Читать книгу Rio Grande Charly Sammelband 5 Western Romane - W. K. Giesa - Страница 36

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„Seht mal, dort!“, sagte einer der Cowboys plötzlich.

Charly Wash hob den Kopf. Er glaubte, seinen Augen nicht trauen zu dürfen. Da standen, nur ein paar hundert Yards entfernt, drei Reiter. Der Federschmuck ließ schon von Weitem erkennen, dass es sich um Indianer handelte.

„Alle Teufel, wo kommen die denn her?“, keuchte Weisman auf.

Charlys Augen wurden schmal. Er konnte sich nicht vorstellen, dass die drei Krieger allein waren. Er erhob sich und drehte sich einmal um die eigene Achse.

Sie waren überall.

Sie kamen hinter Hügeln hervor, in deren Schutz sie sich genähert hatten. Sie verteilten sich, bildeten einen weiten Kreis um das Cowboy-Camp. Zwei Zangen, die sich allmählich schlossen.

Und dann ritten sie an. Alle gleichzeitig. Schrille Kampfschreie ausstoßend, fegten sie auf ihren Ponys heran.

Cal Weisman machte einen Sprung zu seinem Pferd, wollte das Gewehr aus dem Scabbard reißen. Charlys Zuruf stoppte ihn.

„Nicht, Weisman! Schießen Sie nicht! Das gibt ein Gemetzel! Wir haben keine Chance! Versucht zu fliehen!“

Weismans Augen waren weit aufgerissen. „Wash, Sie …“

Auch Jordan sah die Sache so wie Charly. „Flieht!“, schrie er. „Brecht durch! Sie dürfen uns nicht kriegen!“

Charly rannte zu seinem Palomino und leinte ihn los. Mit einem Sprung war er im Sattel. Ein paar Meter weiter saß Jordan auf. Auch die anderen Cowboys stürmten zu den Pferden.

Es war Wahnsinn. Gegen dreißig Krieger hatten sie keine Chance. Noch während Charly losritt, auf den schwächsten Punkt der Indianerkette zu, fragte er sich, was dieser Überfall bedeutete. Die Rothäute in Oklahoma waren friedlich. Sie waren froh, wenn sie in Ruhe gelassen wurden. Sie wohnten in relativ kleinen Dörfern, in denen sie sich angesiedelt hatten, wo die Weißen sie ließen, oder sie bewirtschafteten kleine Farmen mehr schlecht als recht.

Die Indianer, auf die Charly zu galoppierte, glaubten, er wolle sie angreifen. Sie begannen zu schießen. Charly duckte sich. In dem rasenden Galopp spürte er wieder, wie es in seinem Schädel zu hämmern begann. Schmerzwellen durchtobten ihn. Immer noch krachten Schüsse, verfehlten ihn aber. Irgendwo hörte Charly einen der Cowboys aufschreien. Er sah, wie Jordan zwei Seminolen niederritt. Sie überschlugen sich mit ihren Ponys. Andere setzten dem Rancher nach, der seinem Pferd die Sporen gab. Sie schwangen ihre Gewehre, schrien und versuchten ihn einzuholen. Sie schossen freihändig, verfehlten ihn aber.

Charly sah Weisman aus dem Sattel stürzen. Er rang mit einem der Krieger.

Da brach Charly schon durch die Reihe der Indianer. Ein Tomahawk flog durch die Luft, verfehlte seinen Kopf nur knapp. Charly stöhnte. Er wollte schreien vor Schmerzen. Die Indianer setzten ihm nach. Sie holten schnell auf. Sie brauchten auf nichts Rücksicht zu nehmen. Aber Charly konnte nicht mehr schneller. Es brachte ihn fast um.

Schon waren die Indianer rechts und links neben ihm.

Es widerstrebte ihm, auf sie zu schießen. Er wusste nicht einmal den Grund für den Überfall. Er schlug mit dem Revolver um sich, erwischte einen der Krieger und sah, wie er aus dem Sattel stürzte. Der andere sprang von seinem Pony auf Charlys Hengst. Der Palomino knickte in der Vorhand ein und katapultierte die beiden Männer nach vorn.

Charly rang mit dem Indianer. Er versuchte ihn von sich zu stoßen oder ihn zu betäuben. Aber der Seminole war schneller. Seine Faust traf Charlys Kopf.

Das war das Ende. Charly glaubte, sein Schädel würde explodieren, als der unglaubliche, unerträgliche Schmerz durch ihn raste. Dann stürzte er in einen unendlich tiefen schwarzen Schacht.

Rio Grande Charly Sammelband 5 Western Romane

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