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Bras am Rio Jatapu, Amazonasgebiet

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Der Cabo hetzte mit letzter Anstrengung auf das Patrouillenboot zu. Noch bevor er den Ausleger erreichte, sah er Chicko, der auf den Holzplanken stand und wild mit den Armen fuchtelte.

»Schnell, Cabo!«, rief ihm Chicko zu. »Pedro geht es schlecht, er stirbt.«

Der Cabo blieb vor Chicko stehen, sein Atem ging heftig, er brauchte eine Weile, bevor er wieder zu Kräften kam.

»Wir müssen hier weg, sofort!«, zischte er.

»Was ist passiert, und wo ist der Kommandant?«, fragte Chicko erstaunt.

»Dieser Ort ist verflucht«, stammelte der Cabo. »Überall gibt es Leichen. Viele sind bereits in den Norden geflüchtet.«

»Aber Pedro, er wird sterben.«

»Wir können hier nicht bleiben.«

Gustavo, der zweite Soldat, näherte sich und blieb an der Reling stehen. »Pedro ist tot«, sagte er. »Er hat sich übergeben und noch Blut gespuckt, bevor er starb.«

»Bist du mit Blut oder Sekret in Kontakt …«

»Ich bin zur Seite gesprungen.«

»Schnell, wir müssen hier verschwinden, sie haben den Sargento erschossen, er ist tot, wir müssen hier weg, sonst wird es uns nicht anders ergehen«, rief der Cabo und sprang an Bord.

»Aber die Motoren, wir werden nicht mehr weit kommen«, gab Chicko zu bedenken. »Die Batterien sind fast leer, und die Motoren werden einer weiteren Fahrt nicht standhalten.«

Der Cabo überlegte. Er schaute sich suchend um. Sein Blick fiel auf ein Fischerboot, das auf der anderen Seite des Auslegers festgemacht war.

»Wir lassen unser Boot hier zurück«, entschied der Cabo und zeigte auf das kleine, weiß gestrichene Langboot mit Außenbordmotor. »Schau nach, ob Sprit im Tank ist.«

Chicko nickte und folgte dem Befehl des Unteroffiziers.

»Wir brauchen Sprit«, wandte er sich an den zweiten Soldat. »Wasser und Vorräte ebenfalls.«

Chicko sprang an Bord des Fischerbootes und überprüfte den Motor und den Tank. »Diesel, halb voll«, rief er.

Der Cabo atmete erleichtert auf.

Gustavo schleppte zwei Kanister an und reichte sie dem Cabo, der sie auf das Fischerboot brachte.

»Kannst du den Motor starten?«, fragte er Chicko. Dieser nestelte an zwei Kabeln herum, die zur Batterie führten.

»Ja.«

Während Gustavo und Chicko das Fischerboot mit dem Nötigsten beluden, ging der Cabo zu Pedro. Schon von weitem erkannte er an den weit aufgerissenen und leblosen Augen, dass dem jungen Soldaten nicht mehr zu helfen war. Einige Sekunden hielt er inne und murmelte ein Gebet. Als er das laute Brummen des Außenbordmotors vernahm, wandte er sich um und schwang sich an Bord des Fischerboots. Chicko steuerte es geschickt hinaus auf den Fluss. Erst als sie ein ganzes Stück zurückgelegt hatten, nahm Chicko Gas weg, und das laute Getöse des Motors ging in ein gutmütiges Tuckern über.

»Was ist denn nur geschehen?«, rief Chicko dem Cabo zu.

»Die Leute sind verrückt geworden«, antwortete der Cabo. »Sie haben den Kommandanten erschossen. In vielen Häusern liegen Leichen herum. In der Mission sind alle tot. Die Telefone funktionieren nicht. Im Rathaus fand ich ein Funkgerät, aber die Batterien waren leer. Strom gibt es dort ebenfalls keinen mehr.«

»Was sollen wir jetzt nur tun?«, fragte Chicko.

»Wir fahren zurück in die Klinik nach São Sebastião«, antwortete der Cabo. »Wir müssen die Leute dort warnen.«

Mutiert

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