Читать книгу Ich hab´s dir ja gesagt - Ralph Caspers - Страница 9

6 Bonbons nicht zerbeißen,
sonst gehen die Zähne kaputt.

Оглавление

Stimmt nicht ganz.

Bonbons sind nämlich nicht nur sehr lecker, sondern auch verdammt hart. Es würde ja auch keiner glauben, man könnte Steine zerbeißen, ohne dass dabei die Zähne leiden.

Mit einem besonderen Gerät kann man messen, wie hart Zähne und Bonbons sind. Dazu wird ein Zahn – oder auch ein Bonbon – in das Messgerät gespannt, dann drückt ein Kolben auf den Zahn – oder das Bonbon –, bis der Zahn – oder das Bonbon – zerbricht. Hinterher kann man ablesen, bei welchem Druck das geschehen ist.

Ein Bonbon platzt bei etwa 265 Newton. 1 Newton übt ungefähr so viel Druck aus wie 100 Gramm, 265 Newton sind also in etwa so viel, als ob man 26,5 Kilo nur auf dieses eine kleine Bonbon stellt. Das ist ungefähr so viel, wie ein Grundschulkind wiegt. Das kann jeder also leicht ausprobieren: Bonbon auf den Boden legen – drauftreten – kaputt!

Nun sind unsere Zähne ganz schön hart. Härter als ein Bonbon, möchte man meinen. Zahnwurzel und Zahnbein nicht, die stecken im Zahnfleisch. Aber die Zahnkrone ist vom Zahnschmelz umgeben, und der gehört zum Härtesten, was der menschliche Körper herstellen kann. Aber es gibt Zähne, die schon mal repariert wurden, die also eine Füllung haben. Diese Füllungen werden auch Plomben genannt. Zähne mit Plomben drin sind nicht mehr so fest, weil die Zahnwände bei ihnen dünner sind. Bei Leuten, die viele Bonbons essen, kommt das am häufigsten vor, ist ja klar.

Und viele Zähne haben auch ganz kleine Beschädigungen, die man nicht so leicht sehen kann. Solche winzigen Risse können zum Beispiel entstehen, wenn man erst etwas ganz Kaltes und gleich danach etwas Warmes gegessen hat. Der Zahnschmelz kann dadurch aufplatzen. Wenn man einen Eiswürfel aus dem Eisfach nimmt und direkt in etwas wärmeres Wasser legt, passiert dasselbe. Er knackst laut und bekommt Risse.

Solche Zähne, die nicht mehr ganz so stabil sind, können leichter zerbrechen als gesunde.

Schon ein ganz normaler Zahn ohne Füllung zerbricht in der Härtemessmaschine bei etwa 250 Newton. Die Maschine braucht also sogar ein bisschen weniger Kraft, um den Zahn zu zerbrechen, als für das Bonbon. Oder umgekehrt: Der Zahn, mit dem wir das Experiment durchgeführt haben, hielt nicht mal so viel aus wie das Bonbon.

Nun kann sicher jeder nachvollziehen, dass ich mir nicht noch extra Zähne ziehen lassen wollte, um noch mehr davon zu zermalmen. Obwohl meine eigenen bestimmt total hart sind von dem ganzen Spinat, den ich als Kind gegessen habe ... (Ist nur ein Scherz. Spinat lässt weder Muskeln noch Zähne hart werden.) Jedenfalls können gesunde Zähne ungefähr genauso leicht (oder schwer) kaputtbrechen wie ein Bonbon. Das Risiko, dass die Zähne platzen, und nicht das Bonbon, wenn man kräftig draufbeißt, ist also sehr hoch! Und wenn man nicht mehr so viele kerngesunde Zähne im Mund hat, sondern schon ein paar mit Füllungen, ist das Risiko noch viel größer.

Aber Gott sei Dank gibt es ja Auswege: Bonbons lutschen und auf der Zunge zergehen lassen – dann hat man auch länger was von ihnen. Oder weiche Kaubonbons. Die nennt man zwar Plombenzieher, aber das muss heutzutage nichts mehr bedeuten – bei den ganzen Fortschritten, die in den letzten Jahrzehnten in der Medizin und der Klebetechnologie gemacht worden sind ...

Ich hab´s dir ja gesagt

Подняться наверх