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WENIGER IST OFT MEHR:

WIE VIEL REINIGUNG UND PFLEGE BRAUCHT UNSERE HAUT WIRKLICH?


Hollywoodstars sind mal wieder die Trendsetter: Schauspieler wie Mila Kunis oder Jake Gyllenhaal äußern sich neuerdings öffentlich, wie sie es mit der Körperhygiene halten. Und die ist überraschend reduziert. Der Trend nennt sich „Cleansing Reduction“ – und wird von Dermatologen schon seit Langem empfohlen.

CLEANSING REDUCTION – WAS STECKT DAHINTER?

Anstatt täglich zu duschen oder zu baden, waschen sich Celebrities lieber „bestimmte Körperstellen“, so heißt es. Ist denn Wasser wirklich so schädlich für die Haut? Die Antwort lautet: Die Dosis macht’s. Und die Dosierungsempfehlungen von Hautärzten für Wasser und Duschgel lautet „in Maßen“. Die Haut ist unser größtes Organ und die wichtigste Schutzbarriere zur Außenwelt und sollte nicht durcheinandergebracht werden. So bieten beispielsweise Trockenheit und kleine Risse schädlichen Keimen eine Angriffsfläche. Die Schutzbarriere ist intakt, wenn unser Hautmikrobiom in Balance ist, also die Billionen von nützlichen Bakterien dort gut leben können, unsere Haut also vor schädlichen Umwelteinflüssen bestens geschützt ist.

KATZENWÄSCHE TUT DER HAUT GUT

Zwar werden beim Duschen und Baden auch die guten Bakterien weggespült, diese vermehren sich aber schnell wieder – wenn man ein paar Grundregeln beachtet. Das tägliche Duschen am Morgen oder Abend muss man sich nicht gleich komplett abgewöhnen – ein kurzes, nicht zu heißes (!) Abbrausen verkraftet eine gesunde Haut ohne Probleme. Allerdings liegen hier die Promis auch nicht ganz falsch: Wer sich täglich gründlich mit einem Waschlappen wäscht (der Intimbereich sollte täglich gewaschen werden, ob mit Waschlappen oder unter der Dusche), der muss aus hygienischem Aspekt nicht zwingend duschen. Wenn Sie ein Waschgel verwenden, dann nur ein mildes und davon so wenig wie möglich. Duftige Duschgele brauchen eigentlich nur die Bereiche, wo zum Beispiel Schweiß produziert wird (wie die Achselhöhlen) oder die wirklich schmutzig sind (wie Fußsohlen im Sommer). Auch, wenn es herrlich entspannt: Ein Schaumbad sollte nicht zu oft genommen werden, es minimiert die schützenden Barrierefette auf dem gesamten Körper, die Tenside lösen Lipide, die ein wichtiger Bestandteil der Haut sind. Und nach der Reinigung die Haut nicht mit einem Handtuch fest abrubbeln, besser dieses nur auf die nasse Haut drücken.

DUSCHGEL & CO. – DIE RICHTIGE WAHL

Welches Waschgel mild und damit hautfreundlich ist? Dafür schauen Sie auf den angegebenen pH-Wert auf der Verpackung der Produkte und achten auf einen niedrigen pH-Wert. Der normale pH-Wert der Haut liegt zwischen 4,7 und 5,5 und ist damit in einem leicht sauren Bereich. In diesem Bereich sollte auch der pH-Wert eines Duschgels liegen – die meisten liegen allerdings im Bereich 8 bis 10. Wer nach dem Duschen oder Baden den Körper mit einer Körperlotion oder Öl eincremt, kann der Haut so die verlorene Feuchtigkeit zurückgeben. Achten Sie zudem auf möglichst natürliche Pflegeprodukte, also ohne Silikone und Mikroplastik.

Feinstaub schwächt die Hautbarriere und fördert Entzündungsprozesse der Haut. Reinigen Sie daher abends immer Ihr Gesicht. Dabei gilt: Weniger ist mehr. Nicht zu viele verschiedene Produkte verwenden, da die Haut durch die unterschiedlichen Wirkstoffe nach einiger Zeit Irritationen aufweisen kann, es im schlimmsten Fall zu einer Perioralen Dermatitis (einem bläschenartigen Ausschlag vor allem um Mund und Augen) kommen kann.

DIE 5 GOLDENEN HAUT TIPPS:

1 Weniger als fünf Minuten und mit maximal 39 Grad warmem Wasser duschen.

2 Auf niedrigen pH-Wert bei Duschgel, Badeschaum und Co., aber auch hautfreundliche Inhaltsstoffe achten.

3 Die Handhygiene spielt eine wichtige Rolle, auch in Zukunft. Reichhaltige Handcremes oder Handmasken helfen, dem Feuchtigkeitsverlust der oft gereinigten Haut entgegenzuwirken.

4 Bei Hautirritationen und -krankheiten wie Akne oder Rosazea nicht selbst an der Haut herumdoktern, sondern einen Dermatologen ranlassen.

5 Für die Gesichtspflege nicht zu viele unterschiedliche Produkte verwenden und nicht zu oft Cremes und Co. wechseln.

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