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13 Centro de Oncologia in Manaus, Hauptstadt des Bundesstaates Amazonas

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Pater Innocento war wie gerädert, als er zusammen mit Rojás nach langer Fahrt die hell erleuchtete Distrikthauptstadt des Bundesstaates Amazonas erreicht hatte. Den Behälter mit den Blutproben der Infizierten hielt er fest umklammert. Noch zeigte das kleine Thermometer des Behälters nur um die sieben Grad Celsius an.

»Wohin gehen wir jetzt?«, fragte Rojás, als er sein Boot am Anleger vertäut hatte.

»Lila sagte, die Klinik liegt in der Rua Francisco Orellana, im Norden der Stadt. Wir nehmen ein Taxi.«

In den nahen Hausbooten, die sanft auf den Wellen schaukelten, brannte noch Licht. Im Dunkeln gingen sie über einen kleinen Fußweg in die Stadt.

»Wo finden wir um diese Zeit noch ein Taxi?«, fragte Pater Innocento.

Rojás wies auf ein Hotel, über dessen Eingang eine erleuchtete Reklametafel hing. Aberto stand auf einem Schild.

»Gute Idee«, nickte Pater Innocento.

Gemeinsam betraten sie das Hotel. Ein verschlafener Nachtportier richtete sich hinter dem Tresen auf.

»Können Sie uns ein Taxi rufen«, sagte der Pater. »Wir müssen schleunigst in die Rua Francisco Orellana.«

Der verdutzte Portier nickte.

Es dauerte zwanzig Minuten, bis ein Taxi um die Ecke bog. Quer durch die erleuchtete Stadt fuhren sie nach Norden und erreichten über die Av. Epaminondas schließlich das Onkologische Zentrum. Lila hatte Pater Innocento instruiert und ihn in die Zytologische Abteilung verwiesen. Dort gäbe es einen Laborarzt mit dem Namen Perez. Ihm solle er die Blutproben aushändigen.

Als sie in der Rua Francisco Orellana das Taxi verließen und den Fahrpreis beglichen, erwartete sie ein dunkles Gebäude.

»Hier ist niemand«, meinte Rojás.

Auch Pater Innocento blickte nachdenklich auf das große Gebäude, dessen Fenster im fahlen Licht einer Straßenlaterne glänzten. Nebenan lag die Klinik, die dem heiligen Sebastian, dem Schutzpatron gegen die Pestilenz, gewidmet war. Das Eingangsportal war hell erleuchtet.

»Wir versuchen es dort drüben«, entschied der Pater.

Im Klinikum versah eine Krankenschwester Nachtdienst hinter der Anmeldung. Pater Innocento lächelte der Frau freundlich zu.

»Wir sind auf der Suche nach einem Arzt, der gegenüber im Onkologischen Zentrum arbeitet, aber dort drüben scheint niemand zu sein. Es ist überaus wichtig.«

»Werfen Sie einen Blick auf die Uhr«, antwortete die Krankenschwester. »Die sind erst wieder am Morgen da. Welchen Arzt suchen Sie, unsere Institute arbeiten zusammen.«

»Der Arzt heißt Perez, mehr weiß ich von ihm nicht.«

»Ah, Doktor Antonio Perez, Sie haben Glück, er ist hier und hat heute Bereitschaft. Nehmen Sie dort drüben Platz, ich werde ihn holen lassen.«

Keine fünf Minuten später kam ein verschlafener Arzt im weißen Kittel den Gang entlang.

»Ich hörte, Sie suchen nach mir?«

Pater Innocento erhob sich. »Ich bin aus São Sebastião und habe den langen Weg zu Ihnen gemacht, weil mich Lila Faro schickt.«

»Ah, die schöne Lila«, antwortete Doktor Perez.

»Wie geht es ihr?«

»Wir sind verzweifelt«, erklärte der Pater. »Ich habe Blutproben bei mir, die dringend untersucht werden müssen. Aber das sollte in einem sicheren Labor geschehen. Und mit äußerster Vorsicht.«

Pater Innocento stellte die Kühltasche auf den kleinen Tisch neben der Sitzgruppe.

»Das sieht Lila ähnlich«, schmunzelte der Arzt. »Sie hatte schon immer einen Tick, was die Sicherheit bei Untersuchungen angeht.«

»Sie sollten wirklich vorsichtig sein.«

»Wieso, was ist mit dem Blut?«

»Jeder, der bisher damit in Kontakt kam, ist kaum drei oder vier Tage später gestorben. Es müssen gefährliche Bakterien oder Viren sein. Lilas Kollege behandelte eine Frau, die kurz darauf starb. Gestern fanden wir seine Leiche. Er trug keine Schutzkleidung bei der Behandlung.«

Der Arzt runzelte die Stirn. »So schlimm, warum habe ich davon bislang nichts gehört?«

»Sie machen sich keine Vorstellung«, erwiderte Pater Innocento und berichtete in aller Ausführlichkeit von den Symptomen der geheimnisvollen Krankheit.

Doktor Perez setzte sich neben ihn auf den Stuhl und hob das kleine Paket in die Höhe. »Dann werden wir es in unserem Sicherheitslabor untersuchen, gleich morgen früh. Haben Sie eine Unterkunft, Pater?«

»Ich werde hier warten, denn wir müssen die Ergebnisse schnellstmöglich erfahren.«

»Ich kann Lila anrufen.«

Der Pater schüttelte den Kopf. »Der Sturm hat die Telefonleitungen und die Funkmasten zerstört. Wir müssen erfahren, welche Krankheit dieses Blut verseucht hat, und wir müssen es schnell erfahren. Jeden Tag kommen neue Fälle hinzu. Und wir sind derzeit die Einzigen, die diesen Menschen helfen können.«

Mutiert

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