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Von Clarissa Bölkow-Schmidt und Volker Neinstedt

Berlin: Ebola - Zittern um die Todesseuche?

Nun ist es also offiziell! Am vergangenen Samstag wurde der erste Ebola-Verdachtspatient auch nach Berlin ausgeflogen!

Die 37-jährige Person, ein weiblicher oder männlicher Krankenpfleger, hat sich vermutlich als Mitglied eines südkoreanischen Mediziner-Teams in der Kleinstadt Koindu im afrikanischen Sierra Leone an der tödlichen Seuche infiziert. Sie wurde mit einer Spezialmaschine der US-amerikanischen Phoenix Air vom Lungi International Airport in Freetown ausgeflogen, die gegen 7:14 Uhr unter großen Sicherheitsvorkehrungen auf dem Flughafen Tegel im Herzen der Hauptstadt landete.

Ein Sprecher der Gesundheitsbehörden ließ verlauten, die Person würde auf der Seuchenstation des Berliner Virchow-Klinikums behandelt. Name und Geschlecht der Person werden jedoch von den zuständigen Stellen strikt geheim gehalten. Bekannt gegeben wurde lediglich, dass die betreffende Person für das British Ebola treatment center in Sierra Leone gearbeitet und sich dort an einer mit dem Blut eines verstorbenen Ebola-Kranken infizierten hochinfektiösen Injektionsnadel verletzt hatte. Nach Angaben des behandelnden Oberarztes der Seuchenstation des Virchow-Klinikums hatte die kontaminierte Injektionsnadel drei Lagen derjenigen Schutzhandschuhe durchstochen, die der Patient getragen hatte. Die Person war dann nach Absprache mit der Weltgesundheitsorganisation WHO nach Berlin ausgeflogen worden. Dort angekommen, wurde sie mit einer Polizeieskorte ins Virchow-Klinikum gebracht und zunächst umgehend auf der Seuchenstation 59 isoliert.

Nach ersten Blutuntersuchungen müsse man nun die für Ebola typische Inkubationszeit von bis zu 42 Tagen abwarten, erklärte der behandelnde Oberarzt. Im afrikanischen Sierra Leone war auf Anordnung des Präsidenten Ernest Bai Koroma bereits Ende August unter dem Eindruck des eskalierenden Ebolafiebers der nationale Notstand ausgerufen worden. Zu den eingeleiteten Maßnahmen zählen die Verhängung einer Quarantäne über bestimmte Städte und Regionen, das Verbot öffentlicher Versammlungen, die Durchführung von Hausdurchsuchungen, um versteckte Infizierte aufzuspüren, die Verschärfung des Strafrechts, die Verhängung einer Ausgangssperre und die Schließung von annähernd 7.000 Schulen im ganzen Land. Mit der Durchführung von Präventions- und Kontrollmaßnahmen wurden Polizei- und Militärkräfte beauftragt.

Der Zornige: Werdung eines Terroristen

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