Читать книгу Michael Korn & Liz Croll Trilogie - Matthias Boden - Страница 54
Irgendwo über dem Atlantik
ОглавлениеDie vier Interpolagenten hatten sich wieder um ihren Tisch versammelt. Auf ihren üblichen Plätzen sprachen sie über die Problematik ihres Auftrages. Karyani saß neben dem Fenster, Liz auf dem Sessel neben ihr zum Mittelgang der Gulfstream hin und gegenüber hatten es sich Korn und Lea gemütlich gemacht. Allerdings sah es nicht ganz so gemütlich aus, wie Lea sich verrenkte. Ihr Hintern lag halb auf dem Sessel, ihre kurzen Beine ragten in den Mittelgang und ihr Oberkörper lag vor Korns Brust. Seinen rechten Arm hatte er über den Bauch, um seine Freundin geschwungen während die linke Hand Leas Kopf stützte und sie dabei immer wieder sanft streichelte.
»Könnt ihr nicht normal nebeneinandersitzen?«, fragte Liz.
»Lass die beiden. Mike und ich konnten die ersten Monate auch nicht unsere Finger voneinander lassen. Wenn du ehrlich bist, ging es dir mit deinem Verlobten am Anfang auch nicht anders, oder?«, erinnerte sie Karyani lächelnd.
Liz musste schmunzeln, als sie sich erinnerte. Ihr war es auch nicht anders ergangen. Frisch verliebte sind wohl überall auf der Welt gleich. Warum sollten Korn und Lea da eine Ausnahme sein?
»Wie dem auch sei, wir sollten uns um unser Problem kümmern«, gab sie die Richtung vor, »Die CIA ist endgültig aus der Nummer raus. Bleiben also noch diese beiden Killer aus Kopenhagen. Wie heißen die beiden noch gleich?«
»Sjaak Vis und Cody Foley«, half ihr Lea.
»Mit Verlaub Queen Croll, die CIA hat einen riesigen Rückschlag erlitten, aber sie sind noch nicht ganz aus dem Spiel«, bemerkte Korn.
»Was soll das heißen? Wir haben doch diesen Clarkson, den Chef getötet. Wer soll da noch im Spiel sein?«, fragte sie verblüfft.
»Kapitänin, sie sollten ihren Blick nicht nur stur geradeaus halten, sondern auch mal nach links und rechts schauen«, gab Korn zu bedenken, »Links treibt das Beiboot mit diesen beiden Flachfeilen Vis und Foley. Auf der rechten Seite treibt das Schiff der CIA, fast leckgeschlagen aber noch nicht untergegangen. Dort auf Deck treiben immer noch mindestens zwei Ratten das Schiff an. Namentlich einmal diese Blair von dem Tonband und die Hinweisgeberin aus Berlin!«
»Wenn wir diese Rotenfels hochnehmen, packen wir diese Blair gleich mit ein. Also ist das CIA-Schiff gekentert, um in ihrer Sprache zu bleiben«, entgenete Liz.
»Croll, diese Natter aus dem Bundestag steht nicht auf dem Schiff, die schwimmt hinterher! Blair hat das Ruder übernommen und unter Deck sucht der Maat nach der Kombüse«, sagte er kühl.
»Korn könnten sie sich bitte einmal verständlich ausdrücken. Ich begreife ihre Metaphern von den Piraten nicht.«
»Okay, noch mal für sie ganz alleine«, setzte er an, »Blair soll diese Rotenfels auf Eis legen. Aber in Berlin sitzt mindestens noch eine Agentin der CIA und versucht vermutlich verzweifelt, das Hauptquartier zu erreichen!«
»Und wer?«, fragte Liz kritisch.
»Die Sekretärin von Volker Putt!«
»Verschonen sie mich mit ihren Scherzen Korn!«
»Croll, die Falle, in die wir das CIA-Team gelockt haben, konnte nur funktionieren, weil ein Hinweis aus Berlin kam. Als Lea und ich dort waren, saßen wir zu dritt in seinem Büro, die Türen waren zu. Putt hat geredet, um die Falle zu stellen. Die richtigen Informationen haben wir auf einen Zettel geschrieben. Die Falle konnte also nur funktionieren, weil jemand mitgehört hat. Ist das logisch genug für sie, oder brauchen sie eine Zeichnung?«
»Okay, verstanden, aber wer hat da zugehört?«, fragte Croll.
»Seine Sekretärin hat zugehört«, eröffnete ihr Korn.
Lea drehte ihren Kopf nach oben »Bist du sicher?«, platzte es aus ihr heraus.
»Ja, ich bin sicher. Du hast das Gleiche gesehen wie ich Schatz, aber nicht genau hingeschaut. Versuch dich mal zu erinnern!«, sagte er.
»Hm, nach dem Theater im Büro sind wir nach draußen gegangen. Putt hat zu seiner Sekretärin gesagt, sie soll seine Termine absagen, weil er einiges zu erledigen hat. Aber mehr ist mir nicht aufgefallen, war noch was?«, berichtete Lea.
»Da war noch eine ganze Menge. Ist dir dieses strahlende Lächeln an ihr aufgefallen? So etwas wirft man seinem Chef nicht zu, wenn er sagt, sie soll die Termine umlegen. Das war genau der Blick, wenn man etwa wichtiges Erfahren hat, was man eigentlich nicht erfahren soll. Dann hat sie angefangen zu telefonieren. Die ersten drei Zahlen, die sie gewählt hat, waren die null. Um aus einer Firma nach draußen telefonieren zu können benutzt man in Deutschland häufig die Null. Zwei weitere Nullen bedeuten demnach eine internationale Vorwahl. Du als Sekretärin würdest zuerst die nachfolgenden Termine absagen, einen nach dem anderen. Wenn der nächste Termin aus dem Ausland kommt, muss er sich bereits in Deutschland aufhalten. Es würde also keinen Sinn machen eine internationale Nummer zu wählen. Ortsvorwahlen beginnen in Deutschland auch mit einer Null, heißt, eine zweite Null ergibt Sinn, danach muss aber zwingend eine Zahl kommen. In Berlin ist diese Ortsvorwahl 030, sie hätte also eine 3 wählen müssen, keine null«, erklärte er.
Alle drei Frauen schauten ihn an, als ob er gerade die Lottozahlen der nächsten 12 Wochen vorausgesagt hätte. Liz blickte in seine blauen Augen, in denen sie keine Regung ablesen konnte.
»Sie sind ein verdammter Zauberer Korn«, sagte sie fast ehrfürchtig.
»Das hat nichts mit Zauberei zu tun Croll«, erklärte er sachlich, »Ich bin ein guter Beobachter und ziehe logische Schlüsse!«
»Okay, aber wie kamen sie auf die Trinksucht von Roussel und das er mit Lea verwandt ist?«, fragte sie ihn.
»Das ist alles, was ihnen einfällt?«, lachte er, »Sie waren selbst dabei. Ist ihnen nie aufgefallen, dass seine Augen müde waren, die Pupillen blutunterlaufen und seine Reaktionen verzögert waren?«
»Doch seine Augen wirkten übernächtigt, aber mehr war da nicht!«
»Seine Reaktionen waren extrem verzögert. Dafür gibt es zwei mögliche Erklärungen. Entweder Cannabis oder Alkohol. Roussel raucht nicht, das hätte ich deutlich am Geruch bemerkt. Blieb also nur noch Alkohol als Erklärung. Die extreme Verzögerung seiner Reaktionen lässt sich nicht mit einem Glas am Morgen erklären. Heißt da muss mehr gewesen sein. Also habe ich mir mal seine Hände angeschaut. Dieses leichte Zittern ist typisch für Alkoholiker, wenn der Pegel noch nicht ganz stimmt«, belehrte er sie.
»Kapiert, aber wie kamen sie darauf, dass er mit Lea verwandt ist?«
»Rousells Stimme wurde sanfter, als er von Lea sprach. Zusätzlich hatte er diesen melancholischen Blick in seinen Augen. Heißt, er musste sie schon etwas länger kennen. Wenn sie also über eine Auftragskillerin reden, die noch niemand gesehen hat und von der auch keine Bilder existieren, wird ihre Stimme nicht sanfter und sie denken an vergangene Zeiten. Er musste sie also kennen. Lea ist 30 Jahre alt, Roussel über 60. Eine Liebesbeziehung konnte ich mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit ausschließen. Also musste er sie schon kennen, als sie noch ganz klein war. Wäre Lea die Tochter einer befreundeten Familie gewesen, wäre seine Stimme nicht sanfter geworden. Daraus ergab sich ein Verwandtschaftsverhältnis, nur war mir nicht klar wie!«, berichtete er.
»Okay, okay, ich gebe auf. Sie haben mich überzeugt Korn. Ist das immer so einfach für sie?«, fragte Liz unruhig.
»In 99,9 Prozent aller Fälle ja«, grinste er.
»Warum kannst du das dann nicht bei mir?«, fragte Lea zärtlich.
»Mein Herz, ich würde das ungern vor den beiden offenlegen. Ist das okay für dich?«
Lea grinste ihn an »Michael, du hast jetzt so viel verraten, dann kannst du es den beiden auch erklären. Sie gehören ja zum Team. Außerdem hast du mir etwas versprochen!«
Liz und Kary wurden hellhörig, als Lea sprach. Korn hatte ihr etwas versprochen. Liz überlegte, was das wohl sein würde. Korn gab ein leises resignierendes Stöhnen von sich. Er blickte in die Runde der drei Frauen. Lea grinste immer noch, als sie ihre Hand auf seine Wangen legte und »Bitte!«, hinzufügte. Ihr Ton war fast flehend.
Er räusperte sich, als er zögerlich begann »Ich weiß nicht recht, wie ich es erklären soll. Ich habe ja zu Roussel gesagt, ich möchte mit Lea unter vier Augen sprechen, um zu sehen, ob man ihr trauen kann, übrigens zu ihrem Schutz Croll. Wenn sie sich erinnern, stand ich an dem Fenster, als Lea hereinkam und Roussel angefangen hat die Ausweise zu verteilen. Eigentlich hatte ich nicht vor mich umzudrehen, musste dann aber doch, um diese Plastikkarte an mich zu nehmen. Das war der Moment, in dem ich Lea zum ersten Mal gesehen habe«, er schluckte, und setzte dann fort, »Croll, sie haben mich an dem Fenster gesehen« Liz nickte schweigend.
»Vermutlich ist es schon lange kein Geheimnis mehr, das ich zu dem Zeitpunkt still geweint habe, als sie mich so unsanft angefahren haben! Später haben sie ja dann, vermutlich durch Recherchen von Banks, auch den Namen Isabella herausgefunden. Wie auch immer sie das angestellt haben.«
Liz unterbrach ihn »Mike hat sogar mit dieser Isabella telefoniert!«
»Croll, es fällt mir schon schwer genug, ihnen davon zu erzählen, unterbrechen sie mich bitte nicht.«
»Verzeihung!«, hauchte Liz leise. Er quittierte es mit einem kurzen Nicken.
»Isabella war für mich mehr als nur eine Bekannte oder Mitschülerin. In dem einen Sommer, den wir verbracht haben, waren ihre braunen Augen für mich so was wie ein Stern. Es dauerte wirklich nicht lange bis ich mich in sie verliebt habe. Ihre Art, ihre Erscheinung einfach ihr ganzes Ich hat mich gefesselt. Zu dem Zeitpunkt war ich gerade mal 13 Jahre alt. Anfang Herbst, um genau zu sein, war es der 17. September, habe ich ihr auf dem Schulhof meine Liebe gestanden« Seine Augen wurden feucht und eine einzelne Träne lief ihm an der Nase vorbei. Mit brüchiger Stimme erzählte er weiter.
»Sie hat mir eine Ohrfeige gegeben und mich stehen lassen. Seit diesem Tag hat sie kein Wort mehr mit mir gesprochen. Meine Mitschülerin und Freundin seit dem Kindergarten meinte zu mir, ich solle einfach einige Wochen warten und das Thema Isabella erledigt sich von selbst. Es vergingen mehrere Monate und es war mir nicht möglich, sie zu vergessen. Ich hab sie täglich gesehen. Es ging einfach nicht, sie zu vergessen, und ich konnte auch nicht aufhören sie zu lieben. Dann begannen die schlimmsten Jahre meines Lebens. Die ganzen 24 Stunden jedes Tages verbrachte Isabella in meinem Kopf. Egal womit ich versucht habe, mich abzulenken. Nichts hat in irgendeiner Weise geholfen. Meine Nächte, und nicht nur eine Nacht, sondern jede einzelne Nacht, die noch folgte, schlief ich ein und stand nach einer halben Stunde wieder auf dem Schulhof. Isabella stand vor mir und ich habe wieder eine Ohrfeige bekommen. Ich sah ihre wundervollen braunen Augen, ich konnte sie riechen und sogar spüren. Dann bin ich schreiend und heulend aufgewacht. Nachdem ich mich wieder beruhigt hatte, versuchte ich zu schlafen. Dreißig Minuten später wachte ich erneut heulend auf.«
Aus der einen Träne wurden Bäche, die sein Gesicht herunterrollten. Lea hatte sich aufgesetzt und versuchte, das austretende Wasser zu trocknen.
»Das waren meine Nächte. Ziemlich exakt die vergangenen dreißig Jahre lang. Während dieser Zeit, haben ich zahlreiche Versuche unternommen mir das Leben zu nehmen, weil ich es einfach nicht mehr ertragen konnte. Ärzte, die ich aufgesucht habe, waren nicht in der Lage mir zu helfen. Selbst Hypnose klappte nicht. Mich in Trance zu versetzen ist nicht möglich, daher scheiterten auch sie an diesem Problem. Über die Jahre hinweg habe ich mir einige Techniken beigebracht, diese Erinnerungen zu verdrängen. Leider sind sie nicht besonders effektiv, wie ich zugeben muss. Beschäftigung brachte mich dazu, wenigstens einige Stunden nicht daran zu denken. Also habe ich mich während meiner Arbeit, zusätzlich damit beschäftigt Menschen und deren Verhalten zu analysieren und daraus logische Schlüsse zu ziehen.«
Er blickte zu Liz die in seinen Augen erkennen konnte wie verletzlich er in diesem Moment war.
»Was sie gesehen haben Croll, waren Zeiten, in denen mir Beschäftigung gefehlt hat. Dann kamen die Erinnerungen und die Tränen. Sie verstehen jetzt, warum ich aus dem Fenster gestarrt habe. Als ich in diesem Besprechungsraum Lea zum ersten Mal gesehen habe, passierte etwas in mir. Ich kann es wirklich nicht beschreiben, was es war. Ihre Augen, ihr ganzes Wesen erinnerten mich an Isabella, aber die Tränen blieben aus. Und noch etwas anderes passierte. Ich wurde nervös, war nicht mehr in der Lage mich auf etwas zu fokussieren. Ständig wanderte mein Blick wieder zu ihr und ich konnte nur hoffen, dass sie es nicht bemerkt. Natürlich hat sie es doch bemerkt. Als ich dann mit ihr alleine war, versuchte ich mich zu konzentrieren und ihre Reaktionen der Augen abzulesen. Es funktionierte nicht. Nicht mal im Ansatz. Ein Blick in ihre Augen verlangte mir wirklich alles ab. Auch jetzt noch. Wenn ich einen Blick in ihre grünen Augen werfe, ist es vorbei mit mir und meiner Beherrschung. Ich liebe diese Frau mehr als ich das mit Worten irgendwie ausdrücken könnte!«
Damit endete er. Liz und Karyani sahen zu diesem Koloss, der wie ein kleiner Junge in seinem Sessel saß und Tränen vergoss. Lea blickte ihn voller Stolz an, trocknete seine Tränen und strich ihm zärtlich über den Kopf. Er hatte sein Versprechen gehalten und den beiden alles erzählt. Und er hatte ihr auch trotz dieser emotionalen Belastung gesagt, wie sehr er sie liebte.
Liz sah den beiden eine längere Zeit nachdenklich zu. Sie stand auf, trat auf den Mittelgang hinaus und umrundete den Tisch bis sie neben Lea stand. Sie flüsterte ihr einige Worte ins Ohr. Lea blickte sie skeptisch an, nickte aber und löste sich vorsichtig von Korn. Die kleine Frau stellte sich hinter ihren Freund und legte den Arm auf seine Schulter. Croll setzte sich neben ihn.
Zögernd und mit leiser Stimme sagte sie »Es tut mir leid, das ich ihnen nachspioniert habe Korn. Hätte ich gewusst, was sie dadurch erlitten haben, hätte ich meinen Mund gehalten. Ich kann mich nur bei ihnen entschuldigen und darauf hoffen, dass sie mir vergeben können. Meine Absicht war es, hinter ihr Geheimnis zu kommen, aber ich habe nicht vermutet, dass es so schreckliche Qualen hervorgebracht hat.«
Korn drehte seinen Kopf zu ihr. Die Tränen glitzerten noch auf seinen Wangen, als er sagte »Es sei ihnen vergeben Croll. Ich habe dieses Geheimnis viele Jahre lang bewahrt, damit man mich nicht verletzen kann. Ihnen ist es gelungen, als sie den Namen erwähnt haben.«
»Das war nicht meine Absicht. Ich werde es nicht mehr erwähnen!«, dann stand sie auf.
»Croll?«
»Ja?«
»Nennen sie mich Michael«, sagte er müde.
»Nur wenn sie mich in Zukunft Liz nennen!«
»Einverstanden. Und jetzt sieh zu das du wieder auf deinen Platz kommst. Du hinderst meine Liebste daran, mir näherzukommen.«
»Bin ja schon weg«, lachte sie und ging. Als sie wieder auf ihrem Platz saß, schob sie noch eine Frage hinterher »Michael, wie ist es möglich, dass du in der ganzen Zeit nie mit einer Frau geschlafen hast?«
»Typisch Inselaffen, denken den ganzen Tag nur an das eine«, murmelte er mit belustigter Stimme. Dann wurde er wieder Ernst. »Liz, es ist nicht einfach, sich auf jemanden einzulassen, wenn der Kopf nicht mitspielt. Ich habe es versucht, aber es endete immer wieder damit, dass mir Tränen kamen und mein dämlicher Schädel sich geweigert hat das Blut, in gewisse Körperregionen umzuleiten.«
»Verstehe«, sagte sie, als sie anfügte, »Aber technisch ist alles okay?«
Lea musste lachen. »Ich habe es sehr oft getestet, muss ich gestehen, und bisher hat es immer funktioniert. Also bei mir ist er technisch völlig okay!«
»Lea, so genau wollte ich es wirklich nicht wissen«, errötete sie.
»Ich denke, wir sollten, die beiden erst mal auf ein Zimmer schicken, wenn wir in Frankreich gelandet sind«, lachte Karyani in die Runde.
»Du hast recht Karyani. Die Rechnung geht auf mich!«, grinste Liz.
Lea flüsterte Michael etwas ins Ohr. Er sah sie an und nickte leicht.
»Mein Vorschlag ist, ihr beiden verzieht euch nach da vorne und wir spannen ein Tuch durch die Kabine. Lasst euch dann die nächsten Stunden einfach nicht stören, wenn es etwas Lauter wird«, lachte Lea zu den beiden Frauen.
Beide lächelten verlegen. Leas Vorschlag war eindeutig. Karyani lehnte sich zu Liz und die beiden tuschelten eine Weile miteinander. Immer wieder sah man Liz den Kopf schütteln. Nach längerer Beratungszeit wandte sich Liz an die beiden Verliebten.
»Wir wären eigentlich einverstanden«, brachte Liz langsam hervor, »aber wir haben immer noch unser Problem nicht gelöst wie wir weiter vorgehen. Unser Gegenvorschlag lautet also. Wir lösen unser Problem und sehen zu wie wir weitermachen wollen, dann verziehen Kary und ich uns in die kleine Küche, fahren das Licht runter und drehen Musik auf. Dann könnt ihr beiden machen, was ihr wollt bis wir in Lyon gelandet sind.«
Lea fing aus vollem Halse an zu lachen und auch Korn grinste über beide Ohren. Er gab Lea einen Kuss und begann dann »Lea hat euch verarscht. Ihr habt doch wohl nicht ernsthaft geglaubt, wir verbringen unsere erste Liebesnacht in einem Flugzeug, während ihr wie Hühner auf der Stange vorne sitzt und darauf wartet bis wir landen. Wir beraten wie wir unsere Aufgabe lösen. In Lyon werdet ihr dann einige Stunden auf uns verzichten, wenn das möglich ist und nicht unseren Auftrag gefährdet. Ansonsten warten Lea und ich dann schon darauf, eine ruhige Nacht miteinander verbringen zu können.«
»Ihr beiden seid unmöglich!«, lachte Karyani und auch Liz musste lachen.
Die vier tauschten Ideen aus und entwarfen einige Pläne, während die Gulfstream über dem dunklen Ozean Lyon entgegenflog. Als die Interpolmaschine in den Sinkflug überging, waren sie sich einig geworden. Liz und Karyani sollten Mike besuchen, darauf hatte Korn bestanden, und rausfinden, wer schon alles über dieses Gedicht Bescheid wusste. Lea und er würden sich eine kurze Pause gönnen und sich dann auf den Weg nach Split machen, um diese Formel zu besorgen. Erst wenn sie diese Daten in den Händen halten würden, könnten sie ihren Verfolgern eine Falle stellen, um die Hintergründe aufzudecken.
Es sollte allerdings anders kommen, als sie es geplant hatten …