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Alle vier waren ratlos, nicht nur er. Aron Lubor aber schlug sich plötzlich klatschend vor die Stirn.

»Wenn es einen Nobelpreis für Dummheit gäbe, dann hätte ich ihn mir heute redlich verdient!« stöhnte er. »Mir war gleich aufgefallen, daß es schon mehr als seltsam war, daß gerade dieses Bauwerk als einziges noch stand, aber dann kam ich einfach nicht mehr auf die richtige Idee. Dabei lag es doch klar auf der Hand …«

Seine Stimme versagte. Elaine legte ihm tröstend die Hand auf den Arm. »Mein vorlautes Mundwerk war schuld, aber leider läßt sich das jetzt nicht mehr ungeschehen machen. Was fangen wir nun an, Peter?«

Lorre überlegte eine Weile angestrengt, schüttelte dann aber den Kopf. »Das Schirmfeld können wir auch mit Hilfe der Antigrav-Gürtel nicht verlassen, es umspannt den gesamten Luftraum über der Kuppel. Es muß beseitigt werden, sonst sitzen wir hier fest, so lange der Konverter läuft, und das kann Jahre dauern, wenn wir Pech haben.«

»Könnte hier nicht Björn mit dem Pomcitani eingreifen?« fragte Rekle Yah. Peter zuckte mit den Schultern.

»Das wäre eine Möglichkeit, es kann aber nur dann funktionieren, wenn der Aufbau des Schutzschirmes von einem Computer gesteuert wird. Das ist nicht auszuschließen, machen wir also einen Versuch.«

Er aktivierte das Sicht-Sprechgerät und rief die PLUTO 2 an. Björn Grenells Gesicht nickte ihm auf der Bildfläche zu.

»Wir haben inzwischen auch das Vorhandensein dieses Feldes registriert, ich wollte euch deswegen eben anrufen. Ob es in der Kuppel auch einen Computer gibt, läßt sich leider nicht feststellen, die anderen Emissionen sind zu stark. Okay, machen wir einen Versuch mit dem Pomcitani.«

Für den kleinen Erkundungstrupp dehnten sich Minuten zu ebenso vielen Stunden.

Der Pomcitani, jenes Gerät aus dem Nachlaß der alten Doraner auf Enigma, war so etwas wie ein zweischneidiges Schwert. Er war keine eigentliche Waffe, denn er bewirkte keinerlei Zerstörungen, aber er war ein Machtmittel besonderer Art. Er besaß die Fähigkeit, die Daten fremder Rechenanlagen nicht nur zu löschen, sondern auch aufzunehmen und auf Abruf, umgerechnet in die terranische Terminologie, wieder abzugeben.

Dadurch wurde er für seine Besitzer zu einer Quelle ständiger Versuchung, sich auf leichte Weise Vorteile gegenüber fremden Raumschiffen oder ganzen Spezies zu verschaffen. Das barg aber immer die Gefahr in sich, daß die Schiffe oder Anlagen fremder Wesen infolge totaler Ausschaltung ihrer Rechenanlagen aktionsunfähig wurden, was unter Umständen den Tod vieler tausend intelligenter Wesen bedeuten konnte.

Aus diesem Grunde wurde seine Existenz streng geheim gehalten, nur ein kleiner Kreis vertrauenswürdiger Männer in der HFL wußte von seinem Vorhandensein. Außer dem Prototyp gab es nur zwei in mancher Hinsicht noch verbesserte Anlagen dieser Art, eine davon in der PLUTO 2, die andere in der RAMON, dem Spindelschiff der HFL-Flotte unter seinem bewährten Kommandanten Johnny Safrinski. Sobald sich jemand unbefugt an diesen Apparaten zu schaffen machte, zerstörten sie sich automatisch, aber auch ihre rechtmäßigen Benutzer konnten nicht leichtfertig damit umgehen. Für jeden Pomcitani der in einem stark gesicherten und getarnten Gehäuse ruhte, gab es nur einen Schlüssel, der stets in einem Safe verwahrt wurde. Ehe er zur Benutzung freigegeben wurde, hatte stets eine Abstimmung des Führungsteams zu erfolgen; auf dieser Maßnahme hatte Connor Lorre kategorisch bestanden, ehe er die beiden Geräte bauen ließ.

Hier lag aber eindeutig ein Notfall vor, und die Ausschaltung eines Computers in der Kuppel – falls ein solcher vorhanden war – konnte niemanden Schaden bringen. Doch zuerst mußte Grenell den Schlüssel aus dem Safe holen und den Pomcitani einjustieren, und das dauerte einige Zeit.

Endlich kam dann seine Stimme über Funk zu den Eingeschlossenen. »Aufpassen, Pomcitani ist einsatzbereit! Achtung, ich schalte – jetzt!«

Erwartungsvoll richteten sich vier Augenpaare nach oben, aber nichts geschah. Nach wie vor stand das Flimmern des Energieschirmes über dem Kuppelbau, und enttäuscht stieß Peter Lorre schließlich einen Fluch aus.

»Schalte ab, Björn. Es hat keinen Zweck. Offenbar gibt es hier keine Computer, und das Schirmfeld wird durch eine rein mechanische Anlage geschaltet, die vom Pomcitani nicht zu beeinflussen ist. Da stehen wir nun mit unseren gewaschenen Hälsen!«

Trotz des Ernstes der Situation konnte sich Grenell ein leichtes Lächeln nicht verkneifen. »Tut mir leid, Peter, immer kann man eben nicht alles haben. Ich bringe jetzt das Schiff zu euch herunter, wir landen neben dem Beiboot und versuchen, zu euch zu gelangen.«

»Das dürfte euch schwer fallen«, gab Peter resigniert zurück. »Wir werden uns schon selbst helfen müssen, daran führt kein Weg vorbei.«

»Hast du schon eine Idee?« fragte der Freund. Lorre lachte humorlos auf.

»Zurück in die Kuppel und nach dem Schaltmechanismus suchen, was bleibt uns anderes übrig. Seid so nett und betet inzwischen, daß der Konverter darin nicht gerade kurz zuvor durchdreht und mit uns allen in die Luft geht …!«

Björn Grenell wiegte den Kopf. Er sah kurz auf den Oszillo der Energie-Ortung und bemerkte dann: »Vorerst läuft er vollkommen gleichmäßig, die Amplituden auf dem Schirm sind stabil. Hoffen wir das beste, wir kommen jedenfalls herunter. Bis dahin wird allerdings noch mindestens eine halbe Stunde vergehen. Onip Kat und seine Männer sind eben dabei, im Maschinenraum eine Konverterfüllung zu erneuern, die ausgerechnet jetzt ausgebrannt war.«

Peter nickte ihm zu und schaltete das Gerät ab. Dann wandte er sich an seine Gefährten.

»Ihr habt ja mitgehört, wißt also, woran wir sind. Wir gehen zurück in die Kuppel und versuchen, den vertrackten Schirm abzuschalten. Ein Spaziergang dürfte das wohl kaum werden …«

Aliens in der Sternensee: Alfred Bekker präsentiert 17 Science Fiction Abenteuer

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