Читать книгу Michael Korn & Liz Croll Trilogie - Matthias Boden - Страница 53
38. Kapitel Frankreich, Lyon
ОглавлениеAls die Nachricht auf seinem Smartphone einging, lag Mike noch in dem Bett seines Hotelzimmers. Er war erst in den frühen Morgenstunden zurückgekehrt. Die halbe Nacht hatte er in einer Bar verbracht und einen Cocktail nach dem anderen getrunken. Während seiner Zeit im Gefängnis dachte er viel über sich und Karyani nach. Sie waren etwa fünf Monate ein Paar, bis das Schicksal ihn in Gefangenschaft brachte. Wegen eines kleinen Scherzes. Ja, er hatte einige Datenbanken gehackt und auch mit nicht ganz legalen Mitteln seinen Lebensunterhalt verdient. Verurteilt wurde er, weil er der First Lady der USA einen wunderschönen Vollbart ins Gesicht gezaubert hat. In den Monaten, die er zusammen mit Karyani in Venezuela verbracht hatte, kamen sie zusammen auf diese witzige Idee. Er war verliebt und da macht man eben Blödsinn. Männer sind so, wenn die Hormone Achterbahn fahren. Die Idee mit dem „First Ladyboy“ sollte nur ein harmloser Streich sein. Keiner hatte vermutet, dass dieses Land so wenig Spaß versteht, das man ihn zu vier Jahren Haft verurteilte. Dann musste er unglücklicherweise nach Los Angeles. Mike sollte ein Firmennetzwerk gegen Angriffe von außen absichern. Abends, als er mit seiner Karyani telefonierte, drang die Polizei in das Zimmer ein und hatte ihn festgenommen. Karyani hatte es ihm angetan. Nach seinem Gefängnisaufenthalt wollte er so schnell wie möglich zu ihr zurück, was ihm Interpol zunichtegemacht hatte. Noch auf der Schwelle zur Freiheit haben sie ihn mit nach Frankreich genommen. Dort wollte er ihr dann Bescheid sagen, aber Karyani hatte in seiner Abwesenheit mal wieder den Wohnort und die Kontaktdaten ändern müssen. Erst als er alleine in Lyon war, konnte er ihre neue Nummer in Erfahrung bringen. Bevor er sie jedoch anrief, wollte er ganz sicher sein, dass sie sicher war. Als er dann endlich Zugriff auf die Register hatte, änderte er ihre Einträge und löschte die Haftbefehle. Nur der neue Pass war noch ein kleines Problem. Den konnte er bei Interpol nicht so einfach drucken. Das sollte nur ein paar Tage dauern und dann würde er zu ihr fliegen. Als Liz ihn anrief, um nach technischem Spielzeug zu fragen, und er keinen anderen Kontakt in Venezuela hatte, als die Frau seines Herzens musste er sie schon vorher einweihen. Als er dann ihre Stimme hörte, nach all der Zeit, stand sein Herz wieder in Flammen. Mehr als jemals zuvor wollte er bei ihr sein. Die ganzen Erinnerungen kamen wieder hoch.
Langsam richtete er sich in seinem Bett auf. Sein Kopf fühlte sich taub an und ein dumpfer Kopfschmerz pochte darin. Dieser verdammte Wodka hatte ihn geschafft. Er nahm sein Telefon zur Hand. Die Helligkeit des Displays blendete ihn, als er die eingegangene Nachricht öffnete. Liz hatte ihm geschrieben, das Rätsel um dieses Gedicht sei so gut wie gelöst. Korn wusste die Lösung, weil Buric einen alten Scherz verwendet hatte, um auf einen Billardtisch hinzuweisen. Benebelt kramte er in seinen Gedanken. Natürlich, Buric liebte Snooker und flog jedes Jahr, Ende April nach Sheffield zur Weltmeisterschaft. Diese riesigen Tische wurden mit einem grünem, aus ganz feinem Wollgarn hergestellten Tuch bespannt. Und man brauchte keinen Doktortitel, um zu wissen, dass es schmerzt, wenn man ihn gegen das Gesicht bekommt. Dann fiel ihm ein, dass er gestern ganz vergessen hatte, die restlichen Mitarbeiter von Interpol zu informieren. Das konnte er sich jetzt ja auch sparen, sie kannten ja die Lösung. Sollte er Bernand Roussel darüber berichten? Nein, der hatte genug anderes zu tun. Das Team, dessen er angehörte, würde dieses Rätsel schon alleine lösen können.