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Es war ein deprimierendes Bild. Die Stadt war nur noch eine Ansammlung nutzloser Steinhaufen, zwischen denen nur zuweilen noch weniger zerstörte Bauten aufragten. Es war fast unvorstellbar, daß eine Spezies so gegen sich selbst gewütet haben sollte, und unwillkürlich kam Aron Lubor der Gedanke, dieser Planet könnte von Feinden aus dem All überfallen worden sein.

Als er ihn aussprach, schüttelte Peter Lorre den Kopf.

»Das halte ich für sehr unwahrscheinlich, Aron«, gab er zurück. »Die Geschosse oder Bomben, die hier verwendet wurden, passen einfach nicht zu einem Angriff mit Raumschiffen. Welches Schiff könnte wohl genügend Sprengbomben mit sich schleppen, um diese Wirkung zu erzielen? Ganz abgesehen von der Tatsache, daß es dann praktisch selbst eine Bombe wäre und …«

»Moment, Peter«, meldete sich in diesem Augenblick Rekle Yah zum Wort. »Da drüben am Stadtrand blitzt etwas metallisches – verdammt, das ist ja ein vollständig erhaltener Kuppelbau!«

Sie bremsten ihren langsamen Flug ganz ab und sahen angestrengt in die angegebene Richtung.

Tatsächlich ragte dort, halb von davor befindlichen Trümmern verdeckt, eine metallene Kuppel auf. Sie hatte die Form einer Halbkugel mit einer Gipfelhöhe von etwa fünfzig Meter, und sie schien völlig unbeschädigt zu sein. Zwar zeigte das kupferfarbene Material, aus dem sie erbaut war, bereits stellenweise Korrosionserscheinungen, aber keine Spur von Treffern durch die Geschosse, die ringsum gewütet hatten.

»Eine ziemlich merkwürdige Angelegenheit«, sagte Peter Lorre und runzelte die Stirn unter dem blonden Haarschopf. »Sonst ist hier praktisch nichts stehen geblieben, es mutet also wirklich seltsam an, daß ausgerechnet diese Anlage verschont geblieben ist. Was hältst du davon, Aron?«

Der Ramoner zuckte mit den Schultern. »Ich bin da auch nicht klüger als du, Peter. Es kann ein Zufall sein, oder es hat sich vielleicht bei dem Kuppelbau um eine Kultanlage gehandelt, die selbst während der Auseinandersetzungen tabu geblieben ist. Da wir nichts über die Bewohner dieser Welt wissen, läßt sich dazu schwer etwas sagen.«

»Wir werden auch nie etwas darüber erfahren, wenn wir noch länge wie Luftballons hier auf der Stelle schweben«, meinte Elaine Tacled, bei der die Abenteuerlust wieder minimal zum Durchbruch kam. »Fliegen wir doch einfach hin und sehen uns diese Metallkuppel aus der Nähe an.«

Peter Lorre grinste leicht. »Wie gut, daß wir dich haben, Elaine, von selbst wäre ich nie auf diesen grandiosen Einfall gekommen … Gut, wir fliegen hin, ich bin dafür, daß wir dabei einige Vorsicht walten lassen. Mir ist da eben eine Idee gekommen – mal sehen, ob ich richtig spekuliert habe.«

Sie setzten sich wieder in Bewegung und flogen langsam auf die etwa fünfhundert Meter entfernte Metallkuppel zu.

Bald schon sahen sie, daß diese nicht völlig glatt war, sondern in regelmäßigen Abständen Streben aus dem gleichen rötlichen Metall von ihrer Mitte nach unten hin verliefen. Als sie dann auf etwa hundert Meter herangekommen waren, hörten die Trümmer urplötzlich auf. Rings um das Gebäude erstreckte sich eine freie Zone, die mit einer asphaltähnlichen Masse bedeckt war. Der Zahn der Zeit hatte auch an ihr genagt, sie war stellenweise geborsten und aus den Ritzen wuchsen Pflanzen, aber auch sie zeigte keine Spur von Bomben- oder Granattreffern, während alle dahinter gelegenen Bauten wieder zerstört waren.

Ein warnender Gedanke zuckte durch das Gehirn des Ramoners, wurde aber durch die Stimme von Elaine abgeschnitten, ehe er sich richtig formuliert hatte. »Zwei große Tore unten an der Basis der Kuppel, und beide sind offen! Was wollen wir mehr?«

»Langsam, Elaine«, bremste Peter Lorre das Teufelsgirl der Crew und hielt sie fest, als sie sofort weiterfliegen wollte. »Das sieht ja recht einladend aus, aber zuerst müssen wir uns davon überzeugen, daß das keine Einladung zum Selbstmord ist!«

»Wandelst du schon auf Björns Spuren?« maulte Elaine, folgte dann aber seiner Anweisung. Die vier Personen gingen auf einem Mauerrest nieder, wo sie durch wuchernde Büsche gedeckt waren, und beobachteten von dort aus mehrere Minuten lang die Kuppel und ihre Umgebung.

Nichts regte sich weit und breit, nur der unangenehme Geruch, der über der zerstörten Stadt lag, schien hier noch um eine Spur stärker zu sein. Schließlich nickte Peter Lorre.

»Ich glaube, wir können es riskieren, in die Kuppel einzudringen, auch hier gibt es kein Leben mehr. Augenblick noch, ich verständige eben das Schiff.«

Er holte sein Sicht-Sprechgerät hervor und rief die PLUTO 2. Björn Grenell meldete sich sofort, und Peter schilderte ihm ihre Entdeckung und die Absicht, den Kuppelbau zu erkunden.

Grenells Gesicht auf der kleinen Bildfläche zeigte einen bedenklichen Ausdruck. »Keine leichtsinnigen Sachen, Peter!« warnte er wie üblich. »Wenn etwas passiert, dauert es viel zu lange, bis wir euch zu Hilfe kommen können.«

»Keine Sorge«, gab Lorre zurück, »ich passe schon selbst auf. Ist bei euch an Bord alles klar?«

Björn Grenell nickte. »Icinu hat den Kuppelbau eben ins Bild geholt; es ist schon wirklich merkwürdig, daß ausgerechnet er verschont geblieben ist. Ich habe übrigens inzwischen deinen Vater angerufen, um ihm ein Lebenszeichen zu geben. Er teilte mir mit, daß inzwischen in DaCern-City der Weltrat gebildet worden ist, war aber nicht sehr begeistert von dieser Institution. Es scheint da gleich zu Beginn wieder Querelen gegeben zu haben, die von ihm nicht viel nützliche Arbeit erwarten lassen.«

Peter Lorre lächelte resigniert. »Das habe ich erwartet, Björn. Unsere Herren Politiker verstehen immer erst dann die Zeichen der Zeit, wenn es um ihren eigenen kostbaren Hals geht … Für jetzt Ende, bleibe auf Empfang.«

Er schaltete das Gerät aus und wandte sich wieder seinen Begleitern zu. »So, dann wollen wir mal. Kommen Sie, Rekle, wir beide bilden die Vorhut, Elaine und Aron kommen nach. Sobald jemand etwas Verdächtiges entdeckt, warnt er sofort die anderen, wir dürfen kein Risiko eingehen. Falls etwas passiert, dauert es viel zu lange, bis die PLUTO 2 uns zu Hilfe kommen kann.«

Er stieß sich ab und schwebte zu dem Kuppelbau hinüber. Yah blieb neben ihm, die beiden anderen folgten mit zwanzig Metern Abstand.

Aliens in der Sternensee: Alfred Bekker präsentiert 17 Science Fiction Abenteuer

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