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Die Inquisition

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Die Inquisition ist das düsterste Kapitel der Kirchengeschichte. Sie geht zurück auf die von Papst Gregor IX. eingeführten Glaubensgerichte, die unter der Führung des Dominikaner-Ordens seit 1227 dafür Sorge zu tragen haben, dass sich innerhalb der Christenheit keine abweichenden Meinungen etablieren, die die Autorität des Papstes in Frage stellen. In Deutschland zieht der oberste Inquisitor Konrad von Marburg ein derartiges Schreckensregiment auf, dass er nach sechs Jahren blutiger Tätigkeit von aufgebrachten Rittern erschlagen wird. In jeder Diözese wird ein eigener Gerichtshof eingerichtet, der direkt dem Papst unterstellt und von einem Dominikaner geleitet wird. Flächendeckend ist der Kontinent überzogen mit diesen

Gerichten, die sichtbarer und Angst verbreitender Ausdruck der Macht der römischen Kirche über Europa sind. Unter Androhung des Höllenfeuers beginnt die Kurie in Rom nun damit die Menschen in Europa zu disziplinieren. Wer sich widersetzt, bekommt nicht selten die Feuerhitze des Scheiterhaufens unter seinen Füßen zu spüren. Der Erste Diener Gottes auf Erden schreckt vor keiner Bestrafung zurück, um die Abtrünnigen in der Öffentlichkeit zu brandmarken. Neben der Verbannung und dem Lehrverbot für Priester und Mönche gehört auch der Feuertod zum Strafenkatalog der Kirche. Im „christlichen“ Verständnis dient der Tod eines Ketzers auf dem Scheiterhaufen nicht nur der Abschreckung der Zuschauer, sondern ist auch ein Akt der Seelenrettung des Brennenden vor der ewigen Verdammnis, der ein lebendiger Ketzer angeblich ausgesetzt ist.

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