neck­te sie Ma­rie und knab­ber­te an ih­rem Ohr.

Oh­ne ein wei­te­res Wort ver­lie­ßen die bei­den den Pool, pack­ten ih­re Hand­tü­cher und die klei­ne Ta­sche zu­sam­men und be­weg­ten sich zu der Tür des Ba­de­be­reichs. Wäh­rend sie durch den Kor­ri­dor lie­fen, der zu ih­rem Zim­mer führ­te wur­den sie im­mer schnel­ler. Be­reits auf hal­b­en We­ge ver­lor Mar­ti­na ihr Bi­ki­nio­ber­teil. Sie muss­te ste­hen blei­ben, um es auf­zu­he­ben. Ma­rie zog sie im­mer wei­ter bis zu ih­rem Zim­mer. Vor der Tür such­te Mar­ti­na ver­zwei­felt nach der Zim­mer­kar­te in der Ta­sche. Sie konn­te sie nicht er­tas­ten und Ma­rie ließ ihr kei­ne Zeit, da­nach zu su­chen. Im­mer for­dern­der wur­den ih­re Küs­se und ih­re Hän­de wan­der­ten auf Mar­tinas Kör­per um­her. End­lich fand Mar­ti­na die Kar­te in ei­nem Au­ßen­fach der Ta­sche und führ­te sie müh­sam zu dem Ter­mi­nal. Die Tür sprang auf und bei­de fie­len eng um­schlun­gen in den Raum. Die Tür stand im­mer noch weit of­fen, als Mar­ti­na nur noch mit Haut be­klei­det mit­ten im Zim­mer stand. Ma­rie gab der Tür nur einen klei­nen Tritt be­vor sie auf dem Bett lan­de­ten.

Bei­de be­merk­ten nicht, dass man sie schon die gan­ze Zeit be­ob­ach­tet hat­te. Ih­re Zim­mer­tür war nicht ge­schlos­sen. Der klei­ne Tritt, den Ma­rie ihr ver­setzt hat­te, reich­te nicht aus, um sie in das Schloss fal­len zu las­sen. Ein schwarz ge­klei­de­ter Mann schlüpf­te in den Raum und schloss die Tür lei­se hin­ter sich. Die bei­den Frau­en auf dem Bett be­merk­ten nicht, das sie nicht län­ger al­lei­ne wa­ren. Lang­sam pirsch­te sich die Ge­stalt von der Tür am Ba­de­zim­mer vor­bei und blieb ver­deckt hin­ter der Wand ste­hen. Vor­sich­tig hielt er ei­ne klei­ne Vi­deo­ka­me­ra um die Ecke und stell­te das Bild scharf. Un­be­weg­lich blieb er dort ste­hen. Als Mar­ti­na und Ma­rie völ­lig er­schöpft in die Kis­sen san­ken, schlich der frem­de Mann wie­der zur Tür. Oh­ne Hast und ge­räusch­los drück­te er die Klin­ke nach un­ten und ver­ließ das Zim­mer. Er ließ sie nicht zu­fal­len, son­dern lehn­te sie nur an. Dann ent­fern­te er sich un­ge­se­hen.

Ma­rie und Mar­ti­na hat­ten nichts be­merkt. Sie la­gen ne­ben­ein­an­der in den Kis­sen. Erst als Mar­ti­na zur Toi­let­te muss­te und auf­stand be­merk­te sie die noch of­fe­ne Tür. Sie dreh­te sich um, lins­te zu Ma­rie auf dem Bett und grins­te »Nächs­tes mal soll­ten wir die Tür viel­leicht bes­ser zu ma­chen. Oder stehst du auf Zuschau­er Schatz?«

Ma­rie blick­te zu ihr und mein­te nur »Ups!«

Bei­de lach­ten. Knapp ei­ne Stun­de spä­ter ver­lie­ßen sie das Ho­tel und fuh­ren mit der Stra­ßen­bahn in die In­nen­stadt. Sie nah­men ein Abendes­sen in ei­nem grie­chi­schen Re­stau­rant zu sich und zo­gen wei­ter in ei­ne Bar. Die Nacht war noch jung. Sie tanz­ten noch die hal­be Nacht be­vor sie wie­der in das Ho­tel zu­rück­kehr­ten.

Michael Korn & Liz Croll Trilogie

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