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Südlich der Kokosinsel, Pazifik

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Die SSN-28 Clayton war ein U-Boot der Ohio-Klasse und kreuzte schon seit ein paar Tagen in der südlichen Pazifikregion vor der Küste Mexikos, als der Funkspruch der Kommandozentrale am frühen Abend aufgefangen worden war. Commander Loison hatte mit voller Kraft Kurs auf die Kokosinsel genommen. Ein Auftrag von höchster Priorität. Jeder an Bord wusste, dass die Besatzung der Portland verloren war, wenn es ihnen nicht rechtzeitig gelänge, das Schiff ausfindig zu machen. Seit der letzten Positionsmeldung des brennenden Schiffs, etwa vierzig Seemeilen südlich der Insel, waren mehr als zwölf Stunden vergangen. An der Wasseroberfläche tobte ein gigantischer Wirbelsturm, und ein manövrierunfähiger Kreuzer hatte gegen das aufgepeitschte Meer und die heftigen Winde eines Hurrikans keine Chance. Noch bestand Hoffnung, noch waren die Ausläufer des Sturms nicht in dem Gebiet angekommen, das der Navigator als mögliche Position der Portland auf der Seekarte bestimmt hatte. Gemessen an der Zuggeschwindigkeit des Zyklons Dave und der augenblicklichen Zugrichtung, verblieben noch knapp dreißig Minuten, bis die Sturmfront den vermuteten Standort der Portland erreichte. Es würde auf alle Fälle eng werden.

Die Nerven der Männer waren zum Zerreißen gespannt. Alle Stationen waren besetzt, und die Blicke der Matrosen hatten sich auf die Monitore der Radar- und Sonaranlagen geheftet. Noch gab es kein Signal, das der Portland zugeordnet werden konnte. Auch der Funker bekam mehr und mehr Probleme. Der Sturm schränkte die Verbindung zum Hauptquartier ein, und bald drangen nur noch Wortfetzen und Rauschen aus dem Lautsprecher.

Die Clayton war auf Tauchfahrt gegangen und durchpflügte den Ozean in knapp vierzig Metern Tiefe. Die unruhige See erschwerte die Fahrt und war selbst in dieser Tiefe deutlich spürbar. Der Commander saß mit seinem Ersten Offizier in der Messe und beratschlagte das weitere Vorgehen zur Evakuierung des Kreuzers. Einhundert Mann zusätzliche Besatzung auf dem U-Boot unterzubringen würde keine leichte Aufgabe werden. Schließlich war ein Unterseeboot der US-Navy kein Passagierdampfer, und der Platz an Bord war selbst unter normalen Einsatzbedingungen knapp bemessen.

»Vorausgesetzt wir finden sie, haben wir bei einem Orkan über Windstärke zwölf enorme Probleme bei der Bergung«, sagte der Erste Offizier. »Der Wellengang liegt bei sieben. Die Tendenz ist zunehmend. Wir können nur hoffen, dass wir es rechtzeitig schaffen und die Portland noch eine Weile vom Sturm verschont bleibt.«

»Wie viel Zeit bleibt uns zur Bergung?«

»Nach unserer Berechnung gerade mal zehn Minuten, wenn wir nicht Gefahr laufen wollen, unter die Wellenberge zu geraten. Fraglich ist, ob wir überhaupt anlegen können.«

»Wenn das Boot brennt, dann halten wir Abstand. Sie werden in den Rettungsbooten zu uns übersetzen müssen.«

Der Offizier nickte. »Das ist die einzige Möglichkeit.«

Der Lautsprecher in der Messe ertönte. »Wir haben das Zielgebiet erreicht«, tönte die Stimme des Navigators durch den kleinen Raum. »Bislang noch keine Ortung. Wir beginnen jetzt mit der Suche und gehen auf Seerohrtiefe.«

Die dritte Ebene

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