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Es war Abend und während so gut wie alle Einwohner des Tals hatten ihr Tagwerk getan.

Jetzt begaben sie sie sich zum Essen in ihre Häuser oder wa ren auf dem Weg ins Wirtshaus.

nur einer war noch weithin zu hören.

Das war der Krönacher-Peter.

Er hatte seine Hände um den Stiel einer Axt gekrallt und hackte Holz. Sein Gesicht war rot angelaufen und wutverzerrt. Seine heftigen Schläge waren über das ganze Tal zu hören und hallten von den Bergwänden mehrfach wider.

Immer wieder ließ er die scharfe Axt herniedersausen und jedem dieser Schläge war der Gram anzuspüren, der sich in das Herz des jungen Bergführers gefressen hatte.

"Geh, Peter, wir haben mehr als genug Feuerholz für die nächsten Winter", drang eine ruhige Stimme durch den Krach hindurch, den der Peter mit seiner Axt verursachte.

Es war des Sägemüllers, der sich vorgenommen hatte, mit seinem Sohn ein paar Worte zu reden. Er kam nicht ganz aus eigenem Antrieb heraus zu seinem Sohn, sondern war von seiner Frau so lange bekniet worden, bis er schließlich nachgegeben hatte.

Aber vielleicht war es wirklich besser, mal von Mann zu Mann ein wörtl mit ihm zu reden. Denn so, wie es war, konnte es unmöglich weitergehen.

Erneut sauste die Axt hernieder und die scharfe Klinge ließ ein Stück Holz entzwei spalten. Der Peter ächzte. Schweiß stand dem jungen Mann auf der Stirn.

"Bub, nun mal raus mit der Sprach", versuchte es der alte Krönacher noch einmal. Er trat nahe an seinen Sohn heran und legte ihm eine Hand auf die Schulter.

Der Peter ließ die Axt sinken.

"Das verstehst du net, Vater", behauptete er.

"Warum sollte ich das net verstehen", wunderte sich der alte Krönacher. "Kannst dir net vorstellen, dass ich auch einmal jung gewesen bin. Die Madeln können einen schon ganz schön um den Verstand bringen... Das ist es doch, was im Moment in deinem Kopf herumspukt, net wahr?"

Der Peter ließ sich auf einem der Holzscheite nieder.

"Kruzifix nochmal, schimpfte er dann und ballte dabei die Fäuste. Ich versteh net, was die Marianne an diesem Herumtreiber aus der Stadt findet! Mei, das will einfach net in meinen Kopf hinein..."

Der alte Krönacher atmete tief durch. Am liebsten hätte er seinem Sohn gesagt, was seine Überzeugung war, dass nämlich die Marianne nichts taugte.

Davon war der Sägemüller felsenfest überzeugt. Gern hatte er es nie gesehen, dass sein Bub so in die Bedienung der GOLDENEN GAMS vernarrt war.

Aber der Sägemüller verkniff sich die Bemerkung, die er auf den Lippen hatte.

"Du musst es einfach hinnehmen, Bub", meinte er dann versöhnlich und setzte sich neben den Peter.

"Hinnehmen? Mei, aufgeben? Meinst das? Nur weil da so ein hergelaufener..."

"Peter, wach doch auf!", versuchte der alte Krönascher seinen Sohn aufzurütteln. "Mei, es ist doch offensichtlich!"

Peter runzelte die Stirn.

"Was ist offensichtlich, Vater?"

"Geh, Peter! Das Madel will nix von dir wissen!"

Peters Gesicht wurde düster.

"Das ist alles nur wegen diesem Raimund Wiesner!"

"Das red'st dir nur ein!", erwiderte der Vater, aber jetzt biss er bei seinem Sohn auf Granit.

Dieser ballte die Fäuste und verzog grimmig das Gesicht, bevor hervorstieß: "Umbringen könnt' ich ihn, diesen..."

"Peter!", unterbrach ihn der Vater. "Mei, jetzt ist aber Schluss! Du versündigst dich!"

Dann schwiegen sie eine ganze Weile lang, während die Sonne indessen mehr und mehr hinter den schneebedeckten Gipfeln versank.

"Mei, es gibt noch andere Dirndln im Tal", meinte der Vater dann schließlich. "Die Marianne spielt nur mit allen Burschen und macht ihnen schöne Augen. Wahrscheinlich ist das mit diesem Fremden auch nur so ein Strohfeuer!"

Heimat-Roman Extra Großband 6 Romane Juni 2017

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