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StorytellingStorytellingräumliches im Raum
ОглавлениеIn der räumlichen Anordnung kann ein weiteres Prinzip des Storytellings bei Veranstaltungen erklärt werden: das der architektonischen Dramaturgie (Gundlach 2007, S. 87) bzw. des Storytellings im Raum. In dem zuvor skizzierten Beispiel des Messestands des Verlags Kein und Aber wird in der architektonischen Dramaturgie vom Erdgeschoss-Container über die beiden Lese-Container bis hoch zum ‚Turmzimmer‘ ein Spannungsbogen aufgebaut. Während das Messegeschäft im Erdgeschoss noch im Alltäglichen verortet ist, sind die beiden Lese-Container bereits Rückzugsorte, die dann im ‚Turmzimmer‘ in eine Art Zufluchts- und Sehnsuchtsort münden: sich hinlegen, ausspannen, die Türen schließen und den Trubel der Messe ausschließen. Höhepunkt des dramaturgischen Bogens ist dann die Roof-Top-Bar, auf der man die aufgebaute Spannung ‚abfeiern‘ kann (Mikunda 2015, S. 65f.).
Ein weiteres Beispiel einer non-fiktionalen Erzählung bei einer Messe ist der Messestand der Fluglinie Emirates im Rahmen der ITB 2017. Das Stand-Design anlässlich des globalen Debüts der neuen A380-Onboarding-Lounge erzählte die Customer Journey einer Flugreise vom Check-in bis zum Aufenthalt an Bord in der Luxusklasse und lud die Standbesucher ein, über Virtual-Reality-Welten und physische Standpräsentationen in die Emirates-A380-Markenwelt einzutauchen (Emirates o. J.).
Solche räumlichen Storys haben das Potenzial, es den Teilnehmenden zu überlassen, in welcher Reihenfolge sie einzelne Bestandteile konsumieren und erleben, die sich dann zunehmend wie einzelne Puzzleteile zu einem Gesamtbild zusammenfügen (Gundlach 2007, S. 87).