Читать книгу Michael Korn & Liz Croll Trilogie - Matthias Boden - Страница 58
41. Kapitel Frankreich, Lyon
ОглавлениеSjaak Vis hatte seinen Posten, den er zuvor auf einem Hausdach gegenüber eingenommen hatte, verlassen. Er und Cody hatten ihre Suche auf die vier Agenten verlegt. Es war viel einfacher, an sie heranzukommen. Sie hatten sich kurz aufgeteilt. Cody war zum Hauptgebäude von Interpol gefahren, während Sjaak am Flughafen überprüft hatte, ob alle Maschinen von Interpol auch dort waren. Er hatte sie alle gefunden, eine wurde gerade wieder gereinigt, sie musste vor Kurzem erst gelandet sein. Als er auf dem Platz vor dem Interpolgebäude ankam, hatte er sofort Stellung bezogen und seinem Partner mitgeteilt das alle Agenten hier sein mussten. Wie Mäuse in der Falle würden die vier in dem Gebäude sitzen. Die beiden beobachteten den Platz und das Gebäude. Würde jemand von den Agenten auftauchen, wäre Cody Foley gefolgt und hätte ihn, oder besser noch sie, überwältigt. Der einzige den sie nicht überwältigen würden können war Michael Korn. Für ihn war vorgesehen seinen Körper mit Projektilen vollzumachen, sobald sie irgendeinen der anderen dreien hatten.
Gerade als Sjaak die Gebäudefront durch das Zielfernrohr absuchte, um möglichst den genauen Aufenthaltsort zu ermitteln, konnte er Cody durch sein Headset hören. Er sprach von Michael Korn. Sofort riss er seinen Gewehrlauf zu Cody, neben dem am Tisch plötzlich Korn höchstpersönlich Platz genommen hatte. Ungläubig sah er durch sein Zielfernrohr. Der Bodyguard hatte sich umgezogen. Von der Cargohose und dem schwarzen Shirt war nichts mehr zu sehen, stattdessen trug er einen schwarzen Anzug und ein weißes Hemd.
»Hab ihn im Visier Cody, aber du blockierst die Schussbahn!«
Dann hörte er aber auch schon, über sein Headset wie Korn Cody mitteilte, dass sie beide, in das Fadenkreuz genommen wurden. Er blickte sich um, ob er den oder die Schützin entdecken würde. Es war aussichtslos. Gegenüber im Gebäude von Interpol gab es Tausende von Fenstern. Er vermutete, dass an irgendeinem davon Lea Enis bereits auf der Lauer lag und nur darauf wartete ein Signal zu bekommen einen der beiden, wahrscheinlich ihn, zu erschießen. Korn ließ auch keinen Zweifel daran, dass auch Cody bereits ins Visier geraten war. Irgendwo in diesem verdammten Gebäude rannte ein Scharfschützen-Ausbilder herum. Der Waffenwart von Interpol, ein gewisser Francois Pierlot würde ebenfalls keine Sekunde zögern und einen von ihnen beiden zu erschießen.
Sie wollten die Falle stellen, jetzt waren sie selbst in eine geraten. Über sein Headset konnte er die komplette Unterhaltung mithören, nur Cody würde ihn nicht verstehen. Dieser verdammte Bodyguard war clever. Nur nicht ganz so clever von ihm Informationen herauszurücken. Interpol hatte das Rätsel also schon gelöst und die Spur führte nach Zürich. Wobei diese blöden Agenten natürlich schon gefunden hatten, was Buric versteckt hatte. Verdammter Mist.
Korn war gegangen und hatte sich natürlich genau zu dem Haus bewegt, auf dem er lag. Keine Schussmöglichkeit für ihn. Dann sah er Cody, der vornübergebeugt an seinem Tisch saß. Durch diesen dämlichen Tisch konnte er nicht erkennen, was sein Partner da unten machte. Erst als er in sein Headset schrie, dass ihn eine Kugel getroffen hatte, wurde Sjaak bewusst, das Korn geblufft hatte.
Er rannte die Treppe nach unten, so schnell er konnte, aber der Bodyguard war verschwunden. Zu Cody laufen, würde auch keinen Sinn ergeben, diese Lea Enis lag bestimmt noch irgendwo und wartete nur darauf das er sich zeigen würde. Sie waren aufgeflogen und wie billige Amateure ausgetrickst worden. Sein Pilot war dabei sogar angeschossen worden. Sjaak hoffte, dass es seinen Partner nicht ganz so schlimm erwischt hatte. Jetzt galt es erst mal Abstand zu gewinnen, einen Plan zu entwickeln und dann auf ein Neues anzugreifen.
Als er sich im Hotel eingefunden hatte, klingelte sein Telefon. Cody war dran.
»Cody, verdammt die haben uns wie Anfänger aussehen lassen. Was ist mit dir?«, schrie er.
»Man hat mir in den Knöchel geballert, du blöder Arsch!«
»Ach was, zwei Tage Ruhe und alles ist wieder OK!«, beruhigte Sjaak.
»Nichts zwei Tage! Da flogen Knochensplitter durch die Gegend, ich werde nie wieder mit dem Ding laufen können!«
»Das ist nicht dein Ernst Cody!«
»Doch, das ist mein Scheiß Ernst. Jetzt geht es in den OP und direkt danach in den Knast. Du bist auf dich allein gestellt!«, jammerte er, dann war die Leitung tot.