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Brás am Rio Jatapu, Amazonasgebiet

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Die Reparatur der beiden Motoren war nicht ganz so einfach gewesen wie anfänglich angenommen. Offenbar hatte das alte Boot, das aus den sechziger Jahren stammte und bereits für die US-Army im Vietnamkrieg im Einsatz gewesen war, die beste Zeit hinter sich. Vor vier Jahren war es bei einer Auseinandersetzung der Militärpolizei mit der Holzmafia in Belém beschlagnahmt und für die Direktion in Manaus in Dienst genommen worden. Der Antrieb, der ohne Schiffsschraube auskam und bei dem das Wasser wie durch eine Art Düse getrieben wurde, war ideal für flache Gewässer voller Pflanzen.

Doch nun war nach den Motoren auch die Stromversorgung nach und nach zusammengebrochen. Das Funkgerät funktionierte nach wie vor nicht, und es gab keine Satellitentelefone an Bord. Auch die Handys, die mittlerweile in Brasilien weit verbreitet waren, taugten mitten im Dschungel nicht zur Kommunikation. Die Besatzung des Patrouillenbootes musste den nächsten Ort erreichen, um Hilfe zu holen.

Immerhin gelang es den Soldaten, einen der Motoren so weit in Stand zu setzen, dass er zumindest auf viertel Kraft lief. So glitt das Boot bei Tagesanbruch langsam und mit geringer Geschwindigkeit durch das Wasser. Brás war noch weit entfernt, und der Kommandant hoffte, dass der stotternde Motor wenigstens bis zu der knapp fünfzig Kilometer entfernten Stadt im Dschungel halten würde.

Auf den großen Flüssen waren viele Boote unterwegs: Fischerboote, Langboote, kleinere Passagierdampfer und größere Frachtschiffe, die bis Manaus und sogar noch ein ganzes Stück weiter auf dem tiefen und kilometerbreiten Strom fahren konnten. Doch hier auf dem Rio Jatapu begegneten dem Patrouillenboot keine weiteren Schiffe mehr, zumal in dieser Jahreszeit nur noch selten Expeditionen abenteuersüchtiger Touristen stattfanden. So konnten der Kommandant und sein Cabo kaum auf Hilfe rechnen, als sie mit knapp vier Knoten stromaufwärts trieben und dabei eine dichte Rauchfahne auf dem Gewässer hinterließen.

»Ich hoffe nur, dass wir vor Anbruch der Nacht die Stadt erreichen«, murmelte der Kommandant und betrachtete die Nebelschwaden, die jetzt bei Tagesanbruch wie ein seidener Vorhang über den Wäldern hingen.

Der Cabo stopfte seine Pfeife. Er saß auf einer Materialkiste und blickte über die Reling auf das Westufer, wo dicke Mangrovenwurzeln ins Wasser ragten.

»Keine Sorge«, antwortete er. »Wir haben noch zwölf Stunden.«

»Vielleicht war es doch keine so gute Idee, nach Brás zu fahren. Auch wenn São Sebastião weiter entfernt liegt. Von dort aus wären wir zumindest schneller nach Manaus zurückgekommen.«

Der Cabo steckte seine Pfeife an, und der Duft von Pflaumen legte sich über das Deck.

»In ein paar Stunden sind wir in Brás, und dort gibt es Telefone.«

Einer der Soldaten näherte sich und salutierte. »Was ist, Chicko?«, fragte der Kommandant.

»Pedro«, antwortete der Soldat. »Es geht ihm nicht gut.«

Der Cabo sprang auf. »Was hat er denn?«

Der Soldat zuckte mit der Schulter. »Ich weiß es nicht, ich glaube, er hat Fieber.«

Mutiert

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