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Manaus, Hauptstadt des Bundesstaates Amazonas

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Pater Innocento hatte seine Verbindungen genutzt. Er hatte seine Ordensbrüder in Manaus besucht, und diese hatten ihm den Kontakt zum amerikanischen Konsulat in der Hauptstadt des Bundesstaates Amazonas vermittelt. Natürlich hatte er verschwiegen, dass sie bereits beim Amt für Zivilschutz vorstellig geworden waren. Zwischen den Vereinigten Staaten und der Regierung von Brasilien war vor Jahren ein Programm zur Unterstützung in medizinischen Belangen vereinbart worden. Marineärzte der Navy unterstützten brasilianische Ärzte bei ihrer Arbeit. Admiral Leschinsky war der verantwortliche Leiter des Projektes. Nachdem Pater Innocento sein Anliegen vorgetragen hatte, war er umgehend in das Büro des Admirals geführt worden. Als Doktor Perez den Level-4-Virus erwähnte, ging alles sehr schnell; umgehend wurde der Bezirksgouverneur höchstpersönlich über den Verdacht informiert.

Keine dreißig Minuten später trat der für solche Fälle vorgesehene Katastrophenplan in Kraft. Das Gesundheitsministerium in Brasilia wurde informiert und die Abriegelung des Gebietes in die Wege geleitet. Direktor Dumas hatte geflucht, als ihn der Gouverneur aufforderte, seine Kräfte von den Reparaturarbeiten abzuziehen und den Bereich um den Rio Jatapu abzusperren. Aus allen umliegenden großen Städten, in denen es Militärstützpunkte gab, wurden Einheiten in Marsch und Schiffe in Bewegung gesetzt. Es herrschte Alarmzustand. Spezialisten aus Brasilia und Rio waren auf dem Weg; Tropenmediziner, Fachärzte und Mikrobiologen wurden angefordert. Admiral Leschinsky sagte seine Hilfe zu. Die U.S. Marine verfügte über ein mobiles Klasse-4-Labor, das per Schiff oder auch Transporthubschrauber verlagert werden konnte.

Die WHO wurde direkt aus der Hauptstadt Brasilia über die Vorfälle am Rio Jatapu informiert. Das AMRO in Washington, zuständig für die beiden amerikanischen Kontinente, leitete umgehend die Notfallmaßnahmen ein und übernahm die Koordinierung.

»Ich hoffe, dass es uns gelingt, die Krankheit frühzeitig einzudämmen«, sagte Admiral Leschinsky zu Pater Innocento, als er ihm die Hand schüttelte.

»Ich danke Ihnen, Admiral.«

»Es ist unsere Pflicht. Wir haben nur eine Chance, wenn wir in einer solchen Krise zusammenhalten.«

Nachdem Pater Innocento gemeinsam mit Doktor Perez das Regierungsgebäude in Manaus verlassen hatte, setzten sie sich zuerst einmal in den Schatten eines hohen Baumes und starrten wortlos zu Boden.

»Das war knapp«, sagte der Doktor nach einer Weile.

»Wir haben es dennoch geschafft«, antwortete Pater Innocento.

»Was ist mit Ihnen, bleiben Sie in der Stadt?«

Pater Innocento schüttelte den Kopf. »Ich kann Lila doch nicht alleine lassen. Der Admiral hat mir angeboten, mich mit dem ersten Flug der Hubschrauber nach São Sebastião mitzunehmen. Ich fliege morgen früh um sechs.«

»Und wo werden Sie und Ihr Begleiter schlafen?«

»Bei meinen Brüdern in der Mission.«

Doktor Perez stand auf. »Ich werde mich freiwillig melden, wenn das Labor in São Sebastião errichtet wird. Ich denke, ich kann dort besser helfen als hier in der Stadt.«

Der Pater erhob sich ebenfalls und legte dem Arzt die Hand auf den Kopf. »Ich danke dir, mein Sohn. Ich werde Lila von dir grüßen, und ich freue mich auf ein Wiedersehen.«

Mutiert

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