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37. Kapitel Vereinigte Staaten, Langley (VA)

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Ge­gen 9 Uhr am Mor­gen klopf­te es an der Bü­ro­tür von John Clark­son. Er be­kam ein Päck­chen über­reicht. Als Ab­sen­der stand Agen­tin Tri­na Ba­tes auf dem Eti­kett. Clark­son konn­te es kaum er­war­ten, das Pa­ket zu öff­nen. Mit zitt­ri­gen Hän­den fum­mel­te er die Ver­pa­ckung auf. Da­rin be­fand sich ein me­tal­lisch glän­zen­der Block von der Grö­ße ei­nes Smart­pho­nes, ein­ge­packt in ei­ner di­cken Plas­tik­fo­lie. Auf ei­nem Zet­tel war hand­schrift­lich ver­merkt wor­den, dass der Block an­ge­fasst wer­den konn­te, al­ler­dings wür­de man einen elek­tri­schen Schlag be­kom­men. Er freu­te sich wie ein klei­nes Kind an Weih­nach­ten. Vor­sich­tig nahm er den Block und leg­te ihn auf sei­nen Schreib­tisch. Er öff­ne­te die Plas­tik­fo­lie und be­sah sich die Ober­flä­che des Ma­te­ri­als. Es sah fast aus wie Bron­ze, aber da­für stimm­te das Ge­wicht nicht. Das Stück war viel zu leicht. Der Zei­ge­fin­ger sei­ner lin­ken Hand schweb­te et­wa einen hal­b­en Zen­ti­me­ter über dem Block. Die Hand­flä­chen wa­ren ver­schwitzt und auch auf sei­ner Stirn glänz­te der Schweiß. Für den Bruch­teil ei­ner Se­kun­de tipp­te er sei­nen Fin­ger auf den Block auf sei­nem Schreib­tisch. So­fort durch­zuck­te ihn ein kräf­ti­ger Strom­schlag. Er hat­te es ge­schafft. Das Ma­te­ri­al das er in der hal­b­en Welt hat­te su­chen las­sen, be­fand sich end­lich in sei­nem Bü­ro. In Me­xi­ko fan­den sei­ne Leu­te nur ei­ne ver­gra­be­ne Box, der In­halt fehl­te aber. Nach­dem er in Cancún die­ses For­schungs­zen­trum säu­bern und durch­su­chen ließ, fand sich die­ses Ma­te­ri­al und auch die For­mel nicht. Erst der Tipp sei­ner In­for­man­tin brach­te Ca­ra­cas als Lö­sung her­vor. Ba­tes hat­te Wort ge­hal­ten und ihm ih­ren Fund di­rekt an sein Bü­ro ge­schickt. Jetzt brauch­te er nur noch die­ses Pa­tent. Er griff zum Te­le­fon. Die­se Sch­nep­fe konn­te jetzt un­mög­lich jam­mern, im­mer­hin müss­te es in Deutsch­land frü­her Nach­mit­tag sein.

Zwei­hun­dert Me­ter ent­fernt am Wald­rand das die Ge­bäu­de der CIA um­gab, lag ei­ne klei­ne Frau flach auf dem Bo­den. We­ni­ge Me­ter hin­ter ihr la­gen ihr Freund und ih­re zwei Kol­le­gin­nen. Ka­rya­ni hat­te Kopf­hö­rer auf ih­re Ohren ge­setzt und fum­mel­te an ei­nem di­gi­ta­len Auf­nah­me­ge­rät. Es war ein glück­li­cher Zu­fall, dass ihr Päck­chen in ei­nem Bü­ro ge­lan­det war, das in dem neu an­ge­bau­ten Teil lag. Dort war­te­ten die In­ter­po­l­agen­ten dar­auf, bis der Or­tungs­chip die ex­ak­te Po­si­ti­on er­reich­te. Es war pu­rer Zu­fall, dass die­se Po­si­ti­on ge­nau da lag, wo sie in Stel­lung ge­gan­gen wa­ren. Um ei­ne bes­se­re Schuss­po­si­ti­on zu be­kom­men, muss­ten sie nur knapp hun­dert Me­ter wei­ter durch den Wald ge­hen. Lea lag ver­steckt in ei­nem Busch. Durch ihr Ziel­fern­rohr sah sie Clark­son an sei­nem Schreib­tisch ste­hen. Sein Bü­ro lag im fünf­ten Stock des Ge­bäu­des und da­mit nur ei­ni­ge Me­ter tiefer als ih­re Po­si­ti­on.

Ka­ry frag­te bei Lea nach, ob in dem Raum ei­ne Frau zu se­hen war. Die Ant­wort war Po­si­tiv. Kurz dar­auf kam von Lea die Mel­dung, die Frau ha­be das Bü­ro wie­der ver­las­sen. Dann spit­ze Ka­ry die Ohren und ih­re Au­gen wur­den im­mer grö­ßer. Nach ei­ni­gen Mi­nu­ten riss sie die Kopf­hö­rer von den Ohren und sag­te »Lea jetzt!«

Lea nahm Clark­son ins Vi­sier und drück­te ab. Ein lei­ses Plop­pen war zu hö­ren. Sie sah in ih­rem Ziel­fern­rohr den Agen­ten um­fal­len. Er fiel seit­lich auf den Bo­den, als Lea mein­te, »Ziel­per­son aus­ge­schal­tet!«

Korn gab den Be­fehl »Schatz, jetzt bit­te Klein­holz! Gib al­les!«

Lea stell­te auf Dau­er­feu­er und jag­te Pro­jek­til um Pro­jek­til in das Bü­ro. Sie sah die Ein­schlä­ge in der Wand auf­plat­zen. Holz­stück­chen der Mö­bel flo­gen in ho­hem Bo­gen durch den Raum und Bil­der fie­len von der Wand.

Liz schrie »Ge­nug Lea, sie ha­ben es ge­merkt. Rück­zug!«

Lea gab ih­re Po­si­ti­on auf und zog sich in den Wald zu­rück. Korn kroch auf sie zu und nahm ihr das Ge­wehr ab. Ge­duckt rann­ten die vier In­ter­po­l­agen­ten quer durch den Wald. Liz und Ka­ry rann­ten vor­ne weg, da­hin­ter Lea und Korn ganz am En­de. Mit­ten im Wald hat­ten sie ih­ren Miet­wa­gen ab­ge­stellt. Die Tü­ren hat­ten sie of­fen­ge­las­sen. Korn hat­te dar­auf be­stan­den, um schnel­ler ein­stei­gen zu kön­nen. Liz und Ka­ry hech­te­ten auf die Rück­bank. Lea rann­te um die Mo­tor­hau­be her­um und warf sich auf den Bei­fah­rer­sitz. Korn schmiss das Ge­wehr zu Liz nach hin­ten und klemm­te sich hin­ters Steu­er. Er star­te­te den Wa­gen und ras­te den klei­nen Wald­weg ent­lang. Sie wur­den ganz schön durch­ge­schüt­telt. Korn fuhr mit sehr ho­hem Tem­po. Die Rä­der pflüg­ten durch den wei­chen Un­ter­grund und rutsch­ten im­mer wie­der weg. Korn schraub­te am Lenk­rad und hielt den Wa­gen in der Spur. Kurz dar­auf er­reich­ten sie die As­phalt­stra­ße nach Sü­den. Korn hielt sich an die Ge­schwin­dig­keits­be­gren­zung. Liz nahm das Ge­wehr aus­ein­an­der, das jetzt ab­ge­kühlt war und leg­te die Ein­zel­tei­le in die Ta­sche vor sich. Als sie fer­tig war, ver­stau­te sie die Ta­sche im Kof­fer­raum, in­dem sie die Hut­abla­ge an­hob und die Ta­sche durch die Öff­nung drück­te.

Lea hat­te ein Grin­sen auf den Lip­pen. Korn fuhr in ein In­dus­trie­ge­biet et­was au­ßer­halb. Er lenk­te den Miet­wa­gen di­rekt in ei­ne Wasch­an­la­ge. Als der Mo­tor erstarb, warf sich Lea auf ih­ren Freund und küss­te ihn stür­misch. Ka­ry rief von hin­ten »Ihr wer­det das nicht glau­ben Leu­te. Clark­son hat te­le­fo­niert be­vor die Frau in dem Bü­ro war. Sei­ne Ge­sprächs­part­ne­rin war nie­mand Ge­rin­ge­res als die Bun­des­kanz­le­rin der Bun­des­re­pu­blik Deutsch­land. Ei­ne ge­wis­se An­ge­li­ka Ro­ten­fels.«

Korn blick­te zu Ka­ry auf dem Rück­sitz »Das ist nicht Dein Ernst!«

»Doch Micha, pass auf, ich spiel es Euch vor!«

Sie drück­te ein paar Knöp­fe und dann hör­ten sie Clark­sons Stim­me.


Clark­son hier.

Ja­ja die­ses Ge­jam­me­re ken­ne ich schon von ih­nen Ro­ten­fels.

Ha­ben Sie end­lich die­ses Pa­tent oder muss ich es von mei­nen Leu­ten ho­len las­sen.

Sie ha­ben es? Na wur­de aber auch lang­sam Zeit.

Hal­ten Sie Ihr däm­li­ches Maul, sie krie­gen die Koh­le schon.

Ja ich schi­cke ih­nen am Mitt­woch je­man­den, dem Über­ge­ben sie die Ak­te und sie be­kom­men Ihr Geld.

Wo­hin?

Ist Okay. Ach Frau Bun­des­kanz­le­rin, es war mir ei­ne Freu­de mit ih­nen Ge­schäf­te zu ma­chen.


Al­le drei hör­ten sie un­gläu­big die Sät­ze von Clark­son auf dem Band. Korn schlug auf das Lenk­rad und rief »Ich wuss­te, das die­ses per­so­ni­fi­zier­te Ver­hü­tungs­mit­tel ge­nug Dreck am Ste­cken hat, um ei­ne Bio­gas­an­la­ge vier­zig Jah­re zu ver­sor­gen!«

Lea fing laut an zu la­chen. Ka­ry und Liz mach­ten fra­gen­de Ge­sich­ter. Lea klär­te die bei­den auf.

»Mi­cha­el hat­te schon im­mer den Ver­dacht das, die nichts Gu­tes im Schil­de führt. Ich hab Bil­der von der ge­se­hen. Die­se Frau hat nichts Hüb­sches an sich und er hat ge­sagt, es gibt in Deutsch­land einen Witz. Wie ging der noch gleich Schatz?«

Korn rief »Das bes­te Ver­hü­tungs­mit­tel, was es gibt, ist ein Bild der Al­ten überm Bett. Ein Blick dar­auf reicht aus, um den Stän­der in ei­ner Se­kun­de ver­schwin­den zu las­sen!«

Al­le lach­ten. Liz frag­te nach »Wenn die da mit drin steckt, und nach­dem was wir ge­hört ha­ben, ist das ja of­fen­sicht­lich, was ma­chen wir dann?« Korn blick­te in den In­nen­spie­gel zu Ihr, als Ka­ry rief »Es gibt zwei Mög­lich­kei­ten. Ent­we­der wir neh­men sie Hopp, oder Clark­son be­sei­tigt sie!«

Lea rief »Clark­son ist hin­über Ka­ry. Der be­sei­tigt nie­mand mehr!«

»Das stimmt, aber Ihr habt nicht ge­hört, was ich ge­hört ha­be. Die Frau in sei­nem Bü­ro war ei­ne An­ge­stell­te von Clark­son. Wollt Ihr hö­ren, was sie ge­sagt ha­ben?«

»Mach es nicht so span­nend Ka­ry, raus da­mit!«, nör­gel­te Korn.

Ka­ry schal­te­te das Auf­nah­me­ge­rät wie­der an.


»Blair, ma­chen sie die Tür zu.« (Tü­ren schla­gen)

»Die­se deut­sche Sch­lam­pe hat das Pa­tent, aber sie geht mir auf die Ner­ven.«

»Was kann ich tun Sir?«

»Flie­gen Sie nach Deutsch­land. Neh­men Sie ein biss­chen Geld in ei­nem Kof­fer mit. Es soll den Ein­druck von ein paar Mil­lio­nen ma­chen. Am Mitt­woch ge­hen sie um 17 Uhr Orts­zeit in die Tief­ga­ra­ge am Tier­gar­ten. Das Bank­zin­sen­lu­der über­gibt ih­nen ei­ne Ak­te, sie Ihr den Kof­fer. Le­gen Sie die Sch­lam­pe um und las­sen sie sie ver­schwin­den. Brin­gen Sie den Kof­fer und die Ak­te wie­der mit.«

»Ha­ben sie einen Wunsch wo­hin sie ver­schwin­den soll Sir?«

»Nein Blair. Sor­gen Sie da­für, das sie nicht ge­fun­den wird.«

»Ein Bild der Tro­phäe Sir?«

»Nicht nö­tig. Die ist so häss­lich das sie le­ben­dig schon, als Brech­mit­tel taugt.«

»Al­les klar Sir!« (Tür geht auf und zu)


»Höchst in­ter­essant. Kurz vor sei­nem Ab­le­ben gibt er noch den Auf­trag, ei­ne Po­li­ti­ke­rin zu tö­ten!«, mur­mel­te Liz.

»Ka­pi­tä­nin wie ge­hen wir vor? Soll sie die CIA um­le­gen oder wol­len sie sie vor Ge­richt stel­len?«, frag­te Korn.

Lea rief »Darf ich sie ab­knal­len bit­te? Ich hab mir schon im­mer ge­wünscht, hoch­ran­gi­ge Po­li­ti­ker zu er­le­gen!«

Liz zog die Au­gen­brau­en nach oben »Lea, Du hast die Sei­ten ge­wech­selt! Wir kön­nen sie nicht ein­fach da­von­kom­men las­sen.«

»Sie kommt ja nicht da­von, ent­we­der wir sa­cken sie ein, oder die CIA lässt sie ver­schwin­den«, er­in­ner­te Ka­ry.

»Ich den­ke, wir ho­len uns die­ses Weibs­stück und pa­cken sie in ein Ge­fäng­nis, wo sie hin­ge­hört!«, ent­schied Liz.

Korn ver­zog das Ge­sicht »Ich kann da nicht mit­kom­men Croll. Wenn ich die schon se­he, ha­be ich große Lust, ihr das nicht vor­han­de­ne Rück­grat zu bre­chen!«

»Ich weiß Korn, ih­re Ab­nei­gung ge­gen Po­li­ti­ker ist mir be­kannt«, blaff­te Liz, »Wir soll­ten jetzt erst un­se­re Ak­ti­on hier zu En­de brin­gen. Ka­ry sorgt da­für, dass die gan­ze Welt er­fährt, was die­ser Clark­son sich Hüb­sches ge­leis­tet hat. Auf die Stel­lung­nah­me bin ich mal ge­spannt! Wir le­gen dann einen klei­nen Zwi­schen­stopp in Ly­on ein, da­mit Ka­ry ih­ren Mi­ke wie­der se­hen kann. Korn und Lea flie­gen dann nach Sp­lit und be­sor­gen die For­mel und Ka­ry und ich ma­chen uns dann auf den Weg, die­se Ro­ten­fels ein­zu­kas­sie­ren.«

»Und was macht Mi­ke?«, frag­te Ka­ry.

»Er holt die­se Was­ser­stein und ih­re Freun­din aus dem Ho­tel und schickt sie nach Hau­se!«, kam von Liz.

»Croll, das soll­ten wir bes­ser las­sen«, brumm­te Korn, »Sie wis­sen so gut wie ich das da noch an­de­re Ver­sa­ger auf der Su­che nach de­nen sind, oder ha­ben sie die­se bei­den Kil­ler in Ko­pen­ha­gen ver­drängt?«

»Sie ha­ben recht Korn. Die Fra­ge ist nur, wie wir die bei­den noch aus­schal­ten«, über­leg­te Croll.

»Ver­mut­lich sind die­se bei­den nur we­gen der For­mel hin­ter die­sem Was­ser­bein her. Bis wir die ha­ben, soll­ten sie blei­ben, wo sie sind. Wenn die For­mel öf­fent­lich ist, dürf­te nichts mehr pas­sie­ren!«, stell­te Korn fest.

»Ja, aber ir­gend­was passt da nicht zu­sam­men Korn. Wenn wir das Pa­tent ge­ret­tet ha­ben, und die For­mel im Be­sitz ha­ben kann ich mir nicht vor­stel­len dass, die bei­den ein­fach so ver­schwin­den. Ir­gend­wer zieht da noch ei­ni­ge Fä­den im Hin­ter­grund, nur wir wis­sen bis­her noch nicht wer! Die­sen an­de­ren Ty­pen ha­ben wir ja auch noch ir­gend­wo ge­parkt. Wir kön­nen die drei nicht jah­re­lang in Ho­tels ste­cken, bis die SilOld AG das Ma­te­ri­al er­forscht hat und end­lich da­mit auf den Markt kommt.«

»Stimmt, die­sen Putt ha­ben wir ja auch noch. Das Pro­blem ist, das die­ser Eier­kopf der Chef der SilOld AG ist. Oh­ne den kommt al­so gar nichts auf den Markt«, mur­mel­te Korn.

Lea frag­te »Wie wä­re es, wenn wir die Was­ser­stein und ih­re Freun­din als Lock­vö­gel be­nut­zen?«

»Ich wür­de es un­gern ris­kie­ren, die bei­den in Ge­fahr zu brin­gen. Ih­re El­tern sind be­reits tot«, gab Liz zu be­den­ken.

»Wir könn­ten doch ei­ne For­mel fa­ken und über In­ter­net ver­brei­ten. Das Pa­tent läuft ja be­reits. Wen wol­len die dann noch an­grei­fen?«, frag­te Ka­rya­ni.

»Ka­ry, Liz möch­te doch noch die Auf­trag­ge­ber hin­ten­dran. Es bringt al­so nichts, wenn die sich ver­zie­hen«, be­lehr­te Lea.

»Lasst uns im Flug­zeug dar­über nach­den­ken La­dys. Wir se­hen zu das wir die USA wie­der ver­las­sen. Au­ßer­dem hät­te ich ger­ne wie­der die hüb­sche Lea in mei­ner Nä­he«, ent­schied Korn.

Lea box­te ihn spie­le­risch auf den Arm. Sie hat­te sich für ih­re al­te Hei­mat ei­ne rot­brau­ne Perücke auf­ge­setzt und die Mi­li­tär­kla­mot­ten ge­gen schwar­ze Jeans und ein dun­kelblau­es Ober­teil ge­tauscht. Zu­dem trug sie Turn­schu­he und nicht ih­re ge­wohn­ten Stie­fel. Ka­rys Umsty­ling war noch um ei­ni­ges grö­ßer aus­ge­fal­len. Lea hat­te das gan­ze Ge­sicht und al­le Kör­per­tei­le die zu se­hen wa­ren mit sehr dunklem Ma­ke-up be­deckt. Der gol­de­ne Glanz ih­rer Haut war ver­schwun­den. Aus ih­ren Haa­ren hat­te sie Zöp­fe ge­floch­ten und auf dem Kopf fest­ge­steckt. Be­klei­det wur­de sie mit ei­nem schwar­zen Bu­si­nes­sout­fit und hö­he­ren Schu­hen, die sie für ih­re Ak­ti­on ge­gen Lauf­schu­he ge­tauscht hat­te.

Die Wasch­an­la­ge hat­te den Dreck, den die Fahrt durch den Wald ver­ur­sacht hat­te wie­der ent­fernt. Die Po­li­zei hat­te einen Ring um Langley ge­bil­det und kon­trol­lier­te je­des Fahr­zeug. Korn fuhr lang­sam zu der Kon­trol­le und hielt an. Der Po­li­zist blick­te prü­fend in den Wa­gen. Al­le schie­nen harm­los, trotz­dem woll­te er sie kon­trol­lie­ren. Korn reich­te ihm die In­ter­po­l­aus­wei­se und mach­te ihm klar, dass sie auf dem Weg nach Frank­reich wa­ren und es sich nicht leis­ten konn­ten ewig auf die Po­li­zei zu war­ten, was im­mer auch der Grund für die­ses Groß­auf­ge­bot sei. Der Cop er­klär­te ihm, es hät­te einen An­schlag auf das CIA-Ge­bäu­de ge­ge­ben und ein Mit­ar­bei­ter wur­de ge­tö­tet. Korn blick­te ihn Ernst an und be­frag­te ihn über den ge­such­ten Mör­der. Die Po­li­zei sucht nach ei­nem ein­zel­nen Mann, der wohl zu Fuß, durch ein Wald­stück ent­kom­men konn­te. Als sie die Kon­trol­le hin­ter sich ge­las­sen hat­te, grins­te Korn »Eu­er Mann sitzt hier ne­ben mir Freun­de, und Ihr dürft mir glau­ben, wenn ich Euch sa­ge, dass es ga­ran­tiert kein Mann ist!«

Al­le im Fahr­zeug lach­ten. Bis Liz frag­te »Wie kön­nen sie sich da si­cher sein Korn?«

»Miss Croll, nur zu ih­rer In­for­ma­ti­on, ich hat­te bis­her nie das Ver­gnü­gen mit Lea in ei­nem Bett zu lan­den, al­ler­dings ha­be ich sie schon mehr­fach sehr leicht be­klei­det ge­se­hen. Au­ßer­dem darf ich die­se wun­der­vol­le Frau täg­lich in mei­ne Ar­me schlie­ßen, sie dür­fen mir al­so glau­ben, wenn ich ih­nen sa­ge, dass sie ga­ran­tiert kein Mann ist!«

Lea set­ze spitz­bü­bisch hin­zu »Liz, er hat die­sen Kör­per schon mit sei­nen Hän­den er­forscht. Er weiß es si­cher!«

Ka­ry lach­te laut, als Liz ein fra­gen­des Ge­sicht auf­setz­te. Dann flüs­ter­te sie Ihr zu »Ich ha­be es ge­se­hen!«

»Wie denn, wo denn?«, flüs­ter­te Liz zu­rück.

»Auf dem Flug hier­her. Micha hat sie ge­strei­chelt!«

»Und er hat mich ge­küsst, da­mit ich Euch nicht mit mei­nem Ge­stöh­ne we­cke!«, rief Lea von vor­ne.

»Ihr soll­tet Euch ein Zim­mer neh­men Ihr bei­den«, scherz­te Liz.

»Konn­ten wir ja bis­her nicht. Aber viel­leicht kön­nen wir ja in Ly­on mal ei­ne Nacht im Ho­tel schla­fen«, grins­te Lea, »Auch wenn Mi­cha­el und ich nicht wirk­lich viel Schlaf be­kom­men wer­den!«

»Dan­ke, so ge­nau woll­te ich es gar nicht wis­sen«, wehr­te Liz ab.

»Nei­disch?«, frag­te Korn.

»Kein Kom­men­tar!«, raun­te sie.

Lea dreh­te sich nach hin­ten »Ka­ry und Mi­ke wer­den auch nicht nur Händ­chen hal­ten Liz, das kannst Du mir glau­ben. Lach Dir halt einen Fran­zo­sen an, dann hast Du auch Spaß!«

»Ich ver­zich­te Lea. Die paar Ta­ge kann ich noch war­ten bis ich wie­der in Lon­don mei­nen Freund ne­ben mir ha­be«, gab Liz zu.

Die rest­li­che Fahrt nutz­ten die drei an­de­ren, Liz über ih­ren Freund aus­zu­fra­gen. Sie woll­te ei­gent­lich nicht so viel da­zu sa­gen, aber Lea und Ka­ry lie­ßen nicht lo­cker. Korn hör­te nur still zu. Am Flug­ha­fen wuss­te das an­we­sen­de Te­am fast al­les, über die Le­ben­sum­stän­de von Liz. Ihr Freund war ei­gent­lich Ihr Ver­lob­ter, mit dem sie be­reits seit 9 Jah­ren zu­sam­men war. Seit 6 Jah­ren wohn­ten sie zu­sam­men und plan­ten ih­re Hoch­zeit, die spä­tes­tens nächs­tes Jahr über die Büh­ne ge­hen soll­te.

Michael Korn & Liz Croll Trilogie

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