Читать книгу Heimat-Roman Extra Großband 6 Romane Juni 2017 - A. F. Morland - Страница 32
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ОглавлениеEs dauerte eine halbe Ewigkeit, ehe der Riedlinger und der Bachsteiner-Toni es geschafft hatten.
Die Steilwand überwanden sie durch ein Seil, das der Riedlinger auf Bergtouren immer dabei hatte und an dem er den Verletzten hinunterließ.
Als sie dann mit der Franziska und dem alten Bachsteiner zusammentrafen, war die Freude allerseits groß. Das Madl fiel dem jungen Mann überglücklich um den Hals.
"Mei, bin ich froh, dass das noch ein gutes Ende genommen hat!", rief sie aus.
Und er sagte: "Und ich bin froh, dass du mir offensichtlich wieder gut bist, Madl! Als du in deiner Wut den Großmayer-Hof verlassen hast, da habe ich gedacht..."
Doch die Franziska verschloss dem Toni mit ihrem Zeigefinger den Mund. "Davon wollen wir jetzt net reden!", meinte sie dann in sanftem, aber bestimmten Tonfall.
"Es war ein dummes Missverständnis", erwiderte er.
"Ich weiß", nickte die Franziska. "Und ich hätte dir net so misstrauen sollen! Dann wärst gar net erst hier hinauf gekommen!"
Dann fiel der Blick vom Toni auf seinen Vater, der etwas abseits stand.
Jetzt kam der Bachsteiner herbei und reichte dem Toni die Hand.
"Mei, ich bin so froh, dass dir nix passiert ist, Toni!", sagte er. "Und unseren Streit, den sollten wir jetzt beilegen!" Er zuckte die breiten Schultern und fuhr dann fort: "Da haben wir wohl beide etwas arg heftig reagiert, meinst net auch, Toni?"
Zögernd nahm der Toni die Hand seines Vaters.
Dann sagte der junge Mann: "Aber die Sach' mit der Franziska..."
Doch der Bachsteiner fiel seinem Sohn sogleich ins Wort und schüttelte energisch den Kopf. "Ich hab nix mehr dagegen, wenn sie eines Tages mal Bäuerin auf dem Bachsteiner-Hof wird
- auch wenn sie eine Riedlinger ist!"
Der Toni sah der Franziska in die Augen. "Ich hab auch nix dagegen - vorausgesetzt, dass mich das Dirndl überhaupt noch will!"
"Geh, Toni!", rief die Franziska in gespielter Empörung. "Daran hat sich nix geändert!"
Jetzt meldete sich wieder der Riedlinger zu Wort. "Mei, wir sollten sehen, dass wir nach Hause kommen! Und mit deinem Bein musst du sicher noch ins Hospital!"