Читать книгу PROJECT Band 1-3 (Bundle) - Alex Lukeman - Страница 30
Kapitel 25
Оглавление»Nick. Nick.« Ronnies Stimme war dringend. »Nick! Wach auf.«
Er öffnete seine Augen, hatte höllische Kopfschmerzen. Ronnie beugte sich über ihn.
»Wo ist Selena?«
»Sie ist okay, bei Bewusstsein, fühlt sich nur nicht besonders gut. Mensch Nick, ich dachte, du wärst tot, als ich reinkam.«
Übertölpelt und betäubt. Er erinnerte sich an den eigenartigen Geschmack des Weins. Nick stand auf und es fühlte sich an, als hätte eine Schmiede in seinem Kopf eröffnet.
Ronnie half ihm zur Couch, wo eine bleiche Selena mit geschlossenen Augen saß.
»Bist du in Ordnung?« Nick berührte sie am Arm.
»Ich glaube schon. Was ist geschehen?«
»Wir wurden betäubt. Deine Freundin hat was in den Wein getan.«
»Nick, das tut mir leid. Ich kann es gar nicht glauben!«
Er sah sich um. Selenas Computer war verschwunden. Sonst schien alles an seinem Platz zu sein. Die Flasche mit dem »wirklich guten Zeug« stand halb leer auf dem Kaffeetisch.
»Nicht deine Schuld, kein Grund, sich zu entschuldigen. Wie hättest du wissen können, dass sie das tun würde?«
»Warum sollte sie uns betäuben?«
»Sie hat deinen Computer mitgenommen. Sie muss ein Agent für Wu sein. Keiner sonst würde wissen, dass du an dem Buch gearbeitet hast.«
Selena sah betroffen aus. »Das gesamte Buch war auf dem Computer. Das bedeutet, sie haben es. Yang hat bekommen, was er wollte.«
»Dann lassen sie uns jetzt vielleicht in Ruhe. Mach dir keine Sorgen darüber. Wir werden schon rausfinden, was zu tun ist. Ich muss die Direktorin anrufen.«
»Ich mache das.« Ronnie tätigte den Anruf. Harker würde nicht gerade begeistert sein von den Nachrichten. Eine Minute später legte er auf.
»Die Info ist raus. Ich habe Chens Beschreibung durchgegeben und es gibt Bilder von den Sicherheitskameras unten, die wir nutzen können. Wir werden sie schon finden.«
»Wie lange waren wir bewusstlos?«
»Nicht lange. Ich bin etwa eine halbe Stunde, nachdem ich rübergegangen war, zurückgekommen. Als ihr nicht reagiert habt, bin ich reingekommen.«
»Dieses Miststück.« Selena war wütend. »Ich dachte, sie sei meine Freundin. Sie war meine Freundin. Ich würde sie jetzt zu gerne in meine Hände bekommen.«
»Wir werden sie bekommen«, sagte Nick. »Ich frage mich, woher Wu wusste, dass wir in Washington sind? Das Letzte, was die Chinesen von uns gesehen hatten, waren wir – begraben in der Mine.«
»Das ist etwas, das wir werden herausfinden müssen.« Ronnie ging zur Küche und brachte ihnen zwei Gläser Wasser.
»Trinkt. Garantiert ohne Drogen.«
Nick wachte mitten in der Nacht auf. Die Schlafzimmertür war etwas geöffnet. Er hörte gedämpftes Schluchzen aus dem Wohnzimmer. Selena saß auf der Couch, ihren Kopf in den Händen. Er war im Begriff, zu ihr zu gehen, aber etwas hielt ihn zurück. Er kannte Trauer. Manchmal musste sie etwas Persönliches sein.
Er ging zurück ins Bett, aber es dauerte eine lange Zeit, bevor er wieder einschlief.
Er träumte von Megan.
Sie stand auf der anderen Straßenseite und wartete auf einen Bus. Er winkte, aber sie schien ihn nicht zu sehen. Endlose Reihen von Autos brausten vorbei und er konnte nicht zu ihr gelangen. Er sah den Bus ankommen und sie hatte ihn noch immer nicht gesehen. Er rief ihren Namen, aber es war kein Geräusch zu hören.
Dann stand er neben ihr. Sie schaute ihn an, schüttelte den Kopf, einen traurigen Ausdruck auf dem Gesicht.
»Es macht keinen Sinn, zu warten, Nick.«
»Worauf zu warten?«
»Auf den Bus. Siehst du?«
Sie zeigte auf den großen, schwarzen Bus, der sich ihnen näherte. Auf dem Bus stand FLUGHAFEN als Ziel.
Der Fahrer war durch die Windschutzscheibe zu sehen. Er hatte kein Gesicht und er hielt eine Granate in seiner Hand.
»Wohin gehst du?«, fragte Nick.
»Es macht keinen Sinn, zu warten.«
Dann war er zurück in dem Dorf, fühlte den Rückstoß des Gewehres gegen seine Schulter – eins, zwei, drei – sah die Granate auf sich zukommen, sah das Kind sterben.
Er erwachte schweißgebadet, mit rasendem Herzen, sein Kopf erfüllt von Verlustgedanken.