Читать книгу Der Arztroman Lese-Koffer Mai 2021: 16 Arztromane - A. F. Morland - Страница 100

Fuchsteufelswild knallte Dana die Tür ins Schloss.

„Nanu, was ist denn passiert?“, fragte Jana Härtling ihre Tochter. Sie hatte Dana schon lange nicht mehr so wütend gesehen.

Dana sah sie mit funkelnden Augen an. „Was haben Männer eigentlich im Kopf, Mutti? Puderzucker?“

„Komm ins Wohnzimmer“, schlug Jana Härtling vor. Sie nahm auf dem Sofa Platz, klopfte mit der Hand neben sich auf den weichen Stoff und sagte: „Setz dich zu mir.“

Dana zögerte. Sie war so geladen, dass sie glaubte, nicht sitzen zu können.

„Nun komm schon“, drängte ihre Mutter sie.

Dana setzte sich. „Oh, was bin ich wütend!“

Jana Härtling schmunzelte. „Das ist nicht zu übersehen.“

Dana presste die Kiefer fest zusammen. Ihre Wangenmuskeln zuckten.

„Du hast also Probleme mit Männern“, meinte Jana Härtling lächelnd.

„Nur mit einem“, stellte Dana richtig. Ihre Stimme klang kratzig.

„Aha“, sagte Jana. „Und wie heißt der?“

„Andy Schneider.“ Es klang zornig und verächtlich, wie Dana das sagte.

Jana Härtling nickte. Sie wusste, von wem die Rede war, hörte den Namen nicht zum ersten Mal. „Der Unglückslenker“, sagte sie. „Was hat er getan?“

Dana erzählte es. „Ich hätte ihn ohrfeigen sollen, damit er lernt, sich zu benehmen.“

„Ich dachte, du magst ihn“, sagte Jana Härtling. Bisher hatte ihre Tochter immer sehr gut über Andy Schneider gesprochen.

„Ich mochte ihn. Jetzt mag ich ihn nicht mehr.“

Das Telefon läutete.

Dana zuckte zusammen. „Wenn er das ist – ich rede nicht mit ihm.“ Jana Härtling ging an den Apparat. Am andern Ende war tatsächlich Andy, und er bat, mit Dana sprechen zu dürfen.

Jana sagte: „Bedauere, Herr Schneider, Dana möchte nicht ans Telefon kommen. “ Sie legte auf und setzte sich wieder neben ihre Tochter.

„Er tat mir leid – weil ihm das mit Lilo Henckels passiert war“, sagte Dana. „Vermutlich fand ich ihn aus diesem Grund auch ganz nett, aber ich hatte nie den Wunsch, von ihm geküsst zu werden. Nie! Ich schwör’s!“