Читать книгу Aliens in der Sternensee: Alfred Bekker präsentiert 17 Science Fiction Abenteuer - A. F. Morland - Страница 53

17

Оглавление

Zwei Stunden später stand fest, daß sich die Wesen, die einst diesen Kontinent bevölkert hatten, tatsächlich restlos ausgelöscht hatten.

Man hatte noch eine Reibe kleinerer Ansiedlungen und drei größere Städte entdeckt, aber überall auch die Zeichen des Todes. Die meisten Orte waren weitgehend zerstört, und in der Umgebung der Städte wurden auffallend hohe r-Werte gemessen, was den Verdacht aufkommen ließ, daß über ihnen radioaktiver Staub abgerieselt worden war. Eine andere Möglichkeit gab es kaum, denn nirgends waren zerstörende Kernwaffen eingesetzt worden.

Eine Hochrechnung durch den Hauptcomputer ergab, daß dieser Kontinent kaum mehr als eine Million Bewohner gehabt haben konnte, und das machte das Rätsel nur noch größer. Peters These von einem Überfall von dem anderen Kontinent aus gewann dadurch an Wahrscheinlichkeit, denn angesichts dieser geringen Bevölkerungsdichte war es schwer, sich einen plausiblen Grund für einen so totalen Krieg vorzustellen. Es war schon erstaunlich genug, daß ein so kleines Volk überhaupt auf technischem Gebiet bis zur Entdeckung der Kernenergie und der Entwicklung von Schutzschirmprojektoren gekommen war.

»Vielleicht stellten diese Wesen gar nicht die Urbevölkerung dieser Welt dar«, überlegte Icinu halblaut, doch die Männer gingen nicht auf diese Bemerkung ein. Sie besprachen ihr weiteres Vorgehen, denn die PLUTO 2 hatte inzwischen die Westküste des Kontinents erreicht.

Björn Grenell beschleunigte wieder und flog nun die zweite Landmasse an, die etwa 10.000 Kilometer entfernt war und in Größe und Gestalt entfernt an Afrika erinnerte. Drei Stunden lang kreuzte das Schiff über ihr, und dann sahen sich die Mitglieder des Führungsteams ratlos an.

Nichts war hier zu finden gewesen, nicht das kleinste Anzeichen dafür, daß es auf diesem Kontinent intelligente Wesen gab! Unberührte Natur überall mit nur verhältnismäßig wenigen kleinen Tierarten, nirgends zeigten sich auch nur Spuren von Ansiedlungen oder planmäßiger Bodennutzung, und alle Ortungen schwiegen beharrlich.

Nun entsann sich Peter Lorre plötzlich auf Icunus Äußerung. »Verdammt, du könntest recht haben«, meinte er mit nachdenklichem Gesicht. »Im allgemeinen beschränkt sich die Entstehung intelligenter Lebewesen nicht auf einen Kontinent, die Erde ist das beste Beispiel dafür. Vielleicht war dieser Planet wirklich eine Kolonialwelt.«

»Das könnte gut möglich sein«, räumte Aron Lubor ein. »Es wäre eine plausible Erklärung für den hohen technischen Standard, der einst hier geherrscht hat.«

»Warum haben wir dann aber keine Spur von den Raumschiffen gefunden, mit denen diese Wesen einst hier angekommen sind?« fragte Grenell. Icinu lächelte leicht.

»Eine Spur war vorhanden, wir haben sie bisher nur nicht richtig zu deuten gewußt! Ich würde jede Wette halten, daß es sich bei dem Kraftwerk, das in die Luft geflogen ist, um einen dieser Raumer gehandelt hat …«

»Du bist wirklich ein kluges Mädchen«, sagte Peter Lorre mit ehrlicher Anerkennung. »Als man die Schiffe nicht mehr brauchte, wurden sie teilweise ausgeschlachtet und dann so in den Boden gebettet, daß ihre Reaktoren als Kraftwerke dienen konnten – ja, nur so kann es gewesen sein. Vermutlich gab es bei jeder Stadt eine entsprechende Anlage, wir haben sie nur nicht entdeckt, und jede war einst ein Raumschiff.«

»Zweifellos«, sagte Björn Grenell, der inzwischen Kurs auf den freien Raum genommen hatte. »Jetzt bleibt aber noch immer die Frage, wer nun wohl den Untergang dieses Volkes auf dem Gewissen haben mag. Daß diese Wesen ihn selbst herbeigeführt haben, erscheint nach allen Feststellungen, die wir treffen konnten, doch mehr als unwahrscheinlich.«

Peter Lorre zog die Brauen hoch. »In diesem System gibt es nur diesen einen bewohnbaren Planeten, und in der Nähe der Dunkelwolke nur ein einziges weiteres Sonnensystem, B-143-Beta, das ebenfalls einen Sauerstoffplaneten besitzt. Sollten die Angreifer von dort gekommen sein?«

Die Frage stand im Raum, und je länger die vier überlegten, um so wahrscheinlicher erschien ihnen diese Möglichkeit.

»Das müßte sich an Ort und Stelle leicht feststellen lassen«, sagte Peter schließlich in das entstandene Schweigen hinein. Björn Grenell hob abwehrend beide Hände.

»Stop, Peter – hast du die Nase immer noch nicht voll? Wir sind jetzt infolge deiner Neugier schon so oft in gefährliche Situationen gekommen, daß es allmählich reicht. Denke nur an Neu-Doran als letztes Beispiel.«

»Irrtum!« grinste Peter zurück. »Das letzte Beispiel ist der Planet, den wir soeben verlassen haben – da wollte ich nicht hin, aber ihr habt es auf Umwegen soweit gebracht … Nun wäre ich wieder einmal am Zuge, wie mir scheint.«

»Da muß ich Peter allerdings recht geben«, lächelte Icinu. »Überdies sind seit den Ereignissen hier etwa 150 Jahre vergangen, in der Zwischenzeit kann sich im Beta-System allerhand verändert haben. Wenn wir vorsichtig genug vorgehen und nur im Schutze des KSS operieren, dürfte es keine Gefahr für uns geben. Was meist du dazu, Aron?«

Ihr Mann nickte, und Björn Grenell blies eine mächtige Wolke von Pfeifenrauch in die Luft.

»Das sind genau die Argumente, die Peter sonst immer braucht, wenn er uns aufs Glatteis führen will«, knurrte er mißmutig. »Schon gut, ich sage ja nichts mehr, macht nur, was ihr wollt. Beschwert euch aber bitte später nicht, wenn wir wieder Hals über Kopf in Schwierigkeiten kommen sollten.«

»Okay, alter Schwarzseher«, sagte Peter und beendete damit die Diskussion.

Er löste Grenell am Steuer ab und der Ramoner berechnete die Daten für einen Raumsprung zum Nachbarsystem. Die Besatzung wurde über Interkom verständigt, dann transitierte das Schiff und kam knapp vier Lichttage weiter aus dem Para-Kontinuum wieder ins Normaluniversum zurück.

Es befand sich nun oberhalb des Beta-Systems, und nur etwa zweihundert Millionen Kilometer von dam Sauerstoffplaneten Beta III entfernt. Sofort begannen die Ortungen zu arbeiten und brachten alle Daten über diese Welt herein.

Beta III war mit 10.650 Kilometern Durchmesser kleiner als die Erde und stand rund 140 Millionen Kilometer von der Sonne entfernt. Seine Schwerkraft betrug 0,93 Gravos, in seiner Lufthülle befanden sich 19,5 Prozent Sauerstoff und ein relativ hoher Anteil an Edelgasen. Alle übrigen Planeten waren uninteressant, obwohl die äußeren Gasriesen von einer Unmenge von Monden umkreist wurden. Bei Beta V fand Reza Katte gleich zwanzig davon.

Die Energie-Ortung schwieg aber ebenso wie die Funk-Ortung; auch Raumschiffe schien es in diesem System nicht zu geben, denn weder Distanz- noch Massen-Ortung sprachen an. Es sah ganz so aus, als sollte der Abstecher zu dieser Sonne keine Lösung der Rätsel aus dem Nachbarsystem bringen.

»Na, was habe ich gesagt?« bemerkte Peter Lorre triumphierend. Er aktivierte die fünf DaCern-Triebwerke, und die PLUTO 2 schob sich mit mäßiger Fahrt an den Planeten Beta II heran.

Aliens in der Sternensee: Alfred Bekker präsentiert 17 Science Fiction Abenteuer

Подняться наверх