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UNDER PRESSURE:

BLUTHOCHDRUCK – DIE STILLE VOLKSSEUCHE


Der aktuelle Gesundheitsreport der Techniker Krankenkasse zeigt: So viele Menschen wie noch nie nehmen Blutdrucksenker ein. Das ist einerseits natürlich gut, denn chronisch erhöhter Bluthochdruck zieht eine Reihe von schwerwiegenden, potenziell auch tödlichen Erkrankungen wie Schlaganfälle oder Herzinfarkte nach sich.

TÜCKISCHE GEFÄSSERKRANKUNG

Besser wäre es aber natürlich, wenn man Blutdrucksenker gar nicht benötigen würde. Denn wie jedes Medikament haben sie nicht unerhebliche Nebenwirkungen – dazu zählen Potenzprobleme, Gewichtszunahme, Müdigkeit und depressive Verstimmungen. Wie Betroffene es schaffen können, ihren Blutdruck auch ohne Tabletten oder nur mit einer niedrigen Dosis auf ein normales Niveau zu bringen, dazu gleich mehr. Erst mal ein paar Fakten zum Bluthochdruck: Schätzungsweise leiden bis zu 30 Millionen Menschen in Deutschland an zu hohem Druck in den Gefäßen. Es ist eine Erkrankung, die im Alter häufiger anzutreffen ist, weil die Elastizität der Gefäße abnimmt, diese zunehmend steif werden und damit der Widerstand in den Gefäßen ansteigt. 40 Prozent der Über-25-Jährigen und 80 Prozent der Über-60-Jährigen haben zu hohe Blutdruckwerte. Aber auch Kinder können betroffen sein. Männer leiden häufiger unter Bluthochdruck als Frauen. Ab 60 Jahren holen sie die Männer aber wieder ein. Grund dafür ist, dass mit den Wechseljahren das blutdrucksenkende Hormon Östrogen abfällt. Bei Frauen können auch eine Schwangerschaft oder die Einnahme der Antibabypille zur Entwicklung eines Bluthochdrucks führen. Tückisch an der Gefäßerkrankung ist, dass man meist nichts spürt, sodass der erhöhte Gefäßdruck lange unbemerkt bleibt. Nur bei extrem hohen Werten kann es zu Kopfschmerzen, Augenflimmern, Nasenbluten, Sehverlust und Unwohlsein kommen. 20 Prozent der Betroffenen wissen überhaupt nicht, dass ihr Blutdruck über die Stränge schlägt. Bei 95 Prozent der Patienten mit Bluthochdruck liegt eine sogenannte primäre arterielle Hypertonie vor. Dies bedeutet, dass keine weitere Erkrankung als Ursache dem Bluthochdruck zugrunde liegt. Vielmehr entsteht der Bluthochdruck durch das Zusammenspiel von erblichen Anlagen und ungünstigem Lebensstil.

Idealerweise liegt der erste Wert (systolisch) unter 120 und der zweite Wert (diastolisch) unter 80 mmHg. Dann gibt es einen Graubereich und ab Werten von systolisch über 140 und diastolisch über 90 mmHg spricht man von einem Bluthochdruck. Man sollte den Blutdruck in körperlicher Ruhe im Sitzen messen und die Manschette in Herzhöhe anbringen.

LEBENSSTIL ALS LEBENSRETTER

Die Behandlung des Bluthochdrucks hat zum Ziel, Werte von unter 140/90 mmHg zu erreichen. Die wichtigste Behandlungsstrategie: ein dauerhaft gesunder Lebensstil. Denn durch regelmäßige Bewegung, gesunde Ernährung, Salzrestriktion, wenig Alkohol, Rauchverzicht und Maßnahmen zur Stressreduktion kann der Blutdruck nachhaltig und effektiv gesenkt werden. Dies trifft vor allem bei systolischen Werten unter 160 mmHg zu, sodass hier keine Medikamente eingesetzt werden müssen. Aber auch bei höheren Werten ist die Lebensstiländerung DIE gewinnbringende Maßnahme, da weniger Medikamente und niedrigere Dosierungen eingesetzt werden können. So können die teils erheblichen Nebenwirkungen von Blutdrucksenkern verringert oder vermieden werden. Kennen Sie denn Ihren Blutdruck? Lassen Sie ihn doch mal eben in der Apotheke um die Ecke messen!

URSACHEN DES BLUTHOCHDRUCKS

Selbst beeinflussbare LebensstilfaktorenInnere (körperliche) Ursachen
• Bewegungsmangel• Übergewicht• zu viel Salz• zu wenig Gemüse und Obst• zu viel Lakritz• zu viel Alkohol• zu viel Stress• Rauchen• Einnahme bestimmter Medikamente:→ Schmerz- und Rheumamittel wieIbuprofen, Diclofenac, Naproxen, Meloxicam, Indometacin, Piroxicam → Antibabypille→ Cortison• erbliche Veranlagung• Schnarchen und Atempausen im Schlaf• Nierenerkrankungen• Durchblutungsstörungen der Niere• Anomalien der Gefäße• Drüsenstörungen mit erhöhter Hormonproduktion von:→ Aldosteron→ Adrenalin→ Noradrenalin→ Schilddrüsenhormon→ Cortison
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