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PROTECT YOURSELF:

WIE KANN ICH MICH VOR INFEKTIONEN SCHÜTZEN?


Täglich begegnen wir vielen Erregern, wie Bakterien und Viren. Jedoch werden wir davon nicht zwangsläufig krank. Es kommt darauf an, wie fit unser Immunsystem ist. Eine Rolle spielt dabei auch, ob es sich um Erreger mit Krankheitspotenzial handelt, ob die Keime harmlos für uns sind oder sogar nützlich.

NICHT ALLE KEIME SIND BÖSE

Im Laufe der Evolution hat der Mensch mit vielen Mikroben Kontakt gehabt, schließlich waren sie bereits mehrere Milliarden Jahre vor dem Menschen auf unserem Planeten. Einige sind in unserem Körper verblieben, leben mit uns in Symbiose und helfen uns beispielsweise, virulente Keime abzuwehren oder bei der Verdauung. Wussten Sie, dass insgesamt etwa zwei Kilogramm unseres Körpergewichts aus Bakterien bestehen, die auf und in uns leben? Die meisten davon befinden sich als Mikrobiom in unserem (Dick-)Darm – er ist das größte Immunorgan des Menschen.

AHA – EFFEKTIVE SCHUTZFORMEL

Krankheitserreger werden in erster Linie von Mensch zu Mensch übertragen, zum Beispiel über die Hände oder gemeinsam benutzte Gegenstände. Besondere „Keimschleudern“ sind daher geschlossene, ungelüftete Räume mit vielen Menschen, die miteinander lachen, laut sprechen oder singen. Ein gutes Beispiel hierfür ist das berühmte Münchner Oktoberfest, das viele Besucher mit dem Souvenir der „Wiesngrippe“ abschließen. Durch die Coronapandemie haben sich viele einfache Hygienemaßnahmen in der breiten Bevölkerung manifestiert, die im Alltag dazu beitragen, sich und andere vor ansteckenden Infektionskrankheiten zu schützen. Dass die AHA-Regeln (Abstand – Händedesinfektion – Alltagsmaske) sehr effektiv sind, zeigt das Beispiel der Infektionskrankheit Influenza. Im Coronajahr 2020 erlebte Deutschland die schwächste Grippewelle aller Zeiten: „Zum ersten Mal ist die Grippewelle ausgeblieben“, titelte das Deutsche Ärzteblatt im April 2021.

Wir haben auch gelernt, wie wir richtig niesen und husten, um die Ausbreitung der Erreger einzudämmen, und dass regelmäßiges Lüften hilft, die Keime aus der Luft zu vertreiben. Nach Kontakt mit schniefenden und hustenden Mitmenschen kann Gurgeln mit Mundwässern aus Alkohol und ätherischen Ölen (Mint) und die Anwendung von Nasensprays mit Carragelose helfen. Eine argentinische Studie konnte zeigen, dass hierdurch die Infektionsrate mit dem Coronavirus um 80 Prozent gesenkt werden konnte. Carragelose wird aus Rotalgen gewonnen und legt sich wie ein Schutzfilm über die Nasenschleimhaut, sodass Viren hier nur erschwert eindringen können.

ERNÄHRUNG UND IMPFEN – BOLLWERK GEGEN INFEKTIONEN

Für eine gut funktionierende Infektabwehr braucht unser Körper bestimmte Vitamine und Spurenelemente, wie Vitamin C, Zink und Selen. Im Normalfall reicht es, sich ausgewogen zu ernähren, um gut mit den immunstärkenden Mikronährstoffen versorgt zu sein. Wichtig ist es zudem, die guten Darmbakterien zu „pflegen“. Diese lieben vor allem Ballaststoffe. Setzen Sie daher täglich frisches Gemüse und Obst sowie Vollkornprodukte auf Ihren Speiseplan.

Um wirklich schwere Infektionen zu vermeiden, hilft jedoch nur eines: Impfen! Ab etwa 60 Jahren ist das Immunsystem altersbedingt geschwächter, sodass Infektionen mitunter einen schwereren Verlauf haben können. Neben den Standardimpfungen Masern, Mumps, Röteln, Tetanus und Co.) sollte man sich dann auch gegen Grippe (Influenza), Pneumokokken, Herpes Zoster und neuerdings auch gegen Covid-19 immunisieren lassen.

DARMBAKTERIEN PUSHEN DIE ABWEHR

Ein gesundes Mikrobiom ist für eine effektive Infektabwehr extrem nützlich: Eine tierexperimentelle Untersuchung konnte zeigen, dass bestimmte Darmbakterien aus den Pflanzenfarbstoffen, die in Petersilie, Blaubeeren, schwarzem Tee, Zitrusfrüchten und auch in Rotwein enthalten sind, Interferon-1 herstellen können – ein immunstimulierendes Protein, das die Tiere vor einer Grippeinfektion schützt. Ob dies beim Menschen ebenfalls so ist, muss noch in weiteren Untersuchungen bewiesen werden. Jedenfalls ist Interferon auch im menschlichen Körper ein wichtiges Protein zur Keimbekämpfung.

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