Читать книгу Der Zornige: Werdung eines Terroristen - Ralph Ardnassak - Страница 10

Von Clarissa Bölkow-Schmidt und Volker Neinstedt

Noch keine Entwarnung bei nach Berlin ausgeflogenem Ebola-Patient: Banges Zittern in der Hauptstadt hält unvermindert an

Wie der Direktor der Berliner Charité und der Gesundheitssenator bekräftigten, hält das Bangen um die aus Sierra Leone unlängst mit Ebola-Verdacht nach Berlin ausgeflogene Person unvermindert an.

Obwohl das Berliner Team grundsätzlich bestens auf die Behandlung des Verdachtsfalles vorbereitet sei, wäre es der erste Ebola-Fall, welcher in Deutschland behandelt würde. Insbesondere sei jedoch die signifikant hohe Viruslast des bereits in Sierra Leone verstorbenen Patienten, der mit eben jener Injektionsnadel behandelt worden war, mit der sich die nun in Berlin befindliche Person unbeabsichtigt verletzte, bedenklich. Dennoch bestünde zum gegenwärtigen Zeitpunkt keinerlei Gefahr für die Berliner Bevölkerung. Erste neue Ergebnisse der Blutuntersuchung der betroffenen Person werden für den Abend erwartet.

Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation WHO wurden in den drei westafrikanischen Staaten Guinea, Liberia und Sierra Leone seit Dezember 2013 bisher insgesamt 20.171 Fälle von Ebola registriert, von denen bisher 7.890 Personen verstorben seien.

Vor dem Hintergrund der vor allem in Sierra Leone immer weiter um sich greifenden Seuche waren in dem westafrikanischen Staat nunmehr auch sämtliche öffentlichen Weihnachts- und Silvester-Feiern verboten und abgesagt worden. Das durch das Militär überwachte und durchgesetzte drastische Versammlungsverbot soll die Bevölkerung des überwiegend muslimischen Landes, von der lediglich etwa 25 % einer christlichen Kirche angehören, dazu bewegen, zu Hause zu bleiben und gründlich über Ebola nachzudenken. Allein innerhalb der vergangenen drei Wochen waren aus Sierra Leone insgesamt 1.300 Neuerkrankungen an Ebola gemeldet worden. Die Dunkelziffer, resultierend aus der Tatsache, dass Erkrankte oft von ihren Angehörigen versteckt werden, kann derzeit nicht beziffert werden.