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50. Oliver

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Nach dem Gespräch mit Liv tigerte Oliver unruhig durch das Büro und stellte sich vor einen aufgehängten Stadtplan, um die Standorte der nächstgelegenen Wachen zu studieren. Er markierte die Straßen mit Stecknadeln und schätzte die Dauer ab, bis eine Streife beim Hotel sein könnte.

„Das dauert alles zu lange“, murmelte er vor sich hin.

„Sprichst du mit mir oder mit dir?“, fragte Robert und schaute von seinen Unterlagen hoch.

„Was?“

„Mit wem du sprichst?“

„Liv will keinen Beamten vor der Tür, weil sie denkt, dass sie im Hotel sicher ist.“

„Und? Ist sie das nicht? Kennt jemand ihren Aufenthaltsort?“

„Sie sagt Nein.“

„Das spart dir den Papierkram für den Antrag beim Staatsanwalt und die Genehmigung des Richters.“

Oliver starrte weiter auf den Stadtplan und rieb sich das Kinn.

„Außerdem würde das heute sowieso nichts mehr werden. Vor morgen kriegst du das nicht auf den Weg“, legte Robert nach.

„Irgendwie macht mich das nervös. Der Überfall war erst gestern, und vielleicht hatten sie es gar nicht auf Beatrice Hemme, sondern auf Liv abgesehen. Ich würde es an deren Stelle möglichst bald zu Ende bringen wollen.“

„Wenn es so war …“

Oliver zeigte auf einen Stecknadelkopf in der Innenstadt. „Ist uns noch jemand von der Wache hier einen Gefallen schuldig? Es geht nur um ein paar Stunden für diese Nacht. Ich habe so ein verflucht ungutes Gefühl. Das kann ich nicht ignorieren. Danach können wir immer noch den offiziellen Weg gehen.“

„Ist das nicht Bambis Wache?“

„Bamberg? Das könnte sein.“

„Erinnerst du dich an Leonie, seine Tochter? Du hast sie mal an den Haaren aus einer Schlägerei gezogen, und wir haben sie höchstpersönlich nach Hause gebracht.“

„Himmel! Das ist ewig her. Da war sie fünfzehn oder so.“

„Und Papa schwor dir ewige Dankbarkeit. Sie studiert jetzt Jura. Das wäre mit einer Jugendstrafe deutlich schwieriger gewesen.“

Oliver grinste und griff zum Hörer.

Thriller Collection I

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