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DIESE SPRITZE IST SPITZE:

IMPFUNG GEGEN KREBS GEHT NICHT? GEHT SCHON!


Ein kleiner Piks, der Leben retten kann: Die sogenannte HPV-Impfung wird seit 2007 empfohlen und von den Krankenkassen bezahlt. Nur leider wird sie noch viel zu selten in Anspruch genommen: In Deutschland sind nur etwas mehr als 40 Prozent der Mädchen geimpft. Im Süden Deutschlands sind es gerade mal etwa 30 Prozent.

GEFÄHRLICHES VIRUS: HUMANES PAPILLOMVIRUS (HPV)

Es gibt Krankheitserreger, insbesondere Viren, die durch eine andauernde, meist unbemerkte Infektion Krebs verursachen können. Hierzu zählt das Humane Papillomvirus – kurz HPV –, das bei Frauen und Männern verschiedene Krankheiten der Haut und der Schleimhaut verursachen kann. Übertragen wird das Virus durch direkten engen Hautkontakt – in erster Linie also beim Sex. Es zählt zu den häufigsten beim Geschlechtsverkehr übertragenen Viren und fast alle sexuell aktiven Frauen und Männer haben mindestens einmal im Leben Kontakt mit HPV. Bei den meisten Menschen verläuft die Infektion völlig unbemerkt und heilt innerhalb von sechs bis 24 Monaten aus.

EIN VIRUS, VIELE VARIANTEN

Gelingt es dem Immunsystem jedoch nicht, die Viren abzuwehren, können sie über Jahre in den Zellen verbleiben und je nach Virustyp zu Veränderungen an den Genitalorganen und der Analregion führen. Niedrigrisikotypen wie HPV Typ 6 und 11 können die ungefährlichen, aber unschönen und unangenehmen Feigwarzen verursachen. Achtung, auch beim Oralsex können diese Viren übertragen werden und Papillome im Mund hervorrufen. Durch die Finger können die Viren auch auf die Bindehaut der Augen gelangen und auch dort Warzenwucherungen verursachen. Hochrisikovirustypen wie HPV Typ 16 und 18 können Krebsvorstufen (Dysplasien) hervorrufen, die, wenn sie nicht behandelt werden, zu einem Tumor führen können. Erfreulicherweise kommt es nur bei etwa zehn Prozent der betroffenen Frauen zu einer dauerhaften Infektion, wobei sich bei etwa ein bis drei Prozent über einen Zeitraum von zehn Jahren ein Gebärmutterhalskrebs entwickelt.

Ein wirksames Medikament zur Behandlung einer HPV-Infektion gibt es bislang nicht. Zur Behandlung von Warzen kommen Cremes und Tinkturen zum Einsatz, Papillome oder Dysplasien werden chirurgisch oder mit Laser entfernt.

EIN PIKS MIT HOHER WIRKUNG

Das alles bleibt einem erspart, wenn man gegen HPV geimpft ist. Der größte Schutzeffekt tritt ein, wenn vor dem ersten Geschlechtsverkehr geimpft wird. Daher wird die HPV-Impfung für alle Mädchen und Jungs im Alter von 9 bis 14 Jahren empfohlen. Australien ist hier leuchtendes Beispiel: Dort führte die Impfpflicht in Schulen zu einem massiven Rückgang der Krebsvorstufen. Damit ist klar, dass dieser Krebs tatsächlich ausgerottet werden könnte – das Ziel der Weltgesundheitsorganisation (WHO). Deutschland ist allerdings weit davon entfernt. Jährlich erkranken zirka 7.700 Menschen hierzulande an HPV-bedingtem Krebs, am häufigsten ist Gebärmutterhalskrebs. Auch für Frauen, die bereits eine Krebsvorstufe (Dysplasie) erlitten haben, ist eine Impfung sehr sinnvoll, denn sie reduziert nach der chirurgischen Entfernung das Wiederauftreten. Ganz aktuelle Studien liefern sogar erste Hinweise, dass eine HPV-Impfung auch im fortgeschrittenen Stadium einer Zervixkarzinomerkrankung den Verlauf günstig beeinflussen kann. Kondome bieten übrigens nur zu etwa 50 Prozent Schutz vor einer Infektion.

WICHTIG: EINE STARKE IMMUNABWEHR

Ein geschwächtes Immunsystem, wie es zum Beispiel bei Raucherinnen der Fall sein kann, ist ein Risikofaktor für eine dauerhafte HPV-Infektion. Krebsauslösende Stoffe und Nikotin können sich nämlich in der Gebärmutterschleimhaut ablagern und somit deren Schutzfunktion und die lokale Immunabwehr schwächen. Wer sich mit HPV infiziert hat, sollte daher unbedingt das Rauchen aufhören, um dem Körper die Chance auf Ausheilung der Infektion zu geben. Eine aktuelle Untersuchung aus Italien zeigt, dass auch eine Ernährung, die reich an Antioxidantien ist, positiv auf das Ausheilen einer HPV-Infektion wirkt. So waren Studienteilnehmerinnen, die ausreichend Antioxidantien wie Zink, Vitamin C und Vitamin E zu sich nahmen, eher in der Lage, das Virus erfolgreich zu bekämpfen.

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